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Blitz bricht aus

Blitz bricht aus

Titel: Blitz bricht aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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man irgendwie dafür sorgen, daß McGregor von der Polizei gefaßt wurde, ohne daß er die Hände im Spiel hatte. Sonst war sein ruhiges Leben unweigerlich dahin. Er überlegte hin und her. Wenn der Junge in Preston ritt, würde ihn sicher jemand erkennen, vor allem, wenn er siegte und sein Bild in die Zeitungen kam. War das nicht der Ausweg, den er suchte? Gordon wendete sich Allen zu. »Warum änderst du deine Meinung nicht und befiehlst dem Jungen zu reiten?«
    Allen schüttelte heftig den Kopf. »Nein, Gordon, keinesfalls! So wie die Sache steht, muß er mich jetzt bitten , Leichtfuß reiten zu dürfen. Das wäre der einzige Weg. Anders lasse ich ihn nicht auf mein Pferd, schon deshalb nicht, weil ich keinen widerwilligen Reiter brauchen kann. Von dem Rennen hängt viel für mich ab. Ralph Herbert von der High Crest Ranch in Texas bearbeitet mich seit Monaten, Leichtfuß gegen einen seiner Vollblüter laufen zu lassen. Er will eine hohe Wette mit mir auf den Sieger eingehen. Er möchte Leichtfuß nämlich um jeden Preis wieder in seinen Besitz bringen; du weißt doch, daß ich ihn seinerzeit als junges Fohlen von ihm gekauft habe, und jetzt, wo er sich zum Champion entwickelt hat, erträgt er den Gedanken nicht, ihn verloren zu haben. Daß ich ihn nicht verkaufe, weiß er. Deshalb sein Vorschlag, Leichtfuß gegen seinen Hengst >Nachtwind< antreten zu lassen. Siegt Leichtfuß, so soll ich fünf Stuten seines Schlages bekommen.«
    Gordon sah ihn an. »Gegen Nachtwind? Du meinst doch wohl nicht den berühmten Vollblutchampion der High Crest Ranch?«
    »Doch, natürlich.«
    Gordon konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Du müßtest geradezu verrückt sein, wenn du einem solchen Rennen zustimmen würdest. Nachtwind ist im vorigen Jahr zum >Besten Pferd des Jahres< erklärt worden; er ist ein großer Champion, Allen.«
    »Leichtfuß ebenfalls!« antwortete Allen schnell und in herausforderndem Ton. »Aber woher weißt du so genau über Nachtwind Bescheid?«
    »Ich habe viel über ihn gelesen. Ein Freund schickt mir ab und zu die Zeitschrift >Vollblut und Turf<. Für die großen Rennen mit Vollblütern habe ich mich von jeher interessiert. Nachtwind erlitt im letzten Winter im Santa-Anita-Maturity-Rennen eine Sehnenzerrung, und er wurde nach Hause auf die High Crest Ranch gebracht. Die Hoffnung bestand, daß er auskuriert werden und auf die Rennbahn zurückkehren könnte. Augenscheinlich ist das der Fall.«
    Allen sagte: »Na, demnach weißt du viel mehr über Nachtwind als ich. Aber vielleicht handelt es sich doch nicht um dasselbe Pferd, denn Herbert hat mir gegenüber nichts von all dem erwähnt.«
    »Es handelt sich bestimmt um dasselbe Pferd, wenn es Nachtwind heißt und ein auf der High Crest Ranch gezogenes Vollblut ist«, erwiderte Gordon ruhig.
    Allen runzelte die Brauen. »Wird sein!« Er nickte. Dann erhellte sich sein Gesicht wieder. »Immerhin, ich habe große Lust, auf Herberts Vorschlag einzugehen. Er schrieb mir, daß er Nachtwind nach Kalifornien zur Teilnahme an Rennen geschickt habe; somit würde es leicht sein, ihn nach Preston zu bringen. Er meint, daß Wettrennen zwischen Vollblütern und unsern Ponies sehr selten wären. Die Zuschauer in Preston würden sehr neugierig darauf sein. Wie ich schon sagte, bietet er mir für die Wette als Einsatz von seiner Seite fünf seiner besten Stuten vom gleichen Schlag wie Leichtfuß an, wenn ich meinerseits Leichtfuß einsetze.«
    »Wenn du das tätest, würdest du ihn verlieren«, erwiderte Gordon. »Ein kleines Pferd wie Leichtfuß hat nicht die geringste Chance gegen ein Vollblut von der Qualität Nachtwinds. Herbert möchte dir deinen Champion auf bequeme Weise abjagen! Laß ja die Finger davon!«
    Allen lachte. »Daß Herbert zu gewinnen hofft, weiß ich. Aber ich denke nicht daran, Leichtfuß gegen Nachtwind in der Art antreten zu lassen, wie es Herbert will. Ich habe ihm geschrieben, daß ich auf einer Distanz von dreihundert Metern bestehe, keinesfalls weiter. Er hatte vierhundert vorgeschlagen, aber so töricht bin ich nicht. Leichtfuß’ beste Distanz ist dreihundert Meter, über vierhundert wäre mir das Wagnis zu groß.«
    »Das Wagnis ist über jede Distanz zu groß«, sagte Gordon.
    »Nein«, beharrte Allen, »über dreihundert Meter schlägt Leichtfuß jedes Pferd, das Herbert besitzt, und ich komme zu fünf schönen Stuten, die ich zu gern haben möchte.«
    Sie waren noch etwa anderthalb Kilometer von der Ranch entfernt. Plötzlich

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