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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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rannte zu einer Steingruppe, die nur gut zwanzig Yard von uns entfernt war.
    Sobald wir sie erreicht hatten, suchte ich in der rauen, von der Sonne gewärmten Oberfläche nach Schlitzen, denn aus dem Sandoner Wald wusste ich, dass es sie geben musste und dass sie hervorragend als Sprossen geeignet waren. In der Tat. Im zweiten Stein fand ich sie.
    »Rauf da! Schnell! Und ladet die Armbrüste!«
    Während Lahen und Shen den Stein hinaufkletterten, spannte ich den Bogen. Nachdem das geschehen war, warf ich ihn mir über die Schulter und folgte den beiden. Ohne die Feinde im Nacken wäre ich sicher nicht so schnell oben gewesen, waren die Schlitze im Stein doch so verwittert, dass meine Füße kaum Halt fanden. So aber erreichte ich die zwei Quadratyard große Plattform im Nu.
    Lahen hatte ihre Waffe bereits geladen, Shen die Armbrust gespannt. Wenn wir uns duckten, bot uns die Brüstung zuverlässigen Schutz.
    »Jeder Schuss muss ein Treffer sein«, schärfte Lahen Shen ein.
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen.«
    »Verteilt euch«, verlangte ich und zog einen Pfeil aus dem Köcher.
    »Ich übernehme den Osten und den Süden«, sagte Shen.
    »Ich den Westen«, sagte Lahen noch, ehe sie sich einen Bolzen zwischen die Zähne steckte. »Bleibt für dich der Norden, Ness.«
    »Gut, notfalls kümmere ich mich auch mit um den Osten.«
    Shen sah mich fragend an, da für unsere ungebetenen Gäste an meiner Seite ja auch die Möglichkeit bestand, zu uns heraufzukraxeln.
    »Wenn du kein guter Schütze bist, Shen, dann ziel auf die Pferde«, riet ich ihm.
    »Werd ich nicht. Schließlich könnten wir dringend ein paar Pferde brauchen.«
    Während Lahen und Shen die Feinde näher herankommen lassen mussten, weil die Entfernung für eine Armbrust noch zu groß war, gab ich bereits zwei Schüsse ab. Der erste traf einen Nabatorer in leichter Rüstung am ungeschützten Hals, der zweite bohrte sich in die Schulter eines anderen Angreifers.
    Dann klickten fast gleichzeitig die beiden Armbrüste. Sowohl Lahen wie auch Shen trafen. Der Reiter, den ich an der Schulter verletzt hatte, bekam einen Bolzen in die Brust und gab für immer Ruhe. Das Pferd eines Sdissers, der gerade einen kurzen Bogen aus Horn spannte, strauchelte, warf seinen Reiter ab und begrub ihn unter sich.
    Ein Pfeil durchschnitt die Luft. Ich duckte mich gerade noch rechtzeitig hinter der Brüstung weg. Schon folgten Armbrustbolzen. Schreiend und lärmend ritten die Feinde um unsere Zuflucht herum.
    »Die umzingeln uns, diese Dreckschweine«, zischte Shen, der seine Armbrust gerade nachlud und sie an Lahen weitergab, um daraufhin ihre vorzubereiten. »Das sind mehr als zwanzig.«
    »Vierundzwanzig, um genau zu sein«, sagte mein Augenstern. Sie legte die Armbrust an, stemmte sich auf die Ellbogen hoch, kniff das linke Auge zusammen und zog den Abzug. Es folgte ein Fluch.
    »Was war das?! Du hast danebengeschossen!«
    Shen richtete sich aufs Knie auf, versenkte, fast ohne zu zielen, einen Bolzen in einem Reiter und ging gleich danach wieder in Deckung. Eine Sekunde später beschoss ihn jemand mit einem Pfeil, der jedoch in hohem Bogen im Federgras landete.
    »Jetzt bin ich dran«, verkündete ich. Ich musste mich zu meiner vollen Größe aufrichten, um zu schießen, da ließ mir mein Bogen keine andere Wahl.
    Ich brauchte weniger als drei Sekunden, um die Sehne zum Ohr zu ziehen, mein Opfer auszuwählen und es zu erledigen. Diesmal lud Lahen ihre Armbrust selbst nach. Ihr Schuss war wesentlich genauer als der letzte: Ein Kerl, der mich hatte töten wollen, fing sich einen Bolzen ein.
    Sechs Tote in noch nicht mal zwei Minuten – das brachte unsere Feinde zum Nachdenken. Ein Horn ertönte, sie zügelten ihre Pferde und zogen sich ein Stück zurück, um außer Reichweite unserer Pfeile und Bolzen zu sein.
    »Und was jetzt?«, wollte Shen wissen und spuckte aus.
    »Wenn sie genug Verstand haben, lassen sie uns in Ruhe, denn mehr als Scherereien haben sie von uns nicht zu erwarten.«
    »Und wenn sie nicht genug Verstand haben?«
    »Dann sollten wir diese Atempause gut nutzen.«
    »Zu Meloth habe ich heute schon gebetet«, zischte Shen.
    Ich überprüfte die Zahl meiner Pfeile. Noch reichten sie. Wenn ich sie mit Bedacht einsetzte, dürften wir diesen Angriff überstehen.
    »Habt ihr noch genug Bolzen?«
    »Mehr als genug, damit diese Kerle begreifen, dass uns ihr Anblick nicht erfreut«, antwortete Lahen.
    »Was ist mit deiner Gabe?«,
fragte ich sie in Gedankensprache,

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