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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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Stewartsen zur Reiseagentur kommt. War die Information überhaupt zuverlässig?« »Ja«, sagte Cooke kurz.
    »Und innerhalb der nächsten vier Tage wird er dort sein. Wir alle haben Stewartsen unterschätzt.«
    Ich lächelte ins Dunkel hinein. Es ist höchst selten, daß man unaufgefordert ein so ordentliches Führungszeugnis bekommt.
    Mir entging, was er als nächstes sagte, ich hörte aber Ilyichs Stimme: »Natürlich werden wir wegen des Päckchens, das er bei sich hat, nichts unternehmen. Wir warten, bis er es in der Agentur abgegeben hat, folgen ihm und versuchen dann, ihn allein zu erwischen.« »Und dann?«
    »Bringen wir ihn um«, entgegnete Ilyich ungerührt. »Ja«, bestätigte Cooke. »Man darf bloß keine Leiche finden. Es hat sowieso schon zu viel Publicity gegeben. Kennikin war wütend, daß wir Cases Leiche vor dem Haus gelassen haben.«
    Ein kurzes Schweigen folgte, dann fügte er nachdenklich hinzu: »Ich frage mich, was Stewart mit Philips gemacht hat?«
    Auf diese rhetorische Frage gab Ilyich keine Antwort, und Cooke fuhr fort: »Na gut. Sie und die anderen sind morgen um elf an der Agentur Nordri. Sobald Stewart auftaucht, muß ich umgehend telefonisch benachrichtigt werden. Ist das klar?«
    »Wir werden Sie informieren«, erwiderte Ilyich. Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde. »Wo ist Kennikin?« fragte er.
    »Was Kennikin tut, geht Sie nichts an«, antwortete Cooke in scharfem Ton. »Gehen Sie jetzt.« Die Tür wurde zugeschlagen.
    Ich wartete. Papier raschelte, es knarrte, dann folgte ein metallisches Klicken. Ich öffnete die Schranktür einen Spaltbreit und spähte ins Zimmer. Cooke saß in einem Sessel, eine Zeitung auf den Knien und hielt ein brennendes Feuerzeug an eine dicke Zigarre. Als das untere Ende zu seiner Zufriedenheit glühte, sah er sich nach einem Aschenbecher um.
    Auf dem Toilettentisch stand einer. Er erhob sich und rückte seinen Stuhl so, daß er bequem an ihn herankam.
    Das paßte mir auch sehr gut, denn dadurch wandte er mir seinen Rücken zu. Ich nahm meinen Kugelschreiber aus der Tasche und öffnete damit sehr langsam die Schranktür. Das Zimmer war so klein, daß ich mit zwei Schritten hinter ihn treten konnte. Ich legte die Strecke lautlos zurück. Vielleicht war es die kaum merkliche Veränderung des Lichts im Zimmer, die Cooke veranlaßte, den Kopf zu wenden. Aber bevor es soweit war, rammte ich ihm die Spitze des Kugelschreibers in seinen speckigen Nacken und donnerte:
    »Rühren Sie sich nicht. Sonst sind Sie einen Kopf kürzer.«
    Cooke erstarrte. Ich ließ meine andere Hand über seine Schulter in die Innenseite seines Jacketts gleiten, wo ich auch prompt eine Pistole in einem Halfter fand. Heutzutage scheint jedermann ein Schießeisen bei sich zu tragen, und allmählich avancierte ich zum Entwaffnungsexperten. »Bewegen Sie sich ja nicht«, drohte ich und trat zurück. Ich überzeugte mich, ob die Pistole geladen war, und entsicherte sie. »Aufstehen.«
    Er gehorchte und blieb stehen, die Zeitung hielt er noch immer in der Hand. »Gehn Sie an die Wand da drüben, und lehnen Sie sich dagegen. Arme spreizen und Hände hoch.«
    Ich beobachtete ihn aufmerksam. Er wußte, was ich vorhatte; dies war die sicherste Methode, einen Mann zu durchsuchen.
    Aber Cooke würde es garantiert mit irgendeinem Trick versuchen, und deshalb sagte ich: »Die Füße weiter nach hinten, und lehnen Sie sich mehr gegen die Wand.« Das bedeutete, daß er erst einmal um sein Gleichgewicht kämpfen mußte, wenn er etwas im Schilde führte - was mir ein paar Sekunden Vorsprung geben würde - und auf die kam es jetzt an. Er rutschte mit den Füßen ein Stück weiter nach hinten, und ich sah am Zittern seiner Handgelenke, daß er sich verstärkt abstützen mußte. Dann durchsuchte ich ihn schnell und warf den Inhalt seiner Taschen auf das Bett. Er hatte keine weitere Waffe bei sich. Nur eine Injektionsspritze sowie eine Tasche mit Ampullen. Links grüne, die einen Menschen mit Sicherheit für sechs Stunden in Tiefschlaf versetzen, rechts rote, die ihn mit gleicher Sicherheit innerhalb von dreißig Sekunden ins Jenseits befördern können.
    »Jetzt gehn Sie ganz langsam in die Hocke.« Er beugte die Knie, und ich beförderte ihn in dieselbe Stellung, in der auch Fleet gewesen war - Bauch auf dem Boden, mit ausgebreiteten Armen. Um mich aus dieser Position anzufallen, hätte es eines besseren Mannes als Cooke bedurft. Fleet hätte es vielleicht geschafft, wenn ich ihm nicht den Gewehrlauf

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