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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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daß er fortfahren würde, was er jedoch nicht tat. »Ist das alles?« »Ja. Ich bin überzeugt, Sie werden das ganz leicht bewerkstelligen können.«
    Ich starrte ihn ungläubig an. »Haben Sie dieses ganze Theater samt Erpressung inszeniert, nur um mich als Botenjungen zu beschäftigen?«
    »Ich wollte, Sie würden sich nicht so unhöflich ausdrücken«, entgegnete er empfindlich. »Genau das Richtige für einen Mann, der wie Sie außer Übung ist. Die Sache ist wichtig, und Sie waren zur Hand, deshalb nehmen wir Sie.«
    »Da hat sich etwas sehr schnell ergeben, nicht wahr?«, sagte ich aufs Geratewohl. »Sie waren gezwungen, mich zu nehmen.«
    Cooke machte eine abwehrende Geste. »Wir sind ein bißchen knapp mit Personal, das ist alles. Kriegen Sie bloß keinen Größenwahn – wenn ich Sie einsetze, dann nur, weil ich bereits die Reste zusammenscharre.«
    Cooke konnte seinerseits durchaus deutlich werden, wenn es ihm in den Kram paßte. Ich zuckte die Achseln. »Wer ist dieser Mann in Akureyri?« »Er wird sich schon melden.« Cooke nahm ein Stück Papier aus seiner Brieftasche und riß es in der Mitte entzwei. Er gab mir die eine Hälfte, die sich als eine halbe Hundert-Kronen-Note entpuppte. »Er wird die andere Hälfte haben. Die alten Methoden sind die besten, finden Sie nicht auch? Wirkungsvoll und unkompliziert.« Ich blickte auf das wertlose Stück isländischer Währung in meiner Hand und fragte ironisch: »Vermutlich werde ich für diese Unternehmung nicht bezahlt?« »Aber natürlich, mein Lieber.
    Die Regierung Ihrer Majestät ist niemals knickrig, wenn man ihr wertvolle Dienste erweist. Sagen wir zweihundert Pfund?«
    »Die können Sie sich an den Hut stecken.« Er schüttelte mißbilligend den Kopf. »Was für eine Ausdrucksweise. Aber ich werde auf Ihren Vorschlag eingehen, darauf können Sie sich verlassen.« Ich betrachtete Cooke aufmerksam, und er blickte mich seinerseits mit unschuldigen Babyaugen an. Ich witterte Unrat - das ganze Unternehmen roch so verdammt nach einem faulen Trick. Vielleicht war dies eine Trainingsübung, bei der ich als Versuchskarnickel herhalten sollte. Das Department trieb fortlaufend solche Spielchen, um Neulinge zu schulen, aber im allgemeinen waren dann alle Beteiligten informiert. Falls sich herausstellen sollte, daß Cooke mich nur für eine Übung benutzen wollte, ohne mir Bescheid zu sagen, würde ich den sadistischen Bastard erdrosseln. Ich versuchte es mit einer Testfrage: »Cooke, wenn Sie mich als Trainingsball benutzen wollen, kann das gefährlich werden. Es kann Sie einige Ihrer Kumpels kosten.«
    Er sah schockiert aus. »Oh, so was würde ich Ihnen nie antun.«
    »Na gut. Was soll ich tun, wenn jemand versucht, mir das Päckchen wegzunehmen?« »Ihn davon abhalten«, erwiderte er kurz. »Um jeden Preis?«
    Er lächelte. »Sie meinen - ob Sie ihn töten sollen? Machen Sie, was Sie wollen. Bringen Sie nur das Päckchen nach Akureyri.« Sein Bauch hüpfte amüsiert auf und ab. »Killer Stewart!« sagte er in freundlichem Neckton. »Oh, la, la.« Ich nickte. »Ich wollte es nur wissen. Ich würde ungern Ihre Personalprobleme verschlimmern. Und was geschieht nach Akureyri?«
    »Danach können Sie weiterhin Ihr Dasein genießen. Machen Sie weiter Urlaub. Freuen Sie sich an der Gesellschaft Ihrer Freundin. Fühlen Sie sich frei wie ein Vogel.« »Bis Sie das nächste Mal vorbeikommen.« »Das halte ich für höchst unwahrscheinlich«, erwiderte Cooke spöttisch. »Die Dinge im Department sind nicht mehr so, wie sie waren - die Techniken haben sich geändert. Sie würden vieles nicht verstehen. Sie wären für eine wirkliche Arbeit völlig unbrauchbar, Stewart.
    Aber dieser Job ist einfach, und Sie sind nichts anderes als ein Botenjunge.« Er sah sich mit geringschätziger Miene im Raum um. »Nein, Sie können ruhig hierher zurückkommen und friedlich verbauern.« »Und Kennikin?«
    »Ah, da kann ich keinerlei Versprechen abgeben. Vielleicht findet er Sie nicht. Aber wenn ja, so liegt das nicht an mir, das versichere ich Ihnen.«
    »Das reicht mir nicht«, protestierte ich. »Werden Sie ihm mitteilen, daß ich seit vier Jahren kein Mitglied des Departments mehr bin?«
    »Schon möglich«, sagte er. »Schon möglich.« Er stand auf und knöpfte seinen Mantel zu. »Ob er das glaubt, ist fraglich -
    und auch, ob es für ihn eine Rolle spielt. Er ist aus persönlichen und völlig undienstlichen Gründen hinter Ihnen her, und ich fürchte, er wird Sie eher mit einem

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