Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
Vom Netzwerk:
Bank saßen, waren beeindruckt. Er ist noch schneller, als ich angenommen hatte.«
    »Es war ein Erlebnis, das ich nicht so bald wieder vergessen werde«, bekannte Alec. »Es ist doch ein großer Unterschied, mit dem Reiten verglichen; ich hatte mir’s nicht so vorgestellt. Mir war, als ob — hm, als ob...« Er verstummte und fuhr dann fort: »Man kann es schwer erklären, Henry, aber fühlst du dich nicht auch allmählich irgendwie zu diesem Sport hingezogen?«
    »Nein, aber zu dem Hengst«, antwortete Henry ruhig.
    Am nächsten Tag, an dem das Rennen stattfand, bewegten sie Feuerteufel nur im Schritt; dann warteten sie auf den Abend.
    Je weiter der Nachmittag vorrückte, um so schwerer wurde das Warten. Feuerteufel sollte im ersten Rennen des Abends starten, um 8.30 Uhr. Im Augenblick war es noch nicht ganz sechs, und sie sahen, wie seine Konkurrenten zur Trainingsbahn geführt wurden, um eine Aufwärmmeile zu absolvieren.
    Alec sah ihnen nach, Henry auch. Diese Pferde würden Feuerteufel zu dem Rennen verhelfen, das er brauchte. Wenn alles nach Wunsch ging, würde er wohl gewinnen. Die Spitzenpferde, derentwegen sie sich ernsthafte Gedanken hätten machen müssen, waren bereits in Goshen und erwarteten dort das Hambletonian.
    Um sich abzulenken, dachte er an Tom. Die Operation war vorüber, und nach dem, was Georg am Tag zuvor auf einer Postkarte mitgeteilt hatte, war sie vollständig geglückt. Tom sollte noch eine Woche in der Klinik bleiben; dann durfte er nach Hause und sich auf Krücken umherbewegen. Aber Feuerteufel war jetzt wichtiger als Tom. Er ging zu ihm in die Box; das war für ihn jetzt der beste Platz.
    Der Hengst kam sogleich auf ihn zu und blieb ruhig neben ihm stehen, ohne zu wiehern oder ihn mit dem Maul zu stoßen. Alec zog die rot-weiß gestreifte Decke am Hals des Pferdes ein wenig höher, dann ließ er es in Ruhe. Es genügte, wenn er bei ihm blieb; er war sicher, daß Feuerteufel ebenso fühlte. »Du müßtest ein Maskottchen haben, wie dein Vater Blitz den alten Napoleon«, sagte er nach einer Weile zu ihm. »Ganz allein sein, das magst du nicht, nicht wahr?«
    Feuerteufel wandte ihm den Kopf zu, ohne einen Laut von sich zu geben. Alec fuhr fort, leise auf ihn einzusprechen. Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür, und Henry kam herein. Er stand eine Weile stumm neben Alec; dann sagte er: »Eben sind die Pferde, gegen die wir heute abend antreten werden, zurückgekommen.« Henry schüttelte seinen weißhaarigen Kopf, als er fortfuhr: »Was die hier für Sachen machen, kann mir kein Mensch erklären. Ich habe gestern ein wenig mit den jungen Leuten geschwatzt. Einer von ihnen heißt Fred Ringo. Er hat den Dreijährigen Lively Man in Goshen, fliegt dorthin, um ihn fürs Hambletonian zu trainieren, und kommt dann zurück, um hier andere Traber zu arbeiten und abends in Rennen zu fahren.«
    »Er hat einen großen Stall«, bemerkte Alec.
    »Ich weiß. Und viele der anderen jungen Trainer hier halten es wie er und scheinen viel Geld zu verdienen. — Doch das ist es eigentlich nicht, was ich sagen wollte.« Er machte eine Pause und fuhr dann fort: »Ich fragte ein paar, warum sie ihren Trabern drei Aufwärmeläufe geben, bevor sie die Pferde an den Start bringen. Glaubst du, sie hätten mir das sagen können?«
    Alec zuckte die Achseln. »Ich weiß es auch nicht, Henry.« Er erinnerte sich noch gut, wie er bei seiner Ankunft Feuerteufel heißgelaufen und schnell atmend in seiner Box gefunden hatte. Heute abend würde es nicht so sein; Henry hatte die Weisung gegeben, ihn vor dem Rennen nicht laufen zu lassen.
    »Jedenfalls erhielt ich keine vernünftige Antwort«, sprach Henry weiter. »Die meisten sahen mich an, als ob ich eine fremde Sprache spräche, und dieser Fred Ringo sagte: >So macht man’s eben.< Da stand ich auf und ging weg. Ich hätte ihnen sonst sagen müssen, daß diese Methode üblich war, als ich so alt war, wie sie jetzt sind. Aber es gibt doch keinen vernünftigen Grund, es heute noch genauso zu machen wie damals. Man braucht nur die Pferde anzusehen, wenn sie von diesen Aufwärmeläufen kommen.«
    Alec drehte sich zu Henry um und entdeckte, daß sich sein Gesicht zu röten begann. »Reg dich nicht auf, Henry, es könnte sich auf den Hengst übertragen!«
    »Ich bin nicht erregt«, widersprach der alte Trainer mit leiser Stimme, »aber es macht mich elend, mitanzusehen, was diese jungen Burschen, die sich Trainer und auch Fahrer nennen, ihren Pferden antun! Sie haben

Weitere Kostenlose Bücher