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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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Stewarts versteckt. Sie haben uns einige Schwierigkeiten gemacht.«
    »Wer behauptet, daß ich mich verstecke? Schließlich bin ich Schotte.«
    Er lächelte breit. »Gewissermaßen. Aber lediglich durch Ihren Großvater väterlicherseits. Vor gar nicht langer Zeit waren Sie noch Schwede – und vorher Finne. Damals hießen Sie natürlich Stewartsen.«
    »Sind Sie siebenhundertfünfzig Kilometer weit gereist, um von alten Kamellen zu reden?« fragte ich müde. »Sie sehen eigentlich ganz fit aus«, stellte er fest. »Das kann man von Ihnen nicht sagen. Sie sind in keiner guten Kondition und fangen an, Fett anzusetzen«, erwiderte ich böse.
    Er lachte in sich hinein. »Die Fleischtöpfe, mein lieber Junge, die Fleischtöpfe. Alle diese Mahlzeiten auf Kosten der Regierung Ihrer Majestät.« Er machte eine Bewegung mit seiner plumpen Hand. »Aber kommen wir zur Sache, Alan.«
    »Für Sie bin ich Mr. Stewart«, sagte ich betont. »Oh, Sie mögen mich nicht.« Es klang verletzt. »Aber das spielt keine Rolle – jedenfalls letzten Endes nicht. Ich… wir wollen, daß Sie einen Job für uns erledigen. Nichts Schwieriges, versteht sich.«
    »Sie haben nicht alle Tassen im Schrank«, sagte ich. »Ich weiß, was in Ihnen vorgeht, aber… « »Sie wissen gar nichts«, entgegnete ich scharf. »Wenn Sie glauben, daß ich nach dem, was geschehen ist, für Sie arbeite, dann sind Sie noch bescheuerter, als ich dachte.«
    Ich hatte natürlich unrecht. Cooke wußte haargenau, was in mir vorging – es gehörte zu seinem Geschäft, Menschen zu durchschauen und sie wie Werkzeuge zu benutzen. Ich wartete nur auf den Augenblick, wo er anfangen würde, Druck auszuüben, und natürlich dauerte es nicht lange, bis er das auf seine üblich hinterhältige Weise auch tat.
    »Ja, die guten alten Zeiten«, fuhr er fort. »Sie erinnern sich doch sicher an Kennikin.«
    Wie sollte ich mich nicht erinnern – ich hätte an totaler Amnesie leiden müssen, um Kennikin zu vergessen. Sein Gesicht tauchte verschwommen vor mir auf, so wie ich ihn das letztemal gesehen hatte. Augen wie graue Kiesel über hohen, slawischen Backenknochen, dazu die von der blassen Haut dunkel abstechende Narbe, die von der rechten Schläfe zum Mundwinkel hinablief. Sein Haß auf mich war damals so groß gewesen, daß er mich fast getötet hätte.
    »Was ist mit Kennikin?« fragte ich langsam. »Ich habe nur gehört, daß auch der nach Ihnen Ausschau hält. Sie haben ihn zum Narren gemacht, und das hat ihm gar nicht gefallen. Er möchte Sie…« Cooke machte eine Pause, als suchte er nach dem richtigen Ausdruck. »Wie sagen unsere amerikanischen Kollegen vom CIA noch? Ah ja - Kennikin ist ›außerordentlich voreingenommen gegen Sie und möchte Ihr Leben beendet sehen‹. Obwohl ich sagen muß, daß das KGB sich da nicht so ausdrücken würde. Eine schöne Umschreibung dafür, daß jemand in einer dunklen Nacht eine Kugel in den Hinterkopf kriegt.«
    »Na und?« fragte ich.
    »Er ist nach wie vor hinter Ihnen her«, betonte Cooke.
    »Warum? Ich bin nicht mehr beim Department.« »Ah, aber das weiß Kennikin nicht.« Cooke betrachtete eingehend seine Fingernägel. »Wir haben die Information vor ihm geheimgehalten - mit Erfolg, glaube ich. Es schien uns zweckmäßig.«
    Ich wußte, was kam, aber ich wollte, daß Cooke damit herausrückte - es ganz deutlich aussprach – was er normalerweise verabscheute. »Aber er weiß nicht, wo ich bin.«
    »Ganz recht, mein Junge - aber wenn es ihm nun jemand sagt?«
    Ich beugte mich vor und sah Cooke scharf an. »Und wer könnte es ihm sagen?«
    »Ich«, erwiderte er sanft, »wenn ich es für nötig hielte. Ich müßte natürlich taktvoll vorgehen und einen Dritten vorschieben. Aber es könnte arrangiert werden.« Das war es also - Erpressung! Nichts Neues für Cooke; sein Lebenswerk bestand aus Korruption und Verrat. Nicht daß ich ihm das zum Vorwurf machen konnte; auch ich hatte einmal davon gelebt.
    Aber im Gegensatz zu mir liebte Cooke seine Arbeit.
    Ich ließ ihn weiterreden. Er schlachtete das Thema weidlich aus. »Kennikin leitet eine sehr tüchtige Mordgruppe, wie wir zu unserem eigenen Schaden erfahren haben, nicht wahr?
    Mehrere Mitglieder des Departments sind durch Kennikins Leute… äh… ausgelöscht worden.« »Warum sagen Sie nicht einfach ermordet?« Er runzelte die Stirn, und seine Schweinsaugen schienen gänzlich in den Fettpolstern seines Gesichts zu verschwinden. »Sie haben sich immer sehr deutlich ausgedrückt,

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