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Blitz bricht aus

Blitz bricht aus

Titel: Blitz bricht aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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seine Lungen strömte, wußte er, daß er wieder ein Stück weitergekommen war auf dem Weg zurück in sein früheres Leben. Vielleicht würde das Rennen die Lösung bringen.
    Der Ansager verkündete jetzt: »Die beiden Pferde sind am Start.« Die Zuschauer wurden still; ihre Augen suchten den Starter, sie wollten nicht eine seiner Bewegungen versäumen. Sie wußten jetzt, daß sich zwei großartige Gegner hier messen würden. Diesmal ging es nicht um die üblichen dreihundert oder vierhundert Meter, sondern um fünfzehnhundert, und das hieß zweimaliges Umrunden der Bahn. Es war für sie ein einmaliges, ganz besonderes Rennen, und sie erwarteten es in atemloser Stille.
    Am Innenzaun in der Nähe des Startpfostens nahm der dort stehende Ralph Herbert seine Hornbrille ab und wischte sich den Schweiß aus den Augen. »Mir gefällt das nicht«, sagte er zu seinem Trainer, der neben ihm stand. »Allen hat uns etwas weisgemacht; dieser Rappe ist nicht das erste Mal auf einer Rennbahn. Hast du gesehen, wie selbstverständlich er sich am Start benimmt?«
    »Ja, ist mir auch aufgefallen.« Der Trainer betrachtete die beiden Pferde. »Aber er kämpft sehr wild gegen die angezogenen Zügel. Er möchte Nachtwind attackieren. Wenn Nachtwind etwas passieren sollte...«
    »Es wird ihm nichts passieren«, warf Herbert ein, »der Junge wird mit dem Rappen fertig. Sieh nur, wie er ihn beruhigt nach all seinem Tanzen.«
    »Wer ist der Junge denn eigentlich?«
    »Allen sagt, er heiße McGregor. Er arbeitet auf seiner Ranch.«
    »Er kommt mir irgendwie bekannt vor«, murmelte der Trainer, »ich sagte es vorhin schon. Und ich möchte schwören, daß ich auch das Pferd schon gesehen habe. Daß es kein Mustang ist, ist sicher. Es ist größer als Nachtwind und ein Vollblut, Ralph.«
    »Ganz richtig«, stimmte Herbert zu, »und deshalb mache ich mir Sorgen. Allen hat uns mit einem Rennpferd übertölpelt.«
    »Kann schon sein. Trotzdem besteht kein Zweifel, daß das Pferd frei in der Wildnis gelebt hat, Ralph. Es hat offensichtlich viele Kämpfe ausgefochten, sieh nur die vielen Narben auf seinem Fell.«
    »Ich mache mir schwere Sorgen.«
    Der Trainer lachte. »Das brauchst du nicht, Ralph. Allen hat so schnell der großen Distanz zugestimmt, weil es ein Rennpferd ist. Aber du glaubst doch wohl nicht, daß der Hengst imstande wäre, unseren Nachtwind zu schlagen? Der ist jetzt in noch besserer Form als im vorigen Jahr, das weißt du so gut wie ich. Wenn du dir durchaus Sorgen machen willst, dann spare dir das auf für Santa Anita, wo er wieder auf die besten Pferde des Landes stoßen wird. Und auch davor ist mir nicht bange, wenn Nachtwind so bleibt, wie er jetzt ist.«
    Herbert nickte: »Ich nehme an, du hast recht, trotzdem bin ich froh, daß ich Eddie Malone habe kommen lassen, um ihn auch heute zu reiten. Ich habe zehn meiner besten kleinen Stuten aufs Spiel gesetzt!«
    »Ich weiß es, Ralph«, antwortete sein Trainer, »aber Nachtwind wird siegen!«
    Ein ganzes Stück weiter hin stand Allen. Plötzlich fühlte er, wie ihn von hinten jemand am Arm zupfte und »Hallo, Allen!« rief. Er drehte sich nicht um, denn das Rennen konnte jetzt jede Sekunde beginnen, und er wollte sehen, wie die Pferde starteten. Larom und der Sheriff aber drehten sich nach dem Mann um, und Larom sagte: »Hallo, Gordon! Na, da staune ich, was konnte dich denn veranlassen, hierherzukommen? Etwa das Rennen?« Allen fühlte, wie sich Gordons Finger fest um seinen Arm schlossen, und er hörte ihn sagen: »Der Junge ist Alec Ramsay , und das Pferd ist Blitz! Hast du verstanden, was ich gesagt habe, Allen? Alec Ramsay und Blitz!« Seine Stimme klang schrill.
    Ohne sich umzuwenden, fragte Allen: »Meinst du McGregor?«
    »McGregor heißt er nicht! Das ist nicht sein richtiger Name—es ist Alec Ramsay! «
    Allen zuckte die Achseln. Der Junge hatte sein Pferd jetzt zur Ruhe gebracht; gleich würde der Starter sein Zeichen geben.
    »Wie er heißt, ist doch gleichgültig, Gordon! Die Polizei von Salt Lake City sucht ihn. Tom ist hier, um ihn zu verhaften.«
    »Ihr seid alle Idioten!« schrie Gordon. »Der Junge hat nichts verbrochen! Er ist Alec Ramsay, und sein Pferd ist Blitz. Kennst du die Namen denn nicht? Beide sind weltberühmt, sage ich dir! Ihr Flugzeug hat über Wyoming eine Bruchlandung gemacht, und seitdem sind sie...«
    Die Menge schrie auf: »Sie sind gestartet!« Das Gebrüll machte seine weiteren Worte unverständlich.
    Range Boß nahm seinem Reiter die

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