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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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»Sie bekommen die Nachrichten ja als allererster.«
    Â»Ja, das stimmt.«
    Â»Also, was läuft im Augenblick?«

    Howie suchte in seinem Gedächtnis nach etwas, was diesen eindrucksvollen Mann beeindrucken würde. »Hmmm, nun, mal sehen. Neulich abend habe ich einen Reporter nur wenige Minuten nach der Tat zum Tatort dieses Dreifachmords geschickt. Er hat Nahaufnahmen von den Leichen gemacht, bevor sie zugedeckt wurden.«
    Der Mann lächelte schwach und warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    Â»Und, äh, Augenblick …«
    Â»Nun, unsere Partie hat mir Spaß gemacht. Sorry, ich muß jetzt weiter.«
    Â»Aber die allergrößte Sache, die wir in letzter Zeit gemacht haben, war unsere Serie über den plötzlichen Kindstod«, sagte Howie hastig und hoffte, die Aufmerksamkeit des Mannes zurückzugewinnen.
    Â»Ja?«
    Bingo! »Die Serie war meine Idee. Quasi als Fortsetzung zu der Sache mit dem Präsidentensohn, wissen Sie.«
    Â»Tragischer Fall.«
    Â»Wir haben ein Interview mit der First Lady bekommen.«
    Â»Das war ein richtiger Coup. Sie gibt nicht allzu viele Interviews, hab’ ich recht?«
    Â»WVUE hat es exklusiv gesendet.«
    Â»Wie haben Sie das hingekriegt?«
    Â»Sie wissen doch, wie es ist. Ich habe ein paar Leute angerufen. Sie daran erinnert, daß sie mir einen Gefallen schulden.« Er zuckte mit den Schultern, um anzudeuten, der Umgang mit dem Weißen Haus sei für ihn kein Problem. »Wollen Sie noch einen Drink?«
    Â»Nein, danke. Wenn ich mich betrinke, lasse ich mich womöglich auf noch ’ne Runde und noch ’ne Niederlage ein.« Der Mann grinste.

    Howie erwiderte sein Grinsen. Er hatte keinen wirklichen Freund. Vielleicht war er jetzt dabei, eine Freundschaft zu schließen. Bei dieser Vorstellung wurde ihm fast schwindlig.
    Â»Ich habe das Interview mit der First Lady gesehen«, bemerkte der Mann. »Sehr scharfsinnig. Wie hieß die Journalistin gleich wieder?«
    Â»Barrie Travis.« Howie erzählte seinem neuen Freund, wie es dazu gekommen war, daß er sie eingestellt hatte. »Damals hätte sie sich nicht mal ’nen Job kaufen können. Ich hab’ mir gedacht, was soll’s? Gib ihr ’ne Chance und mach’ damit ein paar Punkte bei der FCC. Außerdem sieht sie ziemlich gut aus.«
    Sein neuer Freund schmunzelte. »Wenn wir schon mit ihnen zusammenarbeiten müssen, warum dann nicht die Hübschen einstellen, stimmt’s?«
    Howie grinste lüstern. Sein neuer Freund sprach seine Sprache. »Da haben Sie recht, Kumpel.« Er kniff ein Auge zu. »Barrie und ich hatten ’ne kleine Affäre, aber es ist dann schwierig geworden, weil ich doch ihr Chef war, darum hab’ ich die Sache beenden müssen. Sie hat es tapfer hingenommen. Hat mir keine Schwierigkeiten gemacht wie so manche andere. Und sie hat sich zu einer ziemlich guten kleinen Reporterin gemausert. Sie strengt sich an. Vielleicht ein bißchen ehrgeiziger, als ihr guttut.«
    Â»Tatsächlich? Wie das?«
    Â»Ach, Sie wissen schon. Weil ihre Serie, die in Wirklichkeit ich produziert habe, Erfolg hatte, hält sie sich jetzt für die Größte. Sie treibt mich mit einer heißen Story, der sie angeblich auf der Spur ist, fast zum Wahnsinn.«
    Â»Wirklich?« Der andere sah jetzt nicht mehr auf seine Armbanduhr. Er lehnte sich bequem zurück und versetzte das Eis in seinem Glas in kreisende Bewegung. »Um welche Story geht’s denn?«

    Â»Keine Ahnung. Sie rückt nicht damit raus.«
    Â»Ach, kommen Sie! Wem sollte ich es schon weitererzählen?«
    Â»Ehrenwort, ich weiß es nicht. Aber sie sagt, wenn diese Story wie erhofft rauskommt, sieht Watergate daneben wie ein Mickymausfilm aus.«
    Der Mann wurde eine Spur ernster. »Dann muß sie verdammt heiß sein.«
    Â»Heiß genug, daß sie ein paar Tage für Recherchen außerhalb Washingtons freigenommen hat.«
    Â»Wohin ist sie gefahren?«
    Die Stimme des anderen klang plötzlich so scharf, daß Howies Hand auf halbem Weg zwischen der Erdnußschale auf dem Tisch und seinem Mund verharrte. Auf einmal hatte er das Gefühl, sich indiskret zu verhalten. Vielleicht sollte er nicht soviel über Barries Story erzählen. »Das hat sie mir nicht verraten.«
    Der Mann lächelte wieder. »Nicht mal andeutungsweise?«
    Â»Nicht mal das.«
    Â»Ihre Kleine steckt voller

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