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Blitz sucht seinen Vater

Blitz sucht seinen Vater

Titel: Blitz sucht seinen Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Tasse Tee trinken?« Ihr Ton war freundlich und ihr Benehmen voller Höflichkeit.
    »Nein, besten Dank.« Alec wurde sich plötzlich seiner verstaubten Kleider und Hände bewußt. »Ich möchte mich gern erst säubern.«
    »Bitte, bleiben Sie doch noch ein paar Minuten hier; es ist nett, wieder einmal mit Ihnen plaudern zu können.« Obwohl sie lächelte, hatte ihre Stimme einen befehlerischen Unterton. »Wenn Sie es wünschen, gern!« Er bemerkte, daß das Parfüm, das sie benutzte, sehr fein, aber berauschend war. Kein Wunder, daß die Stuten es so genau kannten. »Hatten Sie eine gute Reise?« fragte er.
    »Ja, danke«, sagte sie. »Ich hatte nur auf dem Rückflug mit starkem Wind zu kämpfen.«
    Sie erhob sich von ihrem Stuhl.
    »Landeten Sie an derselben Stelle wie wir mit Gonzáles?«
    »Selbstverständlich. Es gibt keine andere geeignete in diesen Bergen. Haben Sie unsern Hangar an der Bergwand westlich vom Landeplatz nicht gesehen?«
    »Nein. Es war kein besonders heller Morgen.«
    Sie schlenderte zum Fenster und stand dort eine Weile, ohne zu sprechen. Dann erkundigte sie sich neugierig: »Haben Sie schon lange nach Ziyadah gesucht?«
    »Seit vier Tagen... und zwei Nächten. Hat Ihr Gatte Ihnen das nicht erzählt?«
    Sie stand still am Fenster; ihr rabenschwarzes Haar glänzte in den Strahlen der untergehenden Sonne.
    »Es ist lächerlich«, sagte sie endlich.
    »Demnach glauben Sie nicht, daß wir die Möglichkeit haben, Ziyadah zu fangen?«
    Alec sah plötzlich Spott in ihren Augen aufsteigen und war froh darüber, denn nur sie war imstande, Abd al Rahman von seinem Vorhaben abzubringen. Sie ging zu einem Schreibtisch hinüber, dem sie einen Briefumschlag entnahm. »Dies ist die eigenhändige Erklärung meines Vaters, daß das von den Bergbewohnern gefundene Skelett die Überreste Ziyadahs waren.«
    »Niemand hat Pferde besser gekannt als Ihr Vater. Aber ein Pferdeskelett ist kein Pferd. Wies Ziyadah besondere Merkmale auf, etwa an den Zähnen, die Ihren Vater zu seiner Erklärung bewogen? Spricht er in dieser Erklärung davon? Hier in den Bergen gibt es jedenfalls ein Pferd, das...«
    Alec verstummte, denn er merkte, daß sie mit ihren Gedanken in der Vergangenheit weilte. Als sie jetzt auf ihn zukam, war es, als blickten ihre Augen weit zurück. Zum erstenmal, seit ihn das Flugzeug in dieser wilden Gegend abgesetzt hatte, fühlte er sich ihr nahe und an die Freundschaft erinnert, die sie damals in der Wüste verbunden hatte.
    Sie sagte mit leiser Stimme und geröteten Wangen: »Mein Vater kam eines Tages zu mir in dieses Zimmer und sagte: >Meine liebe Tochter, merke dir diese Stunde! Eben ist das Pferd aller Pferde geboren worden!<«
    »Und das war Ziyadah?«
    Sie nickte. »O Alec! Anfangs unterschied er sich nicht von anderen Fohlen, er lief wie sie, seine Beine waren nicht länger, seine Knochen nicht kräftiger. Erst als Jährling wurde er so, wie mein Vater es prophezeit hatte. Ziyadah war nicht besonders groß, was selbst meinen Vater überraschte, aber er war unsagbar schnell und so feurig, daß kein anderes Pferd wagte, mit ihm zu spielen, um seinen Zorn nicht herauszufordern.« Einige Sekunden schwieg sie, ehe sie fortfuhr: »Hat Ihnen mein Mann erzählt, daß Ziyadahs Fell goldfarben war, so blank, daß es die Strahlen der Sonne widerspiegelte?«
    Alec schüttelte den Kopf.
    »Es war die Farbe der alten Steine, die meine Vorfahren benutzten, dieses Haus zu bauen«, sagte sie, während sich ihre Augen plötzlich umwölkten. »Mein Vater glaubte, daß dieser Umstand ebenfalls darauf hinwies, daß Ziyadah der hellste Stern der Wüste war, den unser Volk seit so langen Zeiten ersehnt hatte. Er freute sich auf den Tag, an dem Ziyadah beweisen mußte, daß er seine Schnelligkeit, seine Kraft und sein Feuer an seinen ersten Sohn vererbte.«
    Ihr Rücken wurde mit einemmal steif, und sie wandte sich schroff von ihm ab.
    »Den Schluß der Geschichte kennen Sie«, fügte sie mit tiefer Bitterkeit in der Stimme hinzu. »Es war dieser Sohn, jetzt Ihr Hengst Blitz, der meinen Vater tötete.«
    Lange Minuten lag ein schweres Schweigen über dem Zimmer. Dann sah sie ihn wieder an, und Alec fühlte, wie ihn bei ihrem Blick ein kalter Schauder überlief.
    Doch alles, was Tabari noch sagte, war: »Da Ziyadah bestimmt tot ist, vergeuden Sie und mein Mann nur Ihre Zeit. Einen Geist kann man nicht fangen.«
    »Ich wünschte, Sie würden Ihrem Gatten das sagen«, stimmte Alec bei. »Ich bin der vergeblichen Suche

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