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Blindwütig: Roman

Titel: Blindwütig: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz , Bernhard Kleinschmidt
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langsam!«
    »Nein, an die neueren Filme.«
    Im oberen Flur angelangt, setzte ich Milo ab. Dann suchten wir gemeinsam das Zimmer, in dem Truman Walbert gehaust hatte.
    Im angrenzenden Bad kramte ich in den Schubladen des Spiegelschranks nach Walberts Rasierapparat. Wegen seiner Hängebacken und der tiefen Falten in seinem Hundegesicht hatte er sich hoffentlich nicht nass rasiert, denn mit einem Elektrogerät ging das, was ich vorhatte, eindeutig schneller. Tatsächlich fand ich zu meiner Erleichterung, was ich suchte.
    Ich setzte den integrierten Langhaarschneider an und führte das Gerät von der Stirn über den Schädel bis in den Nacken. Eine kahle Bahn entstand.

    Milo starrte auf die Haarbüschel, die auf den Boden fielen. »Krass«, kommentierte er.
    »Was ist, wenn ich jetzt sage, dass du als Nächster dran bist?«
    »Dann müsste ich dich k. o. schlagen.«
    »Total k. o., ja?«
    »Würde mir Spaß machen.«
    »Gut zu wissen.«
    Milo nickte. »Aber ein Mann muss tun, was er tun muss.«
    Als nur noch kurze Stoppeln übrig waren, schaltete ich auf den normalen Scherkopf um und entfernte die Reste.
    »Na, wie sehe ich aus?«, fragte ich anschließend.
    »Ganz schön glatt.«
    »Ich fasse das mal als Kompliment auf. Gehen wir.«
    Milo deutete auf die Haarbüschel, die wie tote Ratten auf dem Boden lagen. »Müssen wir das nicht wegräumen?«
    »Wir sind verzweifelte Flüchtlinge. Da müssen wir nach unseren eigenen Regeln leben.«
    »Cool.«
    An der Treppe nahm ich ihn wieder hoch und befahl ihm, bis auf weiteres die Augen zu schließen. Dann trug ich ihn nach unten.
    Im Flur hatte Penny neben die drei Leichen einen Teppich aus grünen Müllsäcken gelegt, um nicht wieder Blut an die Schuhsohlen zu bekommen. Die Szene war nicht unbedingt für einen Fernsehwerbespot geeignet, obwohl sie unwiderlegbar demonstrierte, dass solche Müllsäcke universell verwendbar waren, sofern der Benutzer nur seine Fantasie spielen ließ.
    Penny selbst stand schon an der Haustür, in der Hand einen kleineren, weißen Müllbeutel mit dem, was sie den Toten abgenommen hatte.
    Unwillkürlich fiel mir ein, wie die mit Methamphetamin vollgepumpten Spießgesellen meines Onkels Tray vor achtundzwanzig
Jahren die Handtaschen und Geldbörsen ihrer vielen Opfer eingesammelt hatten. Merkwürdig, auf welch komplexe und oft unheimliche Weise die Dinge sich in jedem Leben wiederholten.
    Entsetzt starrte Penny auf mein neues Ich. »O nein«, rief sie. »Wo ist deine wunderbar wirre Matte geblieben?«
    »Die hat sich plötzlich selbstständig gemacht und uns angegriffen. Jetzt kriecht sie da oben einsam auf dem Boden des Badezimmers herum. Autoschlüssel?«
    Penny fischte ihn aus dem weißen Müllbeutel.
    »Setz dich ans Steuer, damit ich telefonieren kann«, sagte ich. »Wir holen erst mal Lassie ab.«
    Draußen wartete der dunkelgrüne Wagen auf uns, mit dem Rink und Shucker gekommen waren. »Sieht aus wie ein Behördenfahrzeug«, sagte ich.
    In der linken unteren Ecke der Windschutzscheibe war innen ein Aufkleber angebracht, wie um von einem Scanner gelesen zu werden. Aus der Nähe sah ich, dass sich am unteren Rand ein Strichcode befand.
    Das Hauptelement des Aufklebers war jedoch eine weiße Kreisfläche auf grauem Grund, die ein Symbol umschloss: drei muskulöse, nach außen zeigende rote Arme, die im Zentrum des Kreises an der Schulter verschmolzen und dadurch eine Art Rad bildeten. Die Ellbogen waren gebeugt, die Hände zur Faust geballt.
    »Das ist eine Triskele«, sagte Penny. »Ich würde sagen, die Fäuste symbolisieren Macht, das Rot steht für Gewalt, und die Radform drückt eine unaufhaltsame Bewegung aus.«
    »Du meinst also nicht, dass die beiden für einen Boxclub gearbeitet haben.«
    »Nicht unbedingt.«
    Ich brachte Milo auf dem Rücksitz unter und setzte mich
neben Penny, während sie schon den Motor anließ. »Den anderen Wagen müssen wir stehen lassen«, sagte ich. »Ist da außer Lassie noch irgendetwas anderes drin, was wir unbedingt brauchen?«
    »Ein Koffer«, sagte sie. »Den habe ich sofort parat.«
    »Milo?«, sagte ich.
    »Der Sack mit dem Zeug, das Grimpa mir besorgt hat. Das meiste habe ich noch nicht verwendet.«
    »Was ist mit dieser Brotbox, die du mir absolut nicht anvertrauen wolltest?«
    »Ach ja, die sowieso. Die ist total wichtig!«
    »Hab ich dir eigentlich schon gesagt, du kannst jetzt die Augen aufmachen?«
    »Das habe ich mir schon auf der Veranda gedacht.«
    »Mein kleiner Einstein!«
    »Der Typ vorhin

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