Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
mit anderer Leute Ärschen befaßt«, sagte Clete, »solltest du darüber nachdenken, wie du den deinigen retten kannst.«
    David tat überrascht. »Wie meinst du das?«
    In diesem Augenblick wurde angeklopft. Spencer Martin kam herein.
    Vanessa holte rasch tief Luft und wirkte auf einmal lebhafter als bisher. »Ach, sieh mal einer an«, sagte Clete. »Der ist auch wieder da.«
    Spencer überhörte diese Beleidigung. Er sah an Clete vorbei zu Vanessa hinüber. »Freut mich zu hören, daß Sie auf dem Weg der Besserung sind.« Und zu David sagte er, ihn wie immer in Gesellschaft siezend: »Daily Neely hat Schwierigkeiten, die Reporter davon zu überzeugen, daß Mrs. Merritts Prognose günstig ist. Ich glaube, Sie sollten eine Pressekonferenz geben, Sir, um der Nation zu versichern, daß die First Lady bald wieder auf den Beinen sein wird.«
    Â»Das ist eine gute Idee«, stimmte David zu. »Clete, willst du nicht mitkommen? Deine Anwesenheit kann die gute Nachricht unterstreichen.«
    Clete blickte auf Vanessa herab. »Du hast wohl nichts dagegen, Liebes? Macht’s dir was aus, wenn ich dich allein lasse?«
    Â»Ich bin nicht mehr allein, Daddy«, sagte sie leise.
    Â»Ganz bestimmt nicht!»Er beugte sich über sie und küßte sie auf die Stirn. Dann richtete er sich auf und deutete mit großer Geste auf die Tür. »Nach dir, Mr. President.«

    David gefiel diese Selbstzufriedenheit des Senators nicht. Ganz und gar nicht. Noch weniger gefiel ihm der blanke Haß, mit dem seine Frau ihn anstarrte. Trotzdem verabschiedete er sich von ihr, versprach ihr, sie nachmittags wieder zu besuchen, und küßte zärtlich ihre Hand, bevor er sie losließ.
    Â 
    David Merritt war schon immer ein Präsident zum Anfassen gewesen. Er liebte das Bad in der Menge seiner Wähler, und diese Umgänglichkeit stellte die Männer, die geschworen hatten, ihn zu beschützen, vor große Herausforderungen. Da war dieser Morgen keine Ausnahme.
    Zum Entsetzen der Secret-Service-Agenten fand die improvisierte Pressekonferenz in der Eingangshalle des Krankenhauses statt, wo sich Reporter und Teile des Krankenhauspersonals hinter einem Nylonseil drängten, das eine wenig haltbare Absperrung bildete.
    Müde und dankbar räumte Dalton Neely den Platz, als der Präsident kam. Sein Auftauchen versetzte die Reporter in schiere Raserei. Er wurde sofort mit gebrüllten Fragen bombardiert. David hob die Hände, um Ruhe zu fordern. Als der Lärm sich gelegt hatte, gab er bekannt, daß Senator Armbruster und er eben aus Mrs. Merritts Zimmer kamen.
    Â»Wir haben beide mit ihr gesprochen. Sie ist geistig völlig klar, befindet sich auf dem Weg der Besserung und ist bester Laune. Senator Armbruster und ich haben vollstes Vertrauen in die Betreuung, die ihr die ausgezeichneten hiesigen Ärzte, Schwestern und medizinisch-technischen Angestellten angedeihen lassen.«
    Clete staunte darüber, mit welcher Selbstsicherheit David es verstand, sich in jeder Lage aus der Affäre zu ziehen. Objektiv betrachtet, konnte er zurücktreten und den Präsidenten, den er fast eigenhändig aufgebaut hatte, bewundern. Aber er hatte
auch ein Monster erschaffen. Und wie in Mary Shelleys klassischem Roman fiel dem Schöpfer die Aufgabe zu, seine Schöpfung zu vernichten.
    Der Präsident wich einer Frage nach Dr. George Allan aus, indem er sagte, Dr. Allan sei im Augenblick nicht erreichbar. Auf Fragen nach der angeblichen Entführung Mrs. Merritts aus Tabor House antwortete er, dazu wolle er keinen Kommentar abgeben, bevor er eingehend über den Vorfall informiert worden sei. »Bisher gibt es darüber widersprüchliche Berichte«, sagte er.
    Dann bat er um Verständnis für die Kürze dieser Pressekonferenz, dankte allen wortreich für ihr Mitgefühl und bahnte sich einen Weg zum Ausgang. Clete lehnte es ab, die ihm zugerufenen Fragen zu beantworten, aber er bat David, ihn nach Hause mitzunehmen.
    Diese Bitte verblüffte David. Aber er schlug sie ihm nicht ab, sondern wies seinen Chauffeur an, bei Senator Armbruster vorbeizufahren.
    Â»Fahren Sie anderswo mit«, sagte Clete brüsk, als Spencer sich zu ihnen in die Präsidentenlimousine setzen wollte.
    Spencer sah David fragend an. »Bitte, Spence«, sagte der Präsident. Clete merkte, daß Spencer dies nicht paßte, aber er gehorchte, um das Gesicht zu

Weitere Kostenlose Bücher