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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hervortreten zu lassen. »Und David meint, daß Sie vielleicht noch etwas Ruhe brauchen, bevor Sie wieder ganz genesen sind.«
    Â»â€ºRuhe‹? Sie meinen Eingesperrtsein?«
    Gott, nein! kreischte sie. Innerlich. Was hätte es ihr genützt, laut zu schreien?
    Die Secret-Service-Agenten würden herbeieilen. Sie würde George beschuldigen, sie zum zweiten Mal ermorden zu wollen. Ihre Bewacher und die Assistentin, die George hereingeführt hatte – sie sah mit ihren sackartigen Pullovern und Gesundheitsschuhen wie die freundlichste aller Großmütter aus, gehörte aber bestimmt zu Davids strategisch günstig plazierten
Spionen –, würden sie mitleidig anstarren, weil sie offenbar völlig durchgedreht hatte. Jedenfalls würde man sie trotzdem betäuben und abtransportieren.
    Sie hatte von niemandem Hilfe zu erwarten. Sie saß in der Falle. Bei der Pressekonferenz hatte sie ein Signal auszusenden versucht, jemand sollte kommen und sie retten. Hatte denn niemand, der sie gut kannte, bemerkt, daß sie den Ehering ihrer Mutter nicht getragen hatte?
    Anscheinend nicht. Gray jedenfalls nicht. Spencer war verschwunden, aber er fühlte sich ohnehin nur David gegenüber zur Loyalität verpflichtet. Sie erinnerte sich an das geflüsterte Versprechen ihres Vaters, er habe alles unter Kontrolle, aber wo war er heute morgen?
    Â»Ich will meinen Vater anrufen«, sagte sie, während George ihre Ellbogenbeuge mit eiskaltem Alkohol desinfizierte.
    Â»Ich rufe ihn später für Sie an. Machen Sie eine Faust, damit ich Ihnen etwas Blut abnehmen kann.«
    Â»Ich will ihn aber jetzt anrufen«, sagte sie mit vor Angst schriller Stimme.
    Sie schlug die Decke zurück und schwang ihre Beine über den Bettrand. Ohne sich um ihre Nacktheit zu kümmern, griff sie nach dem Telefon auf dem Nachttisch. In ihrer Nervosität ließ sie den Hörer fallen. Sie ließ sich auf alle viere nieder und beeilte sich, den Hörer wieder aufzuheben.
    Â»Vanessa, um Gottes willen!« Georges Hände umfaßten ihre Taille und versuchten sie hochzuziehen.
    Â»Lassen Sie mich los, Sie Schwein!«
    Sie wehrte sich, aber George schlug ihr das Telefon aus der Hand und zerrte sie hoch. Sie schwang kraftlos die Arme. Sie krümmte ihre Finger und versuchte, ihm mit ihren Nägeln das Gesicht zu zerkratzen. »Ich lasse nicht zu, daß Sie mir das noch mal antun.«

    Â»Ich versuche doch nur, Ihnen zu helfen.«
    Â»Lügner, Heuchler!« fauchte sie. »Mir können Sie nichts weismachen. Wir wissen beide, warum Sie hier sind. Sie haben Anweisung, mich wieder außer Gefecht zu setzen, stimmt’s? Wenigstens so lange, bis nicht mehr zu sehen ist, daß mein Mann mich geschlagen hat. Schlechte Presse, wenn die First Lady nach einem Ehestreit mit einem Veilchen rumläuft, was?«
    Sie wehrte sich erneut, aber seine Hände hielten sie eisern fest. »Nicht aufregen, Vanessa, sonst muß ich Sie ruhigstellen.«
    Â»Würden Sie mich auf seinen Befehl hin umbringen, George?«
    Â»Himmel, nein!«
    Â»Lügner. Droben in Highpoint haben Sie es versucht. Womit hat er Sie in der Hand?«
    Â»Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Â»Ihm zuliebe haben Sie einen Mord vertuscht, folglich muß er Sie mit einem Geheimnis in der Hand haben. Womit, George?«
    Â»Ich weiß von keinem Mord.«
    Â»O doch. Aber Sie halten den Mund, weil David Sie in der Hand hat, oder? Ich kenne ihn nämlich, wissen Sie. Das ist so seine Art. Womit erpreßt er Sie? Hat es irgendwas mit Amanda zu tun? Das würde Sie am schwersten treffen, stimmt’s? Sie waren ja schon immer ganz vernarrt in ihre fade Ehefrau. Oder hat David das Leben Ihrer Kinder bedroht? Darauf versteht er sich auch. Glauben Sie mir, er ist… Aua!«
    Ohne daß sie etwas davon merkte, hatte er nach einer vorbereiteten Spritze gegriffen und die Nadel in ihren Oberschenkel gestoßen. Jetzt drückte er den Kolben herunter, bevor sie ihn daran hindern konnte. »Tut mir leid, Vanessa. Sie haben mir keine andere Wahl gelassen.«
    Â»Sie hatten die Wahl, George. Die hat jeder von uns. Zum
Teufel mit Ihnen!« rief sie mit versagender Stimme. »Dafür sollen Sie mit David in der Hölle braten!«
    Â 
    Am Abend dieses Tages stellte Dr. Allan seinen Wagen in der Einfahrt seines Hauses ab, ohne jedoch auszusteigen und hineinzugehen. Seine Hände lagen untätig in

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