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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht tun dürfen«, sagte sie mit mildem Tadel. »Sie kennen ihn ja noch nicht einmal. Und mich genauso wenig. Sie sind Polizist.« Sie blickte ihn fragend an. »Wieso haben Sie das getan?«
    Er schwieg einige Momente lang, dann drehte er den Spieß um. »Wieso gehen Sie davon aus, dass ich es war?«
    »Ich gehe nicht davon aus, ich weiß es. Von der Sekunde an, als ich von dem Überfall erfahren habe, wusste ich, dass er auf Ihr Konto geht.«
    »Wie kommen Sie auf diese Idee?«
    Er fragte aus einem ganz bestimmten Grund – in der Gewissheit, dass sie die Antwort auf ihre Frage in der Antwort auf seine Frage finden würde. Sie hatte sofort gewusst, dass er der Übeltäter war. Die Art, wie er sie ansah, hatte ihn verraten. Sie mochte bei der Wahl ihres Verlobten danebengegriffen haben, aber diese Frau war keineswegs dumm. Oder blind. Oder taub.
    Vermutlich hatte sie bereits an jenem Abend, als sie allein an ihrem Küchentisch gesessen hatten, gespürt, dass seine Sorge um sie weit über das übliche Engagement eines Polizeibeamten hinausging. Und falls es Zweifel daran gegeben haben sollte, hatte er sie endgültig ausgeräumt, als er am nächsten Morgen vor ihrer Haustür aufgetaucht war, um nach ihr zu sehen.
    Und auch jetzt spürte sie wahrscheinlich seine Sehnsucht, ihr übers Haar zu streichen, sie zu küssen, ihren zierlichen Körper in die Arme zu schließen und so eng an seine Brust zu ziehen, dass er ihren Herzschlag spüren konnte. Sie sollte die Intensität seiner Gefühle begreifen, doch allem Anschein nach war er zu weit gegangen, denn sie erhob sich abrupt.
    »Sie haben Ihre Befugnisse überschritten, Mr Hanley. Das hier ist mein Leben. Ihre Verantwortung dafür endete damit, als Sie an dem Abend in meinem Haus Ihre Pflicht als Polizist erfüllt haben. Und ich werde Roger Campton heiraten.«
    Dodge erhob sich ebenfalls. »Das werden Sie bitter bereuen.«
    »Sollten Sie sich noch einmal in unser Leben einmischen, werde ich Sie anzeigen. Und was diesen brutalen Angriff angeht – Sie werden mir jetzt versprechen, dass Sie so etwas nie wieder tun.«
    Dodge schwieg. Er würde einen Teufel tun und ihr ein Versprechen geben, das das genaue Gegenteil von dem war, das er Campton gegeben hatte – dass er ihn töten würde, falls er noch einmal die Hand gegen sie erheben sollte.
    »Gut. Ich habe Sie gewarnt.« Sie warf ihm einen letzten vernichtenden Blick zu, dann wandte sie sich ab und ging auf das Gebäude zu, aus dem sie gekommen war. Doch nach wenigen Schritten blieb sie noch einmal stehen und drehte sich zu Dodge um. »Officer Gonzales hat mir erzählt, Sie seien neuerdings einem Sondereinsatzkommando zugeteilt.«
    »Das ist richtig.«
    »Ist die Arbeit gefährlich?«
    »Die Gefahr ist nicht so groß wie die, in die Sie sich begeben.«
    Sie schien drauf und dran zu sein, etwas zu erwidern, besann sich jedoch offenbar eines Besseren. »Passen Sie gut auf sich auf.«
    Damit ging sie davon.
    Dodge kehrte zu seinem Wagen zurück und stellte fest, dass ein Anruf auf seinem Pager eingegangen war. Er fuhr zur nächsten Telefonzelle und rief die Hotline des Sondereinsatzkommandos an. »Hier ist Hanley«, sagte er, als sich einer seiner Kollegen mit brüsker Stimme meldete. »Jemand hat mich angefunkt.«
    »Wo zum Teufel hast du gesteckt? Der Captain ist kurz vor dem Durchdrehen. Er hat dich mindestens zehnmal angepiept.«
    »Ich hab mir irgendwas eingefangen. Heute Nachmittag fing es an. Seit ich in der Reifenfabrik Schluss gemacht habe, bin ich kaum noch von der Kloschüssel gekommen.«
    »Tja, blöd gelaufen. Schaff sofort deinen Hintern hierher. Und zwar schleunigst.«
    »Was ist los?«
    »Unser Mann ist kurz vor Geschäftsschluss in eine Bankfiliale reingegangen, hat dreißigtausend Mäuse mitgenommen und einen Wachmann hopsgehen lassen.«
    »Hopsgehen lassen? Das heißt, er hat ihn als Geisel genommen?«
    »Nein, das heißt, er hat ihn abgeknallt.«

8
    M s Buckland?«
    »Ja?«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung war so leise, dass Ski Nyland sie kaum verstehen konnte. Er presste sich das Handy fester ans Ohr und legte sich den Zeigefinger aufs andere. »Sally Buckland?«
    »Ja. Hier spricht … Ich bin Sally Buckland.«
    »Mein Name ist Ski Nyland. Ich bin Deputy Sheriff in Merritt County.« Sie schwieg. »Es kam hier gestern Abend zu einem Vorfall, Ms Buckland, in den mehrere Personen verwickelt waren, die Sie kennen«, fuhr er fort.
    »Oren und Berry. Ja, ich hab’s in den Nachrichten gehört.«
    Es

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