Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blindes Grauen

Blindes Grauen

Titel: Blindes Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Abercrombie
Vom Netzwerk:
zwinkerte.
    Die Kimme schwang in Richtung seines Kopfes.
    Ein einziger Schuss.
    Gooch drückte den Abzug.

55
    Eine Blutfontäne stieg um Vincent Meredith’ Hals in die Luft auf, verschwand, sein Hemd war danach blutdurchtränkt. Er ließ die MP5 fallen und taumelte von Gooch weg, hob die Hände an den Hals.
    »Bitte!«, rief er. »Nein! Nicht noch einmal schießen.«
    Dann ging er auf die Knie. Gooch kam langsam auf ihn zu. Er zielte immer noch auf den Mann. Gooch wusste, dass seine Pistole leer war. Aber Meredith nicht.
    Raymondo rannte auf ihn zu, seinen getreuen Organizer in der Hand. »Oh, mein Gott!«, rief er. »Oh, mein Gott! Detective Gooch, alles in Ordnung?«
    Gooch ignorierte Raymondo. Er konzentrierte sich ausschließlich auf Vincent Meredith. Das Blut lief zwischen Meredith’ Fingern hindurch. Meredith starrte Gooch mit starrem Blick an.
    »Bitte …«, murmelte er.
    »Wer hat dich angeheuert?«, brüllte Gooch.
    »Bitte?«
    »Du weißt, dass du sterben wirst?«, fragte Gooch.
    Vincent Meredith zwinkerte verständnislos.
    »Du hast die Chance, es in Ordnung zu bringen«, sagte Gooch. »Du wirst sterben. Begreifst du das?«
    Meredith schaute auf sein Hemd herunter, die gesamte vordere Seite seines Körpers war mittlerweile voller Blut. Gooch spürte seine Ungeduld. Ungeduld und Angst. Er musste etwas aus diesem Kerl herausbekommen. Meredith würde nicht mehr lange durchhalten.
    »Hast du Kathleen Bolligrew getötet?«
    Meredith antworte nicht.
    »Wer hat dich engagiert?« Er murmelte etwas. In Gooch’ Ohren klingelte es nach den ganzen Schüssen, und er konnte nicht verstehen, was der Mann sagte.
    »Sie wollen einen Priester?«, fragte Raymondo.
    Meredith schüttelte den Kopf.
    »Priest«, sagte er wieder.
    »Joe Priest hat dich engagiert?«, rief Gooch.
    Meredith nickte.
    »Nur jetzt? Oder auch damals?«
    Meredith nickte wieder. »Bitte«, sagte er. »Ruf … Krankenwagen.«
    »Wo ist MeChelle Deakes?«, fragte Gooch.
    »Weiß nich’.« Die Worte verwischten, als Meredith sie aussprach.
    »Weiß Priest es?«
    »Wenn er wüsste … hätte er … sie getötet … jetzt schon.«
    Gooch wollte dem Kerl am liebsten eine reinhauen.
    »Schickt mich … Sie zu töten. Rausfinden … MeChelle Deakes … sie auch … töten.«
    »Warum?«
    »Jemand hat ihm … einen Tipp gegeben. Hat gesagt … dass Sie den Fall untersuchen. Hat ihm die ganze Geschichte erzählt. Deakes … steckt irgendwo in einem Haus … mit den Augen … zugeklebt.« Meredith’ Kraft nahm ganz offensichtlich ab.
    »Wer hat ihm das gesteckt?«
    »Ich weiß nicht, vielleicht Elbert King? Mr Priest hat … darüber geredet … mit … King.« Meredith keuchte jetzt fast nach jedem dritten Wort. »King sagte, er … wäre ziemlich sicher … Sie hätten es raus.«
    »Es stimmt also?«, fragte Gooch. »Priest hat dich vor achtzehn Jahren engagiert, um Kathleen Bolligrew zu töten?«
    Vincent Meredith starrte Gooch nur an, zwinkerte. Es sah aus, als nickte er, aber es war schwer zu sagen. Vielleicht zitterte er auch wegen des Blutverlusts.
    »Wo ist die Mordwaffe?«
    Vincent starrte weiter, aber man hatte den Eindruck, dass er nicht mehr viel wahrnahm. Gooch war außer sich vor Frustration.
    »Wo ist die Mordwaffe?«, schrie Gooch.
    Keine Antwort.
    »Hast du sie getötet? Hast du Kathleen Bolligrew getötet?«
    Vincent Meredith fiel vornüber auf das Gesicht. Gooch durchsuchte ihn schnell, fand ein Kampf-Klappmesser, warf es zur Seite. Dann tastete er an Meredith’ Hals nach einem Puls. Seine Hände glitschten durch das Blut. Kein Puls zu fühlen. Gooch fluchte.
    »Kommt er wieder in Ordnung?«, fragte Raymondo.
    »Sieht es so aus, als käme er wieder in Ordnung?«
    Raymondo betrachtete den Toten. »Ich glaube nicht.«
    »Was ist mit Walter?«
    »Der ist okay«, sagte Raymondo. »Hat sich am Handgelenk verletzt und den Kopf angeschlagen.«
    Gooch ging auf den blauen Truck zu. Ein Kotflügel war verbogen, davon abgesehen sah er noch ziemlich gut aus.
    Raymondo lief hinter ihm her. »Wieso haben Sie ihn immer wieder gefragt, ob er begreift, dass er sterben würde?«
    »Geständnis auf dem Sterbebett«, sagte Gooch. »Hörensagen ist vor Gericht zulässig, wenn jemand zur Kenntnis genommen hat, dass er sterben wird. Wenn er gestanden hätte, dann könnte ich jetzt Priest verhaften und die Sache beenden.«
    »Ausgezeichnet. Dann werden Sie gern hören, dass ich alles hier drin habe.« Er hob seinen Organizer.
    »Was soll das

Weitere Kostenlose Bücher