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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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Land abriegeln. Und sprechen Sie mit Captain Lee am Flughafen. Die Maschine soll jederzeit innerhalb von fünf Minuten startbereit sein. Unter Umständen muß es schnell gehen.« Ich hüstelte diskret. »Soll ich auch mit?« Cooke starrte mich bösartig an. »Sie? Sie haben gerade genug Porzellan zerschlagen.«
    »Na schön, und was soll ich tun?«
    »Sie können sich von mir aus zum Teufel scheren«, rief er erregt. »Hauen Sie ab nach Reykjavik und kriechen Sie für den Rest des Sommers zu Ihrer Freundin ins Bett.« Er drehte sich um und prallte gegen Graham. »Worauf zum Kuckuck warten Sie denn noch?« fauchte er, und Graham entfloh.
    Cooke blieb an der Tür stehen. Ohne sich umzudrehen, fügte er hinzu: »Aber Sie täten gut daran, auf Kennikin aufzupassen -
    ich werde keinen Finger rühren, um ihn zu stoppen. Bei Gott, ich hoffe, er wird Sie fertigmachen.« Die Tür knallte zu. Ich saß auf dem Bett und brütete vor mich hin. Eins war mir klar.
    Wenn ich je das Vergnügen hätte, Kennikin über den Weg zu laufen, würde ich dem Tod ins Auge sehen.
    Zweites Kapitel
    1
     
    Ich beendete gerade mein Frühstück, als Elin anrief. An dem Knistern und der schwankenden Lautstärke merkte ich, daß sie das Autotelefon im Land-Rover benutzte. Die meisten Fahrzeuge, mit denen man in Island lange Strecken zurücklegt, sind damit ausgestattet, eine Sicherheitsmaßnahme, die wegen der schwierigen Terrainverhältnisse nötig ist. Jedenfalls ist das die übliche Begründung – aber nicht die volle Wahrheit.
    Tatsache ist, daß die Isländer leidenschaftlich gerne telefonieren und eines der schwatzhaftesten Völker der Erde sind. Auf der Liste der Pro-Kopf-Telefongespräche rangieren sie gleich nach den USA und Kanada.
    Sie erkundigte sich, ob ich gut geschlafen hätte, was ich bestätigen konnte. Dann fragte ich: »Wann wirst du hier sein?«
    »Gegen halb zwölf.«
    »Ich erwarte dich auf dem Campingplatz.« Das ließ mir noch zwei Stunden Zeit, in denen ich mich wie ein typischer Tourist aufführte. Ich schlenderte in Akureyri umher, suchte hier und dort einen Laden auf, kehrte unvermittelt wieder um, kurzum, ich verhielt mich wie jemand, der planlos umherirrt. Als ich anschließend Elin auf dem Campingplatz traf, war ich mir ziemlich sicher, nicht beschattet zu werden. Anscheinend hatte Cooke also nicht gelogen, als er behauptet hatte, er habe keine weitere Verwendung mehr für mich. Ich öffnete die Tür vom Land-Rover und sagte: »Rutsch rüber. Ich fahre.«
    Elin sah mich überrascht an. »Bleiben wir nicht hier?« »Wir fahren ein bißchen aus der Stadt hinaus und essen zu Mittag.
    Ich möchte etwas mit dir besprechen.« Ich raste die nördliche Küstenstraße entlang, wobei ich mich immer wieder im Rückspiegel vergewisserte, daß uns auch niemand folgte.
    Allmählich fing ich an, mich zu entspannen. Doch Elin blieb spürbar besorgt. Sie merkte, daß mich etwas beschäftigte, und schwieg taktvoll, aber schließlich konnte sie es nicht mehr aushaken: »Irgend etwas stimmt nicht, oder?«
    »Du hast verdammt recht«, antwortete ich. »Genau darüber will ich mit dir sprechen.«
    Cooke hatte mich in Schottland davor gewarnt, Elin in die Sache hineinzuziehen. Er hatte sogar die Vorschriften über die Wahrung von Staatsgeheimnissen und die Strafen für Redselige zitiert. Aber wenn meine Zukunft mit Elin überhaupt einen Sinn haben sollte, dann mußte ich ihr die Wahrheit erzählen. Cooke und die Vorschriften über Staatsgeheimnisse konnten mir gestohlen bleiben.
    Ich verlangsamte das Tempo und bog von der Straße ab, so daß wir über freies Feld rumpelten. Ich hielt an einer Stelle, von wo wir einen Ausblick über das Meer hatten. Das mit Felsbrocken übersäte Gelände fiel zum grauen Wasser hin ab, in der Ferne war im Dunst die Insel Grimsey zu erkennen. Nur noch dieser kleine Fetzen Land lag zwischen uns und dem Nordpol. Vor uns erstreckte sich der Arktische Ozean.
    »Was weißt du eigentlich von mir, Elin?« fragte ich.
    »Komische Frage. Du bist Alan Stewart – und ich mag dich.«
    »Ist das alles?«
    Sie zuckte die Achseln. »Muß ich sonst noch etwas wissen?«
    Ich lächelte. »Bist du gar nicht neugierig, Elin?« »Doch, ich bin schon neugierig, aber ich kann mich einigermaßen beherrschen. Wenn ich etwas wissen soll, wirst du’s mir schon sagen.« Sie zögerte. »Eines jedenfalls weiß ich von dir.« »Was denn?«
    Sie wandte mir das Gesicht zu. »Ich weiß, daß dich irgend etwas tief verletzt hat. Das muß

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