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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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du darüber reden würdest. Du willst die Dinge gar nicht für dich behalten.«
    Ich lachte leise. »Komisch, und das sagst du einem Agenten des Departments. Hast du nie etwas von den Vorschriften des Geheimdienstes gehört? Wenn das Department rauskriegt, daß ich an der falschen Stelle den Mund aufgemacht habe, werde ich für den Rest meines Lebens eingesperrt.«
    »Ach was«, sagte sie verächtlich. »Das gilt doch nicht für mich.«
    »Versuch mal, das Sir David Taggart klarzumachen«, verteidigte ich mich. »Ich habe dir sowieso schon viel zuviel erzählt.«
    »Warum erzählst du mir dann nicht alles? Du weißt, daß ich es niemandem weitererzähle.«
    Ich blickte auf den Teller. »Freiwillig sicher nicht. Aber ich möchte nicht, daß dir jemand weh tut, Elin.« »Wer soll mir denn was antun?«
    »Zum Beispiel Cooke. Außerdem gibt es da einen gewissen Kennikin, der sich möglicherweise auch hier in der Nähe herumtreibt. Ich kann nur hoffen, daß das nicht der Fall ist.«
    »Wenn ich je heirate«, sagte Elin bedächtig, »dann nur einen Mann, der keine Geheimnisse hat. Das ist nicht gut.«
    »Du meinst, geteilter Schmerz ist halber Schmerz. Ich glaube kaum, daß das Department in dieser Hinsicht deine Auffassung teilt. Die Beichte wird dort keineswegs als Balsam für die Seele angesehen, und katholische Priester und Psychiater werden mit tiefem Mißtrauen betrachtet. Aber da du darauf bestehst, sollst du noch ein bißchen mehr erfahren - nicht zuviel - damit es nicht gefährlich für dich wird.«
    Ich schob noch einen Bissen in den Mund. »Es war bei einer Aktion in Schweden. Ich arbeitete für eine Spionageabwehr-Gruppe, die versuchen sollte, den KGB-Apparat in Skandinavien zu unterwandern. Cooke war der Leiter des Kommandos. Eines muß man ihm lassen, er ist sehr clever -
    hinterhältig und trickreich, mit einer Vorliebe für Aufträge, in denen Musik drin ist.« Der Appetit war mir vergangen, ich schob den Teller weg. »Ein Mann namens V. V. Kennikin war der Boß auf der Gegenseite, und ich kam ziemlich nahe an ihn heran. Für ihn war ich ein schwedischer Finne namens Stewartsen, ein Mitläufer, der bereit war, sich benutzen zu lassen. Wußtest du, daß ich in Finnland geboren bin?« Elin schüttelte den Kopf. »Du hast es mir nie erzählt.« Ich zuckte die Schultern. »Vermutlich betrachte ich diesen Abschnitt meines Lebens als abgeschlossen. Wie dem auch sei, nach einer Menge Arbeit und Angstschweiß wurde ich von Kennikin akzeptiert. Getraut hat er mir nicht, aber er setzte mich bei kleineren Aufträgen ein, und es gelang mir, eine Menge Informationen zu sammeln, die ich an Cooke weitergab. Aber das war nur Kleinkram. Ich gehörte zu Kennikins ›innerem Kreis‹, war ihm aber doch nicht nahe genug.« »Das klingt schrecklich«, sagte Elin. »Kein Wunder, daß du Angst hattest.«
    »Die meiste Zeit hatte ich eine Todesangst. Das haben Doppelagenten meistens.« Ich machte eine Pause, um zu überlegen, wie ich ihr die komplizierte Situation am einfachsten erklären könnte. Schließlich sagte ich bedächtig:
    »Und dann war es so weit, daß ich einen Mann töten mußte.
    Cooke warnte mich, ich könne jederzeit erwischt werden. Er behauptete, der verantwortliche Mann habe Kennikin noch nicht informiert, und das beste sei, ihn unschädlich zu machen.
    Das tat ich dann auch mit Hilfe einer Bombe.« Ich schluckte.
    »Ich habe den Mann, den ich umbrachte, noch nicht einmal gesehen - ich deponierte ganz einfach eine Bombe in seinem Wagen.«
    Elins Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Meine Stimme war rauh, als ich hinzufügte: »Wir haben dort draußen nicht ›Backe-backe-Kuchen‹ gespielt.« »Aber jemand, den du gar nicht kanntest - den du nie gesehen hast!«
    »Es ist besser so«, sagte ich. »Frag einen Bomberpiloten.
    Aber das ist nicht der springende Punkt. Es geht darum, daß ich Cooke vertraut hatte und nachher herausfand, daß der Mann, den ich umgebracht hatte, ein britischer Agent war – einer von meiner eigenen Seite.« Elin starrte mich voller ungläubigem Entsetzen an. »Ich setzte mich mit Cooke in Verbindung und stellte ihn zur Rede. Er behauptete, der Mann sei ein freier Agent gewesen, dem keine Seite getraut habe - in dieser Branche wimmelt es von solchen Typen. Cooke schlug vor, Kennikin zu erzählen, was ich getan hatte, und das tat ich.
    Darauf stieg ich in seiner Gunst. Anscheinend hatte er ein Leck in seiner Organisation entdeckt, und es gab genügend Hinweise auf den Mann, den

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