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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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Vertrag zu kündigen.« Ein ebenso nützlicher wie beschönigender Ausdruck. »Und was ist mit Philips passiert?«
    »Wer zum Teufel ist Philips?« warf ich ein. »Oh! Vielleicht kennen Sie ihn besser als Buchner - oder Graham.«
    »Ich hab seinen Vertrag tatsächlich gekündigt», fügte ich hinzu.
    »Um Himmels willen!« schrie Taggart. »Sind Sie total übergeschnappt?«
    »Er versuchte, meinen Vertrag zu kündigen, aber ich bin ihm zuvorgekommen«, erwiderte ich. »Der Konkurrenzkampf in Island ist schrecklich hart. Cooke hat ihn geschickt.«
    »Cooke hat mir was ganz anderes erzählt.« »Kann ich mir denken«, knurrte ich. »Entweder hat er nicht mehr alle Tassen im Schrank oder er ist zur Konkurrenz übergelaufen. Ich bin hier auch auf einige ihrer Vertreter gestoßen.«
    »Unmöglich«, widersprach Taggart kategorisch. »Die Vertreter der Konkurrenz?« »Nein – Cooke – völlig undenkbar.« »Wie kann es undenkbar sein, wenn ich daran denke?« wandte ich ein.
    »Er ist schon so lange bei uns. Sie wissen selbst, was für gute Arbeit er geleistet hat.« »MacLean«, fuhr ich fort.
    »Burgess, Kim Philby, Blake, die Krogers, Lonsdale - alles gute, ehrenhafte Männer. Wieso soll Cooke nicht dazugehören?« Taggarts Stimme klang nervös. »Sie sprechen über eine öffentliche Leitung - passen Sie auf, was Sie sagen.
    Stewart, Sie wissen nicht Bescheid. Cooke sagt, Sie hätten die Ware noch - stimmt das?« »Ja«, gab ich zu.
    Taggart atmete schwer. »Dann müssen Sie nach Akureyri zurückkehren. Ich werde dafür sorgen, daß Cooke Sie dort findet. Geben Sie ihm das Päckchen.« »Das einzige, was Cooke kriegen wird, ist ein endgültiges Kündigungsschreiben«, tat ich kund. »Dasselbe, was auch Graham bekommen hat -
    oder wie immer er hieß.« »Soll das heißen, daß Sie meine Befehle nicht befolgen?« fragte Taggart in drohendem Ton.
    »Cookes Befehle - keinesfalls«, empörte ich mich. »Als er Graham auf mich hetzte, stand zufällig meine Verlobte im Weg.«
    Eine lange Pause folgte: »Ist irgendwas…! Ist sie…?« »Sie hat nur ein Loch im Körper.« Ich war kurz angebunden, und es war mir völlig egal, ob die Leitung öffentlich war oder nicht.
    »Sorgen Sie dafür, daß Cooke mir nicht mehr über den Weg läuft, Taggart.« Er wurde seit so langer Zeit Sir David genannt, daß ihm der schmucklose Klang seines Namens weh tun mußte. Es dauerte eine Weile, bis er es geschluckt hatte.
    Schließlich sagte er in gedämpftem Ton: »Cooke akzeptieren Sie also nicht?«
    »Noch nicht einmal in Geschenkpackung per Post. Ich traue ihm nicht.« »Wen akzeptieren Sie denn?«
    Das mußte ich mir erst überlegen. Ich hatte lange nichts mehr mit dem Department zu tun gehabt und wußte nicht, wie viele Leute inzwischen ausgetauscht worden waren. »Würden Sie Case akzeptieren?« fragte Taggart.
    Case war o.k. Ich kannte ihn und traute ihm, soweit ich im Department überhaupt jemanden traute. »Jack Case, ja.«
    »Wo wollen Sie ihn treffen? Und wann?« Ich erwog die zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten. »In Geysir -
    übermorgen um siebzehn Uhr.« Taggart schwieg. Nur noch die Störgeräusche, die mein Trommelfell malträtierten, waren zu hören. Schließlich sagte er: »Unmöglich - ich muß ihn erst herholen. Sagen wir vierundzwanzig Stunden später.« Er versuchte es mit einem Trick. »Wo sind Sie jetzt?« Ich grinste Elin an. »In Island.«
    Der rauhe Ton in Taggarts Stimme war trotz der schlechten Leitung nicht zu überhören. Es klang wie eine Betonmischmaschine. »Stewart, Sie sind sich hoffentlich im klaren, daß Sie im Begriff sind, eine außerordentlich wichtige Operation zu ruinieren. Wenn Sie sich mit Case treffen, nehmen Sie seine Anweisungen entgegen und befolgen sie haargenau. Verstanden?« »Er tut gut daran, Cooke nicht mitzubringen«, warnte ich. »Sonst wird nichts daraus. Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine, Taggart?«
    »Na gut«, stimmte Taggart zögernd zu. »Ich werde ihn nach London zurückholen. Aber Sie sind im Irrtum, Stewart.
    Erinnern Sie sich, was er mit Kennikin in Schweden gemacht hat.«
    Ich schnappte nach Luft. Plötzlich ging mir auf, was mich die ganze Zeit im Unterbewußtsein irritiert hatte. Es war, als ob eine Mine explodierte. »Ich brauche eine Information«, sagte ich schnell. »Sie wird vielleicht notwendig sein, um diesen Auftrag ordnungsgemäß zu erledigen.«
    »Na schön, was ist es?« fragte Taggart ungeduldig. »Was haben Sie über Kennikins Trinkgewohnheiten in Ihren

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