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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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kann es dir doch nicht völlig einerlei sein, was jetzt in der Stadt vor sich geht!«
    »Das ist es auch nicht. Aber ich habe es mir angewöhnt, mir nur über die Dinge den Kopf zu zerbrechen, die mir gerade Probleme bereiten. Alsgara gehört nicht dazu, da es viele Leagues von hier entfernt liegt. Und was auch immer dort geschieht, wir können daran nichts ändern. Stimmt’s?«
    »Stimmt. Aber ich will ja auch nichts ändern. Ich will nur wissen …«
    »Dann solltest du lernen, aus den Sternen oder den Kohlen des Lagerfeuers zu lesen«, unterbrach ihn Lahen. »Ness und ich, wir sind keine Propheten. Wir können nur wild mutmaßen, mehr nicht. Also müssen wir uns in Geduld üben, bis wir Näheres erfahren. Derweil lass uns aber zu unserer aller Beruhigung davon ausgehen, dass Alsgara dem Feind standgehalten hat. Ja?«
    »Von mir aus«, willigte er nach kurzem Zögern ein. »Dash hat gesagt, wir bräuchten bloß dem Ufer zu folgen.«
    »Ich denke, das würde zu viel Zeit kosten, dann kämen wir im besten Fall Ende Herbst in der Schule der Schreitenden an, denn dieser Weg ist doppelt so lang wie der durch die Steppe.«
    »Die Bluttäler sind kein Dorfplatz. Wenn wir uns verirren …«
    »Das werden wir nicht. Früher oder später stoßen wir auf die Straße. An der liegen genug Dörfer und Städte. Da kriegen wir dann sicher auch Pferde. Und das ist jetzt das Wichtigste für uns. Wenn wir nicht mehr zu Fuß gehen müssen, wird alles viel einfacher.«
    »Nur dürfte der Weg durch die Steppe auch wesentlich gefährlicher werden …«
    »Nicht unbedingt. Den Gerüchten zufolge sind die Nabatorer bloß bis nach Gash-shaku vorgestoßen. Das liegt weit genug östlich vom Regenbogental. Im Süden sind sie erst bis Alsgara gekommen. Das Regenbogental, Loska und vermutlich sogar Burg Donnerhauer dürften bis zur Mitte des Winters nicht einen feindlichen Soldaten zu sehen kriegen.«
    »Vermutlich hast du recht«, erwiderte Shen. »Im Übrigen aber würde ich dich bitten, mir jetzt die Pfeilspitze zurückzugeben.«
    »Warum?«
    »Gib sie mir einfach«, zischte er wütend.
    »Ich bin aber der bessere Bogenschütze von uns beiden.«
    »Gib sie mir, andernfalls …«
    »Andernfalls was?«, fiel ich ihm ins Wort. »Was machst du dann, Freundchen? Verbrennst du mich mit deiner Magie? Nach allem, was ich gehört habe, stehst du mit der aber nicht auf allzu gutem Fuße. Oder gehst du mir ans Leder? Nur zu, das würde ich gern mal erleben!«
    Shen sprang auf.
    »Na komm, Kleiner«, knurrte ich und erhob mich ebenfalls, »dann wollen wir doch mal sehen, was du auf dem Kasten hast.«
    »Es reicht!«, brüllte Lahen. »Shen! Setz dich! Ness! Gib ihm dieses Mistding zurück! Wir haben keine Verwendung dafür!«
    »Ich kann ja wohl noch selbst entscheiden, was ich ihm zurückgebe und was nicht«, brummte ich.
    »Nein, das kannst du nicht«, antwortete Lahen mit zornig funkelnden Augen. »Von magischem Mist, vor allem solchem wie dieser Pfeilspitze, muss man sich fernhalten. Mit diesen Sachen handelst du dir nur Schwierigkeiten ein. Abgesehen davon brauchen wir das Artefakt nicht, denn wir wollen ja nicht Jagd auf Schreitende oder Verdammte machen.«
    »Äh … also …«, murmelte ich und stellte mir lebhaft vor, wie ich diesen Pfeil Ceyra Asani ins Herz trieb.
    Trotzdem holte ich dann mein Messer heraus, um die Spitze vom Pfeil zu hebeln. Ich warf sie Shen zu, der das gefährliche Stück sofort in das Leinentuch wickelte und in der Tasche verstaute.
    »Sollst du die im Regenbogental abliefern?«
    »Das geht dich überhaupt nichts an!«, antwortete er, immer noch krebsrot vor Wut.
    »Warum hast du den Pfeil eigentlich nicht Typhus in den Leib gerammt, als du die Gelegenheit dazu hattest?«
    »Warum hältst du nicht einfach den Mund?!«
    »Wie bist du der Verdammten überhaupt in die Hände gefallen?«, wollte Lahen wissen.
    Er setzte schon fast an, erneut loszupoltern, das gehe uns nichts an, überlegte es sich jedoch im letzten Moment und erzählte uns die Geschichte seiner Gefangenschaft. Die nicht uninteressant war. Vor allem der Flug auf diesem Flatterer der Tiefe gefiel mir.
    »Sie braucht dich
und
mich«, teilte er Lahen mit.
    »Warum Lahen?«, hakte ich sofort nach.
    »Ganz gewiss nicht, um ihr Dank abzustatten«, blaffte Shen. »Sie will uns beide zu der Verdammten Lepra bringen.«
    »Das wundert mich nicht«, bemerkte mein Augenstern. »Talki dürfte die Einzige sein, die Typhus ihre alte Kraft zurückgeben kann.«
    »Wie

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