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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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den Saum viel zu kurz gemacht. Zu diesem Ball bin ich mit dem jungen Smith gegangen, der später in Princeton studiert hat. Er hat sein Studium abgebrochen. Was aus ihm geworden ist, weiß ich nicht mehr.«
    Bevor Vanessas manisch-depressives Leiden diagnostiziert worden war, hatten ihre heftigen Stimmungsschwankungen ihren Vater betrübt und verwirrt. Sie konnte abgrundtief deprimiert, erregt, ängstlich oder hyperaktiv sein. Aber er hatte sie selten so rastlos wie jetzt erlebt. Sie steckte entweder tief in einer manischen Periode oder war high von Antidepressiva. Die Symptome waren so ähnlich, daß sie schwer auseinanderzuhalten waren. Jedenfalls war sie nicht stabilisiert, was doch der Zweck ihres Rückzugs aus der Öffentlichkeit gewesen war.
    David mußte ihr Benehmen auffallen, aber er ignorierte es geflissentlich. Er unterbrach Vanessas Geplapper, um sich zu dem Urteil seines Schwiegervaters über ihren Arzt zu äußern. »George war neulich nacht sicher nicht in Bestform, Clete. Aber kann man ihm das verübeln? Erst ist ihm die Krankenschwester unter den Händen weggestorben, und dann hat er die Angehörigen der Toten nicht erreichen können. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist Barrie Travis mit dir und Gray im Schlepptau im Krankenhaus aufgekreuzt, hat einen Riesenwirbel veranstaltet und eine Medienlawine losgetreten, auf die wir alle hätten verzichten können.« Er schüttelte grinsend den Kopf. »Sie kann doch nicht wirklich geglaubt haben, die Leiche sei Vanessa?«
    Â»Diese junge Dame hat von mir was zu hören bekommen, das kannst du glauben«, sagte Clete. Er stieß seinen dicken Zeigefinger in die Luft. »Und ich bin noch längst nicht mit ihr fertig!«
    Â»Ich will nicht mehr darüber reden«, warf Vanessa ein und kam vom Toilettentisch zurück. »Sieh dir meine Arme an. Gänsehaut.
Es ist schrecklich, Gerüchte über den eigenen Tod zu hören.«
    Â»Ich werde dieser Frau nie verzeihen, was ich ihretwegen durchgemacht habe«, sagte Clete. »Ich habe schon einige verantwortungslose Reporter kennengelernt, aber sie ist absolut der Gipfel. Wie zum Teufel ist sie bloß auf diese verrückte Idee gekommen? Wie sieht deine Version der Story aus, Liebes?«
    Â»Welche Story? Oh, du meinst, was sich in Highpoint ereignet hat? Alles ist ziemlich verschwommen. Ich weiß nicht mal, wie ich von dort weggekommen bin. Als ich aufgewacht bin, habe ich hier in meinem Bett gelegen und George hat mir erzählt, bald ginge es mir viel besser.«
    Â»Und das stimmt auch.« David trat auf sie zu, ergriff ihre Hand und küßte sie auf die Wange. Aber Clete merkte, daß Vanessa rasch wieder auf Abstand ging.
    Â»George hat mir erzählt, meine Krankenschwester sei an einem Herzschlag gestorben. Das hat mir leid getan, obwohl ich sie nie richtig kennengelernt hatte.« Sie verschob ein schweres Goldarmband mit Glücksbringern an ihrem schlanken Handgelenk. »Dieses Ding ist echt lästig.«
    Â»Was soll das heißen, daß du Mrs. Gaston nie kennengelernt hast?« fragte Clete.
    Â»Genau was ich gesagt habe, Daddy. Ich kann mich vage an ihre Stimme erinnern, aber in einer größeren Gruppe würde ich sie nicht erkennen. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, wie sie ausgesehen hat. Vielleicht lasse ich es einfach weg.« Sie streifte das Armband von ihrem Handgelenk und ließ es scheppernd auf die Tischplatte fallen.
    Â»George Allan hat mir aber erzählt, ihr beiden hättet euch richtig angefreundet«, stellte Clete fest.
    Â»George hat recht«, warf David ein. »Du kannst dich bloß nicht daran erinnern, Liebste.«

    Â»Ich habe sie aber nicht kennengelernt, David«, widersprach Vanessa nachdrücklich. »Ich muß doch wissen, ob ich das getan habe oder nicht, und ich hab’s nicht getan. Warum verbesserst du mich dauernd? Das tust du immer, und ich kann es nicht ausstehen. Dabei komme ich mir richtig dumm vor.«
    Â»Du bist nicht dumm.«
    Â»Du behandelst mich aber so.«
    Â»Du hast Medikamente bekommen, Liebling«, sagte er beruhigend. »Du hast Mrs. Gaston richtig liebgewonnen, aber wegen der Sedativa, die du genommen hast, um dich besser ausruhen zu können, erinnerst du dich nicht mehr daran.«
    Â»Okay, okay, wie auch immer.« Sie hob abwehrend die Hände. »Himmel, ich kann nicht fassen, daß sie direkt neben meinem Bett

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