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Blitz bricht aus

Blitz bricht aus

Titel: Blitz bricht aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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antritt«, erwiderte Gordon. »Ich würde mein ganzes Vermögen auf ihn setzen.«
    Allen kletterte aus dem Wagen. »Ich muß mir das noch genau durch den Kopf gehen lassen«, murmelte er. Er starrte auf den Boden. Als er wieder sprach, schwang Erregung in seiner Stimme: »Selbst wenn ich mich dazu entschließen würde, ist es ja durchaus nicht sicher, ob der Junge nicht wieder nein sagt.«
    »Dann mußt du es ihm eben befehlen; ein Gefühl wie du es für Leichtfuß empfindest, hindert dich daran doch nicht.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Allen. »Nun, es hat keinen Sinn, jetzt weiter darüber zu reden, Gordon; komm ins Haus und warte, bis der Junge zurück ist.«
    »Ich habe mich anders entschlossen«, erwiderte Gordon, »es eilt nicht, ich werde später mit ihm sprechen. Wenn du jemand hast, der mich fahren kann, möchte ich gleich wieder in die Stadt zurück.«
    Allen schüttelte erstaunt den Kopf. »Selbstverständlich habe ich jemand, der dich fahren kann, aber du hast doch gesagt...«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe«, fiel Gordon ein, »aber ich möchte jetzt heim. Der Weg ist lang, und ich bin müde. Mit dem Jungen werde ich sprechen, wenn ich das nächste Mal komme.« Alles hatte sich so wunderbar gefügt, daß es für ihn unnötig war zu warten. Er war so gut wie sicher, daß Allen das Wettrennen arrangieren und McGregor zum Reiten zwingen würde. Und in Preston würde unter den Tausenden von Zuschauern ganz sicher jemand sein, der ihn erkannte. Dann würde die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen, ohne daß er sich einmischen müßte.
    »Du bist auch ein sonderbarer Kerl, Gordon«, sagte Allen nachdenklich. »Erst willst du mit McGregor sprechen, fährst extra aus diesem Grund mit mir hierher, und nun liegt dir nichts mehr daran... Du liebst Pferde und interessierst dich für Rennen, und für dich selbst hältst du dir bloß ein Maultier... Du scheinst dich für Menschen zu interessieren und ziehst dich in deine Fichtenwälder zurück, wo du fast nie jemand zu Gesicht bekommst... Du bist wohl auch mit dir selbst nicht zufrieden?«
    »Da irrst du, Allen, meistens bin ich ganz mit mir im reinen und fühle mich durchaus glücklich. Nur in Ausnahmefällen bin ich mit mir selbst und andern uneins.« Er drehte sich um und sah noch einmal zu dem einsamen Reiter weit hinten an den Koppeln hinüber. »Heute ist so ein Ausnahmetag, Allen. Aber ich komme schon darüber hinweg.«
     

SECHZEHNTES KAPITEL

Ein großer Entschluß
     
    Nachdem Gordon weggefahren war, wartete Allen ungeduldig auf McGregors Rückkehr. Der Junge ließ das Pferd jetzt Schritt gehen und näherte sich der Koppel. Allen hatte sich inzwischen entschieden, nach Gordons Rat zu verfahren, vorausgesetzt, er konnte den Jungen zu dem Ritt bestimmen. Der beste Weg, sein Ziel zu erreichen, war wohl der, McGregor gar nicht erst zu fragen, sondern ihm einfach als sein Brotgeber den Auftrag zu erteilen. Basta! Auf Ungehorsam würde er sich nicht einlassen.
    Beim Näherkommen des Jungen sah er das Unbehagen in seinem Gesicht; er erwartete wohl einen Verweis, weil er den Hengst aus der Koppel genommen hatte, ohne vorher zu fragen. Statt dessen sagte Allen: »Ein großartiger Ritt. Bring Range Boß hinein und reibe ihn gut trocken.«
    »Jawohl, Chef.« Der Junge sah plötzlich fröhlich aus.
    »Und du wirst in Preston reiten«, fügte Allen geschwind hinzu, »aber nicht auf Leichtfuß, sondern auf Range Boß. Du hast mir eben gezeigt, daß er sehr schnell laufen kann.« Er machte eine Pause und sah den Jungen streng an. »Damit du im Bilde bist: das ist ein Befehl. Wenn du dich widersetzt, kannst du gehen, sogleich. Also entscheide dich.«
    Der Junge erblaßte unter seiner Bräune. Er erwiderte kein Wort.
    »Los, McGregor, ich will Antwort haben! Ja oder nein?« Allen wartete; dabei trat er unbehaglich von einem Bein aufs andre, denn ihm lag diese Tonart seinen Leuten gegenüber gar nicht. Aber er fühlte, daß es die einzige Art war, mit McGregor zurechtzukommen. »Du wirst mit ihm gewinnen«, fuhr er freundlicher fort, »und dann können wir noch einmal über den Vorschlag sprechen, den ich dir heute morgen gemacht habe. Überdies würde ich dir dann den Hengst schenken. Aber wenn du nicht in Preston reiten willst, mußt du die Ranch noch heute verlassen. Dann kann ich dich nicht brauchen. Hast du mich verstanden?«
    Der Junge nickte. »Ich werde bleiben und Range Boß in—in—Preston reiten.«
    Allens Gesicht wurde freundlich. »So, das gefällt mir«, sagte

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