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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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melden und uns mehr erzählen, sobald er Zeit hat.«
    »Wieso hat Dodge noch nicht angerufen? Er muss doch wissen, dass wir hier fast durchdrehen.«
    »Ich bin sicher, dass er mitten im Getümmel steckt. Hab ein bisschen Geduld und lass die Polizei ihre Arbeit machen.«
    »Ich gebe ihnen eine Stunde.«
    Dreiundfünfzig Minuten später hörten sie einen Wagen die Einfahrt heraufkommen. Berry rannte zur Tür, dicht gefolgt von Caroline. Nebeneinander quetschten sie sich nach draußen auf die Veranda und sahen Dodge aus einem fremden Wagen vor dem Haus aussteigen.
    »Was um alles in der Welt ist passiert?«, rief Caroline und rannte die Treppe hinunter.
    Er hob die Hand. »Kommen Sie mir bloß nicht zu nahe. Ich kann mir Gott weiß was in diesem gottverlassenen Stück Erde eingefangen haben.«
    »Wo um alles in der Welt sind Sie gewesen?«
    »Einmal in der Hölle und wieder zurück, wobei die verdammte Hölle in diesem Fall Big Thicket heißt.«
    »Und dort haben Sie Oren gefunden?«
    »Am Rand eines Sumpfs in einem Zypressenhain. Mit einer Schusswunde, die er sich selbst beigebracht hatte.« Berry und Caroline starrten ihn verblüfft an. »Dieselbe Stelle wie bei Sally Buckland. Offenbar hat er eine Schwäche für Schläfen.«
    Berry brachte keinen Ton heraus. »Ist er tot?«, fragte Caroline.
    »So gut wie. Er hat sich beim Sturz von der Treppe das Schienbein gebrochen, und die Wunde hat sich inzwischen infiziert. Wie schwer die Schädigung des Gehirns ist, können die Ärzte erst sagen, wenn die Schwellung zurückgegangen ist. Jedenfalls ist unser kleiner Freund in einer ziemlich lausigen Verfassung.«
    Sekundenlang herrschte Schweigen, dann bedeutete Caroline Dodge, ins Haus zu kommen. »Sie müssen dringend unter die Dusche. Was ist das für ein fürchterlicher Gestank?«
    »Sumpfgas. Hundescheiße. Gürteltierscheiße. Gott weiß was. Hätte Ski mir nicht diese Gummistiefel geliehen, wäre es noch viel schlimmer.« Er trat auf die Veranda, streifte sich die Jägergummistiefel von den Füßen, knöpfte seine Hose auf und schlüpfte heraus. Dann zog er seine restlichen Sachen aus, die er als stinkenden Haufen mitten auf der Veranda liegen ließ, und ging, lediglich in Unterhosen, ins Haus.
    Im Türrahmen stand Deputy Lavell mit perfekt sitzender Frisur und musterte ihn mit strenger Missbilligung.
    »Ich soll Ihnen von Ski ausrichten, Sie sollen sich im Büro des Sheriffs melden.«
    »Wieso sagt er mir das nicht selber?«
    Dodge sah ihr fünfzehn Sekunden lang in die Augen und wiederholte, was er gerade gesagt hatte. Wort für Wort. Ganz langsam. Sie zuckte mit den Schultern und ging davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Berry registrierte die Unhöflichkeit der Beamtin nur am Rande. Am liebsten hätte sie Dodge sofort ausgequetscht und sich die Details erzählen lassen, doch er bestand darauf, zuerst unter die Dusche zu gehen. »Bevor diese verdammten Biester ihre Eier auf mir ablegen können. Und dann will ich einen anständigen Bourbon haben, bitte«, sagte er über die Schulter hinweg und ging die Treppe hinauf.
    Zehn Minuten später kam er, frisch geschrubbt, nach Seife duftend und mit aus dem Gesicht gekämmtem Haar wieder herunter. Er trug ein kurzärmeliges Hemd und ein Paar Freizeithosen und hatte sein Sportjackett in der Hand. Nachdem er sich von all dem Schlamm und Schmutz befreit hatte, waren die Kratzer und Stiche auf seiner Haut umso deutlicher sichtbar.
    »Haben Sie ein Antiseptikum draufgegeben?«, wollte Caroline wissen und reichte ihm seinen Drink.
    »Nein.« Er nahm einen großzügigen Schluck von dem Whiskey.
    »Fangen Sie erst an zu erzählen, wenn ich wieder da bin.«
    »Aber nichts von dem Zeug, das so höllisch brennt«, rief er ihr hinterher, während sie die Treppe hinauflief.
    Er ließ sich auf den Schaukelstuhl sinken, auf dem er bei seinem ersten Besuch gesessen hatte. Das war am Samstag gewesen. Heute war Montag. Berry konnte nur staunen, wie vertraut er ihr in dieser kurzen Zeit geworden war, wie viele unglaubliche Dinge seitdem passiert waren und wie viel sie mit ihrem Vater erlebt hatte, von dessen Existenz sie achtundvierzig Stunden zuvor nichts geahnt hatte.
    »Geht es Ski gut?«
    »Unserem großen Helden des Tages?«
    »Ist er das?«
    »Er hat bis zum bitteren Ende durchgehalten. Neben ihm haben sogar die Texas Rangers wie die reinsten Memmen dagestanden.« Er nahm noch einen Schluck aus dem Glas. »Er sieht ein bisschen lädiert aus, so wie ich, aber ansonsten geht es ihm

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