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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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zurückzuhalten. »Ich will nicht, daß diese Sache weiter zwischen uns steht.«
    Â»Okay, raus damit.«
    Â»Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht und mich bemüht, die Sache von allen Seiten zu betrachten. Wenn Spencer sich befreit hat und nach Washington zurückgekommen ist, wenn er Howie irgendwie aufgespürt und festgestellt hat, daß er uns Informationen liefern wollte, und wenn er wenige Minuten vor unserem Eintreffen in Howies Wohnung gewesen ist und ihn ermordet hat – warum hat er dann absichtlich ein Indiz hinterlassen, das uns entlastet?
    Spencer hätte alles leicht so hindrehen können, als hätten wir Howie ermordet, zum Beispiel aus Rache für seine Rolle bei meiner Entlassung. Dann säßen wir jetzt hinter Gittern und müßten versuchen, unsere Unschuld zu beweisen, und Merritt und er hätten Ruhe vor uns gehabt. Warum hat er also bewußt dafür gesorgt, daß wir in den Augen der Polizei nicht als Täter in Frage kommen?«
    Darüber brauchte Gray nicht lange nachzudenken. »Weil er Größeres mit uns vorhat«, antwortete er spontan.
    Â»Was denn?«
    Â»Das weiß ich noch nicht. Deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein.« Er sah zu dem Wäldchen hinter der leerstehenden Villa im Kolonialstil hinüber. »Also los.«
    Barrie stieg aus, obwohl sie nach diesem Gespräch noch beunruhigter war als zuvor. Sie hatte darauf geachtet, die Zeitung
mit der Verkaufsanzeige für dieses Anwesen mitzubringen. Die Anzeige konnte ihnen als plausible Ausrede dienen, falls jemand anhielt und wissen wollte, was sie hier herumzuschnüffeln hatten.
    Sie ging hinter Gray her, der jetzt dem hohen eisernen Gartenzaun folgte, der das Grundstück begrenzte. Sie brauchten fünf Minuten, um die rückwärige Grundstücksgrenze zu erreichen. »Das ist ihres«, sagte er und zeigte nach vorn.
    Jenseits des Grüngürtels zwischen den beiden Grundstücken sah sie ein Hausdach. »Okay, weiter!«
    Die Laubbäume begannen eben, sich zu verfärben, und gaben einen farbenprächtigen Kontrast zu den wintergrünen Bäumen ab. Herbstlaub raschelte unter ihren Füßen, als sie durch das Wäldchen gingen. Bei anderer Gelegenheit, unter anderen Umständen, wäre dies ein netter Ausflug gewesen.
    Sie blieben stehen, als sie die große sorgfältig gepflegte Rasenfläche hinter einem Backsteinhaus im georgianischen Stil erreichten. In Rabatten blühten Chrysanthemen in verschiedenen Farben. Die Hecken waren so sorgfältig manikürt wie eine Debütantin auf ihrem ersten Ball.
    Â»Seit ich dich kenne, Bondurant, habe ich jede Menge Hinterhöfe und Gärten gesehen. Der hier ist bei weitem der hübscheste.«
    Er hätte fast gelächelt, aber sein Lächeln erstarb, weil im nächsten Augenblick eine Frau aus dem Haus trat. Sie trug einen ganzen Arm voller Papierrollen – anscheinend von Gummibändern zusammengehaltene Plakate.
    Â»Das ist sie«, sagte Gray. Er trat unter den Bäumen hervor, die ihnen Sichtschutz gewährt hatten, und ging über den Rasen. Barrie folgte ihm mit klopfendem Herzen.
    Die Frau war schlank und attraktiv. Nachdem sie die Rollen auf den Rücksitz ihres Jeeps Cherokee gelegt hatte, richtete sie
sich auf. Dabei sah sie die beiden auf sich zukommen. Anerkennenswerterweise wandte sie sich nicht ab und rannte ins Haus und ließ auch sonst keinerlei Besorgnis erkennen. Sie behauptete die Stellung.
    Als sie näher kamen, glaubte Barrie zu erkennen, daß in ihren ausdrucksvollen dunklen Augen ein sorgenvoller Ausdruck zu liegen schien. Sie starrte erst Barrie, dann Gray und zuletzt wieder Barrie an. Bevor sie oder Gray versuchen konnte, den Zweck ihres Besuchs zu erläutern, sagte Amanda Allan: »Gott sei Dank, daß Sie gekommen sind.«

35. Kapitel
    Sie führte Barrie und Gray durch die große, heimelige Küche, an einem eleganten Speisezimmer vorbei und in ein gemütliches Wohnzimmer. Im offenen Kamin brannte ein kleines Feuer. Zahlreiche gerahmte Fotos von zwei Jungen, Dr. George Allan und Amanda dokumentierten ihre Familiengeschichte und das Heranwachsen der Kinder. Die Einrichtung war geschmackvoll und schön, aber trotzdem behaglich. Die Atmosphäre war einladend.
    Barrie beneidete die andere Frau um den schönen Raum, die Kinder und das gemütliche Heim, das sie geschaffen hatte. Weniger beneidenswert war die

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