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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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bedeuten mir mehr als mein eigenes Leben. Ich könnte es nicht ertragen, euch zu verlieren.«
    Sie erwiderte seinen Blick eindringlich. »Du bist dabei, uns zu verlieren, George. Du entgleitest mir von Tag zu Tag ein bißchen mehr. Wie sehr ich mich auch anstrenge, ich scheine dich nicht mehr erreichen zu können. Du hast Geheimnisse vor mir. Du wirst mir allmählich fremd.« Ihre Stimme versagte, und sie hatte Tränen in den Augen.

    Â»Bitte nicht weinen. Bitte.« Er küßte ihre hohen Wangenknochen, dann ihre zitternden Lippen. »Mit mir ist alles in Ordnung.«
    Aber das war gelogen. Und er wußte, daß sie wußte, daß er log. Das merkte er daran, wie sie sich an ihn klammerte. Ihr Kuß war mehr als leidenschaftlich, er war verzweifelt.
    Sie brachte diese Verzweiflung mit ins Bett und reagierte auf sein Liebeswerben mit hemmungsloser Leidenschaft, als könnte wilder Sex den Einfluß David Merritts auslöschen. Als er in sie eindrang, war ihnen schwindlig vor Begierde.
    Als sie dann befriedigt waren, hielten sie sich nackt und schweißnaß in den Armen und versicherten einander flüsternd ihrer ewigen Liebe und Treue.
    Beide wußten jedoch, daß Georges Ergebenheit dem Präsidenten gegenüber ebenso absolut war … und viel weitreichender.

10. Kapitel
    Barrie schrak von einer an die Unterseite ihrer linken Brust gedrückten Gewehrmündung auf.
    Sie unterdrückte den Impuls, aufzuspringen und zu flüchten, und bewegte zunächst nur die Augen. Ihr Blick folgte dem Gewehrlauf zu einem Augenpaar hinauf, das kälter, blauer und härter als der Waffenstahl war.
    Â»Hoffentlich taugt er was.«
    Sie versuchte zu schlucken, aber vor Schreck war ihr buchstäblich die Spucke weggeblieben. »Wer?«
    Â»Der Grund, aus dem Sie in mein Haus eingedrungen sind.« Er stieß ihre Brust an, hob sie leicht mit dem Gewehr hoch. »Also?«
    Â»Ich bin gestern abend angekommen. Sie waren nicht zu Hause, deshalb habe ich stundenlang auf der Veranda gewartet. Es ist dunkel und kalt geworden, und ich war müde. Die Haustür war nicht abgesperrt. Ich habe gedacht, es würde Sie nicht stören.«
    Â»Es stört mich aber.«
    Â»Ich heiße Barrie Travis.« Er kniff kaum merklich die Augen zusammen. Sie hätte schwören können, daß er ihren Namen erkannte, obwohl er sich nicht dazu äußerte. »Ich bin eigens aus Washington gekommen, um mit Ihnen zu reden.«
    Â»Dann haben Sie die Reise umsonst gemacht.« Er nahm sein Gewehr weg. »Da Sie wissen, wo die Tür ist, finden Sie wohl selbst hinaus.« Er trat beiseite, damit sie aufstehen konnte.
    Barrie richtete sich langsam auf und kam lammfromm auf die Beine. Und dann holte sie aus und schlug ihm kräftig ins Gesicht.
»Wie können Sie es wagen, mich mit einem Gewehr zu bedrohen? Sind Sie verrückt? Sie hätten mich erschießen können!«
    Seine Kiefermuskeln verhärteten sich. »Lady, wenn ich Sie hätte umbringen wollen, wären Sie jetzt tot. Und ich hätte mir dabei nicht die Sofapolster verdorben.«
    Er bückte sich rasch, hob ihre Umhängetasche vom Fußboden auf und warf sie ihr zu. »Verschwinden Sie, und nehmen Sie Ihren miserablen Lesestoff mit.«
    Vor ihrer Abreise aus Washington hatte sie sich Fotokopien aller Boulevardblätter beschafft, die mit Schlagzeilen über seine angebliche Affäre mit der First Lady berichtet hatten. Alles nur Schund, aber sie ärgerte sich darüber, daß er ihre Handtasche durchsucht hatte. »Sie haben in meiner Tasche herumgewühlt?«
    Â»Sie sind hier der Eindringling, nicht ich.«
    Â»Freiwillig würde ich solches Zeug nicht lesen, Mr. Bondurant. Das sind Arbeitsunterlagen. Ich bin Journalistin.«
    Â»Um so mehr Grund, schleunigst zu verschwinden.«
    Er war sich so sicher, daß sie seiner Aufforderung nachkommen würde, daß er sich abwandte und ins Schlafzimmer ging.
    Barrie nutzte diese Gelegenheit, um sich kurz zu sammeln. Sie hatte beruflich schon einige haarsträubende Abenteuer erlebt, aber mit einer Waffe war sie noch nie bedroht worden. Ganz bestimmt nicht aus nächster Nähe. Gray Bondurant war so angsteinflößend, wie er ihr geschildert worden war, obwohl sie nicht glaubte, daß er wirklich abgedrückt hätte.
    Er hatte ihr Angst einjagen wollen, sonst nichts. Er hatte gehofft, sie so einschüchtern zu können,

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