Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
bohrend und mißtrauisch.«
    Â»Und du bist paranoid!« behauptete sie erregt. »Womit hat David dich in der Hand, daß du vor allem Angst hast – sogar vor mir?«
    Â»Du weißt nicht, wovon du redest.«
    Â»Ich weiß, daß du ein anderer Mensch geworden bist, seit du diesen Job übernommen hast.«
    Â»Du täuschst dich, Amanda!«
    Â»Dad?«
    George drehte sich ruckartig um und sah seine beiden Söhne an der Tür stehen. Sie trugen Schlafanzüge und sahen mit ihren frisch gewaschenen Gesichtern süß und verwundbar aus. Bei ihrem Anblick verflog sein Ärger. »Hallo, Jungs! Kommt rein.«
    Sie zögerten auf der Schwelle, bis der Ältere kühn den ersten Schritt in die feindliche Arena wagte. Sein Bruder folgte ihm langsam. George setzte sich wieder, nahm seine beiden Söhne auf die Knie und drückte sie an sich.
    Sie rochen nach Seife, Zahnpasta und Haarwaschmittel. Sie rochen nach Sauberkeit. Er hatte beinahe vergessen, wie gut sauber roch. An sich hatte er diesen Geruch schon lange nicht mehr wahrgenommen.
    Â»In der Matheschulaufgabe hab’ ich ein ›sehr gut‹«, berichtete der Ältere stolz.
    Â»Mich hat die Lehrerin heute vorlesen lassen. Ich hab’ alle Wörter gewußt«, warf der Jüngere ein.
    Â»Großartig! Dafür habt ihr beide eine Belohnung verdient.
Wie wär’s mit diesem Wochenende? Gehen wir ins Kino? In einen Freizeitpark? Irgendwas Besonderes.«
    Â»Mom auch?«
    George sah zu Amanda hinüber. »Klar, Mom kommt auch mit – wenn sie will.«
    Â»Willst du, Mom?«
    Sie lächelte ihre Söhne an. »Im Augenblick will ich, daß ihr ins Bett verschwindet.«
    Nach einer weiteren Runde Umarmungen und sonstiger Verzögerungstaktiken scheuchte sie die beiden aus dem Arbeitszimmer und den Flur entlang in ihr Zimmer.
    Amanda war im Elternschlafzimmer, als George eine Viertelstunde später hereinkam. Sie bürstete ihr glattes, schulterlanges Haar, das sie noch immer so trug wie damals, als sie sich begegnet waren. Wie ihre Augen war ihr Haar schokoladebraun.
    Mit einem Slip und einem dünnen Top war sie schon fürs Bett angezogen. George blieb einen Augenblick an der Tür stehen, um sie zu beobachten. Er hatte sie von dem Moment an begehrt, da er sie eines Unabhängigkeitstags auf einer Party kennengelernt hatte. Danach waren sie regelmäßig miteinander ausgegangen, aber es hatte ein halbes Jahr gedauert, bis er den Mut aufbrachte, sie zu fragen, ob sie mit ihm schlafen wolle. Sie hatte ja gesagt und dann wissen wollen, warum er so lange gezögert habe. Noch vor dem nächsten Unabhängigkeitstag waren sie verheiratet gewesen.
    Amanda hatte es nie gestört, daß ihn sein Beruf stark in Anspruch nahm. Sie war selbst berufstätig und hatte ihre eigenen Interessen: Sie lehrte Kunstgeschichte an der Georgetown University, und daneben schuf sie für ihre Familie ein wunderbares Heim. In ihrer Freizeit arbeitete sie ehrenamtlich in einem Frauenhaus mit. Tennis spielte sie gut und ehrgeizig. Sie gab großartige Partys und besaß gute Kenntnisse in mehreren
Fremdsprachen. Sie verstand es, sich geschmackvoll zu kleiden und sich in jeder Umgebung sicher zu bewegen.
    Er liebte sie. Gott, wie er sie liebte!
    Während sie weiter ihr Haar bürstete, beobachtete er die eleganten Bewegungen ihrer schlanken Arme. Jeden Abend hundert Bürstenstriche, wie sie in Virginia von ihrer Mutter gelernt hatte. Eine liebenswerte Angewohnheit. Das Auf und Ab ihrer Brüste faszinierte ihn. Unter ihrem weichen Baumwolltop zeichneten sich die Brustspitzen deutlich ab.
    Â»Tut mir leid, daß ich vorhin ausgerastet bin«, begann er mit halblauter, zerknirschter Stimme.
    Amandas dunkle Augen erwiderten seinen Blick im Spiegel. »Ich will keine Entschuldigung, George.« Sie drehte sich zu ihm um. »Ich will meinen Ehemann .«
    Er kam zu ihr, schlang seine Arme um sie, zog sie an sich. »Ich gehöre dir.«
    Obwohl sie sich an ihn klammerte, schüttelte sie den Kopf. »Du gehörst David. Er hat dich mir und den Jungen weggenommen.«
    Er löste sich aus ihrer Umarmung und fuhr mit den Fingern seiner Hand durch ihr glänzendes Haar. »Das ist nicht wahr, Amanda.«
    Â»Doch! Ich habe Angst, daß ich dich nie zurückbekomme.«
    Â»Ich gehe doch nirgendwo hin«, flüsterte er über ihr Gesicht gebeugt. »Du und die Jungen

Weitere Kostenlose Bücher