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Blindwütig: Roman

Titel: Blindwütig: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz , Bernhard Kleinschmidt
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zwischen meinem Tank und dem der Enthärtungsanlage zu lugen. Der Mann ging relativ unbekümmert zu der Tür, die zur Treppe nach draußen führte, öffnete sie einen Spalt weit und spähte kurz hindurch.
    An der anderen Seite des Kellers sagte jemand: »Brock?«
    »Hier drüben«, erwiderte der Gerufene, während er die Tür zudrückte.
    Als ich mich wieder nach rechts neigte, sah ich, wie Brock und Shearman Waxx vor der Tür der Kohlenkammer aufeinandertrafen.
    Waxx hatte seinen Pepitasakko mit den ledernen Ellbogenflicken gegen eine dunkle Strickjacke eingetauscht. Eine rote Fliege trug er immer noch.
    »Zwei blutige Schuhabdrücke im Flur, ganz deutlich, und dazu der Teil eines dritten«, sagte Waxx. »Ein kleiner Fuß, und nach der Form der Sohle muss es sich um eine Frau handeln.«
    »Wer soll das sein?«
    »Die Frau von Greenwich, diese Boom.«
    »Das heißt, die waren bereits hier?«
    »Und sind wieder weg. Drei Becher in der Küche. Einer mit warmem Kaffee.«
    »Wie warm?«
    »Sehr warm. Die anderen beiden sind sauber, der eine steht trocken auf einem feuchten Geschirrtuch, der andere ist noch feucht. Ich nehme an, die haben mit Walbert gerade Kaffee getrunken, als Rink und Shucker aufgekreuzt sind, um ihn umzulegen. Nachdem sie das verhindert haben, haben sie alle Fingerabdrücke abgewischt. Außerdem steht ein sauberes Glas auf dem Tisch, und auf dem Boden sind ein paar Tropfen Orangensaft verschüttet. Das war dieser komische kleine Einstein.«

    »Willst du mir tatsächlich weismachen, dass eine Kinderbuchautorin Rink und Shucker umgelegt hat?«
    »Entweder sie oder Greenwich, oder sie haben es zusammen geschafft.«
    Offenbar waren Rink und Shucker die echten Namen von Booth und Oswald.
    »Verfluchte Scheiße, was sind das für Schriftsteller, die es schaffen, Rink und Shucker auszuschalten? Bisher haben diese Leute uns nicht mehr Widerstand geleistet als … als …«
    »Lämmer, die man zur Schlachtbank führt«, ergänzte Waxx, während er sich umdrehte und auf die Treppe zuging.
    Brock folgte ihm. »Eigentlich dachte ich, dass ich mich mit Schriftstellern inzwischen genügend auskenne«, sagte er. »Normalerweise macht es Spaß, mit ihnen zu spielen, weil sie tun, was man von ihnen will. Wehren tun die sich nicht.«
    »Das Blut der Fußabdrücke hätte eigentlich innerhalb von fünf Minuten trocknen sollen«, sagte Waxx, schon nicht mehr sichtbar. »Es ist aber noch feucht. Das heißt, sie sind aus der Hintertür geschlüpft, als wir angekommen sind.«
    Da die Stimmen nicht mehr so gut hörbar waren, erhob ich mich aus der Hocke und schob mich seitlich an dem Wassertank vorbei.
    »Cubby, nein!«, flüsterte Penny neben mir.
    Aber ich musste so viel wie möglich hören. Von meiner neuen Position aus konnte ich Waxx und Brock wieder sehen. Sie gingen langsam auf die Treppe zu und hatten mir den Rücken zugewandt.
    Geduckt huschte ich an einem Stützpfeiler vorbei.
    »Wo ist eigentlich deren Wagen?«, fragte Brock. »Sind die etwa zu Fuß gekommen?«
    Und verbarg mich hinter dem ersten Kistenstapel.
    »Natürlich sind sie mit dem Auto gekommen«, sagte Waxx.
»Das haben sie irgendwo in der Gegend abgestellt, um sich zu Fuß anzuschleichen. Sobald mir klarwurde, dass die Fußabdrücke noch feucht sind, habe ich den Sheriff angerufen und ihm gesagt, er soll zwischen hier und Smokeville eine Straßensperre errichten und eine zweite in der anderen Richtung, noch vor Titus Springs. Dazwischen ist eine Strecke von gerade mal sieben Meilen.«
    Inzwischen hatten sie die Treppe fast erreicht. Ich riskierte es, ihnen zu folgen.
    »Das heißt, sie sitzen in der Falle?«, fragte Brock.
    »Definitiv.«
    Ich duckte mich hinter den zweiten Kistenstapel.
    »Sie haben gerade mal knappe fünf Minuten Vorsprung, das reicht nicht«, fuhr Waxx fort. »Raus kommen sie nicht mehr, und wir können sie von beiden Seiten in die Zange nehmen.«
    »Nur unsere Leute oder auch die vom Sheriff?«
    »Der Sheriff soll nur die Straßensperren errichten lassen, weil er das schneller kann als wir und weil wir dann niemanden dafür abstellen müssen. Der Rest geht ihn nichts an. Man hat jemanden von uns umgebracht. Niemand, der das tut, kommt ungeschoren davon. Jetzt ist endgültig Schluss mit lustig.«
    »Wie viele Häuser stehen zwischen den beiden Sperren?«
    »In etwa zwanzig. Die werden wir alle durchsuchen.«
    Die beiden gingen die Treppe hoch. Ihre Stimmen wurden leiser.
    »Wie steht es mit Seitenstraßen?«, fragte Brock.
    »Alles

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