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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Ausbildung verliehen ihnen neue Entschlossenheit. Sie zerrten an den Leinen und zogen die Führer ins dichte Unterholz, dem sie nur mit Macheten Herr wurden.
    Ski hielt sich dicht bei den Hunden, und als der zweite Hundeführer in ein Loch in der Erde trat und sich den Knöchel verstauchte, reichte er die Leine an ihn weiter. »Wenn Sie sie regelmäßig loben, sollten Sie keine Probleme mit dem Mädchen haben«, sagte er.
    Ski gelang es, die Hündin gut unter Kontrolle zu halten, doch seine größere Sorge galt Dodge, der bereits während ihres nächtlichen Ausflugs durch die Wälder hinter Carolines Haus Mühe gehabt hatte, Schritt zu halten – ein Marsch, der im Vergleich hierzu der reinste Parkspaziergang gewesen war. Doch erstaunlicherweise hielt sich der ältere Mann dicht hinter ihm; zwar japste und ächzte er und stieß wilde Flüche aus, marschierte jedoch eisern weiter.
    »Haben Sie Ihre Meinung inzwischen geändert und machen mich doch zum Deputy?«, fragte er, als sie kurz stehen blieben, um einen Schluck Wasser zu trinken.
    »Sie können ihn nicht erschießen, Dodge.«
    »Einen Teufel kann ich. Sie sollten mal sehen, wie gut ich ziele.«
    »Das habe ich nicht damit gemeint.«
    »Ich weiß genau, was Sie damit gemeint haben.« Dodge schraubte seine Flasche zu und schob einen Dornenzweig beiseite, der im Weg war. »Aber wenn wir ihn finden, sollte er besser die Hände auf dem Kopf liegen haben und den lieben Gott um Gnade anflehen«, sagte er.
    »Sonst?«
    »Sonst überlege ich mir, ob ich nicht zufällig einen Verdächtigen vor mir habe, der zu fliehen versucht.«
    Der Nachmittag zog sich weiter dahin. Die Temperatur stieg stetig, die Wasserflaschen leerten sich nach und nach. Einer nach dem anderen gab sich den Elementen geschlagen, bis nur noch eine Handvoll besonders hartgesottener Männer übrig war. Doch auch deren Zahl schwand mit jeder Minute.
    Als sie eine weitere Pause einlegten, trat Ski neben Dodge, dessen Bronchien bei jedem Atemzug pfiffen. »Sie sollten es für heute gut sein lassen.«
    »Erst wenn die Hölle zufriert.« Er wischte sich mit einem Taschentuch das gerötete Gesicht ab. »Was nicht mehr lange dauern kann, wenn Sie mich fragen.«
    »Dodge«, schnauzte Ski, »ich habe keine Lust, dass Sie mir hier ins Gras beißen.«
    »Wieso? Stehen Sie neuerdings auf mich?«
    Ski ging nicht darauf ein. »Die beiden Frauen in Ihrem Leben werden es mir nie verzeihen, wenn Sie in meiner Obhut den Löffel abgeben.«
    Dodge schien eine scharfe Bemerkung auf der Zunge zu haben, verkniff sie sich jedoch. Stattdessen steckte er sein Taschentuch wieder ein und sah Ski an. »Ich gebe nicht auf.«
    Ski sah ihn fest an. »Wie Sie wollen«, presste er hervor.
    Es wurde noch schlimmer. Einer der Hunde begann zu lahmen. »Sie hat sich einen Dorn eingetreten«, sagte der Hundeführer zu Ski, nachdem er die Vorderpfote der Hündin untersucht hatte.
    »Schafft sie es zurück?«
    »Sie muss. Aber sie wird nicht allzu schnell gehen können.«
    »Kümmern Sie sich um sie. Ich nehme so lange den anderen.«
    Der Hundeführer reichte Ski die Leine des zweiten Hundes. »Diese beiden mögen sich nicht besonders. Aber vielleicht sind sie auch schon zu müde, um Ärger zu machen.«
    Inzwischen hatte sich der Suchtrupp auf gerade einmal eine Handvoll Männer reduziert. Als einer der FBI -Agenten vorschlug, für heute Schluss zu machen, stieß Dodge verächtlich hervor: »Sie können gern kneifen, aber ich nicht.«
    Ski erklärte, dass auch er nicht vorhabe, die Suche abzubrechen. »Die Hunde sind noch am Ball. Sie haben immer noch Starks’ Fährte.«
    Auch die Ranger wollten die Suche fortsetzen. Einer von ihnen musterte Dodge besorgt, dessen mühsames Keuchen man kaum mitanhören konnte. Ski unternahm einen weiteren Versuch, ihn zum Aufgeben zu bewegen. »Ich weiß ja, dass Sie dabei sein wollen, wenn wir ihn schnappen, aber …«
    »Los, gehen Sie weiter, Deputy.«
    »Ich kann Ihnen auch befehlen zurückzugehen. Oder einem der Ranger den Auftrag geben, dass er Sie zurückbringt.«
    »Dafür müssten Sie mich aber zuerst erschießen.«
    »Wenn Sie so weitermachen, bleibt mir der Aufwand erspart.«
    Er bedeutete Ski weiterzugehen. »Los. Ich bleibe direkt hinter Ihnen.«
    Und genau das tat er auch, selbst als die anderen längst die weiße Flagge schwenkten. Skis Drohung, ihn von einem der Männer zurückbringen zu lassen, hatte Dodge offenbar neue Kraft verliehen. Doch irgendwann musste selbst seine wilde Entschlusskraft

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