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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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fahre nach Hause ins Bett. Gute Nacht!« Sie zwängte sich an ihm vorbei.
    Â»Gut, okay, vergraben Sie sich nur. Aber glauben Sie bloß nicht, daß ich mich mit runterziehen lasse! Ich hab’ mich zum letzten Mal für Sie eingesetzt.« Sie war schon fast außer Hörweite, als er noch eine Bosheit anbrachte. »Und Sie sehen wirklich höllisch aus!«

    Â 
    Sie überlegte, ob sie Cronkite noch eine Nacht in der Hundepension lassen sollte, aber sie hatte das Bedürfnis nach Gesellschaft. Außerdem wollte sie ihn nicht länger als unbedingt nötig eingesperrt lassen.
    Barrie erreichte die Hundepension wenige Minuten vor Torschluß. Nicht nur Cronkite, auch das Personal jubelte über ihr Kommen. »Er ist lieb, aber schrecklich verzogen«, sagte die junge Frau, die ihn seiner Besitzerin übergab.
    Â»Ja, ich weiß. Aber er ist ein Fürst unter den Hunden.« Sie kniete sich hin, um mit beiden Händen durch sein Fell zu fahren, während er ihr begeistert das Gesicht leckte.
    Seine überschwengliche Freude ließ auch auf der Heimfahrt nicht nach. »Sobald wir im Haus sind, gibt’s was besonders Gutes«, versprach sie ihm beim Aussteigen. »Aber jetzt beruhige dich bitte.« Da irgend jemand sein Auto vor ihrem Stadthaus geparkt hatte, mußte sie einen Parkplatz nehmen, der einen halben Block entfernt war.
    Â»Cronkite, bitte!« Vierzig Kilogramm Hund zerrten an seiner Leine. Da er wußte, daß es im Haus etwas Gutes geben würde, war er außer Rand und Band.
    Â»Okay, okay.« Barrie machte ihn von der Leine los, sonst hätte er sie mitgezerrt. Sobald Cronkite merkte, daß er frei war, machte er einen Satz in die Luft, bevor er mit riesigen Sprüngen die Straße entlanghetzte.
    Â»Benütz deine Hundetür!« rief sie ihm nach.
    Dann beugte sie sich in den Wagen, um ihr Gepäck vom Rücksitz zu holen.
    Die Druckwelle der Explosion traf sie wie eine Riesenfaust und warf sie rücklings zu Boden.
    Ein gigantischer Feuerball stieg in den dunklen Himmel auf und tauchte die gesamte Umgebung in unheimlich rotglühendes Höllenlicht.

    Â»O mein Gott mein Gott mein Gott.« Sie schaffte es, sich auf allen vieren aufzurichten. Einen Augenblick lang konnte sie das Inferno, das einen halben Block entfernt an der Stelle loderte, wo ihr Stadthaus gestanden hatte, nur sprachlos anstarren. Dichte, schwarze Rauchwolken verdeckten die schmale Mondsichel.
    Barrie war sekundenlang wie gelähmt. Dann begann der Adrenalinstoß zu wirken. Betrunken torkelnd rappelte sie sich auf die Beine und rannte den Gehsteig entlang. Wenigstens versuchte sie zu rennen. In Wirklichkeit wankte sie mehr auf ihr Haus zu.
    Â»Cronkite!« Ihr Schrei war wenig lauter als ein Krächzen. »Cronkite! Hierher, Cronkite!«
    Barrie nahm die Hitze kaum wahr, als sie den Klinkerweg zu ihrer ehemaligen Haustür entlangstolperte.
    Â»Lady, sind Sie verrückt?«
    Hände bekamen sie von hinten zu fassen, hielten sie fest.
    Â»Helft mir, Leute!« rief ein Mann. »Sie will ins Haus!«
    Weitere Händepaare griffen nach Barrie und zogen sie weg. Sie strampelte, aber die Hände waren stärker. Sie wurde über die Straße in einen Nachbarsgarten gezerrt, wo sie in Sicherheit war. Barrie versuchte, sich verständlich zu machen, aber sie konnte nur schluchzen. »Cronkite. Cronkite.«
    Â»Cronkite ist ihr Hund, glaub’ ich.«
    Â»Nicht mehr. Wenn er im Haus war, hat’s ihn…«
    Â»Weiß jemand, was passiert ist?«
    Â»Wem gehört das Haus überhaupt?«
    Barrie nahm das Stimmengewirr um sie herum nur undeutlich wahr. Aus allen Nachbarhäusern liefen Leute zusammen. Auf Gehsteig und Straße wimmelte es von Gaffern. Aus der Ferne heulten Sirenen heran.
    Als ihre wohlmeinenden Nachbarn das Gefühl hatten, Barrie
werde nicht in das brennende Haus laufen, ließen sie sie los und gingen selbst wieder auf die Straße, um den Brand zu beobachten. Sie blieb im Schatten einer Hecke zwischen zwei Rasenflächen stehen und beobachtete entsetzt, wie ihr Haus abbrannte. Niemand achtete auf sie. Neugierige schwatzten miteinander und versuchten, die Ereignisse zu rekonstruieren.
    Â»Da ist die Feuerwehr. Ob sie durchkommt?«
    Â»Hoffentlich spritzt sie unsere Dächer naß.«
    Â»War jemand im Haus?«
    Â»Nur ein Tier. Der Hund der Hausbesitzerin, hat jemand gesagt.«
    Â»Cronkite«,

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