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Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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zuletzt erwähnten Hengste zeigten sich besonders gut auf der Good-Time-Park-Bahn; sie liegt ihnen, und es steht zu erwarten, daß die Rekorde purzeln werden. Bei Silver Knight fiel die günstige Veränderung besonders ins Auge gegenüber seinen Leistungen auf der kürzeren Roosevelt-Bahn. Vielleicht braucht der langbeinige Apfelschimmel die längeren Geraden, die er in Goshen findet. Vielleicht versteht es aber auch sein neuer Fahrer besser mit ihm; es ist Paco Deblois, der an zweiter Stelle hinter Fred Ringo in der Erfolgsliste der Roosevelt-Fahrer steht.
    Die vielerfahrenen Alten jedoch, die einen Tag nach dem anderen in Goshen gearbeitet haben, sind unbeeindruckt von den Dreijährigen der Abendrennbahnen und den jungen, gehetzt wirkenden Männern, die hinter ihnen im Sulky sitzen. Wirklich unbeeindruckt! Sie sagen jedem, der es hören will, daß die Hambletonian-Rennen gewöhnlich von alten Männern gewonnen werden, von Männern, die ihre Pferde immer wieder bei ländlichen Veranstaltungen laufen lassen, so daß sie dauernd im Training stehen. Sie meinen, daß die Pferde, auf die man morgen etwas geben kann, High Noon, Fibber, Bear Cat, Princess Guy, Ghost Raider und Tangiers heißen — die alle von Männern gefahren werden, die mehr als fünfzig Jahre auf dem Buckel haben, bei so manchem Hambletonian gestartet sind und genau wissen, was sie von ihren Pferden erwarten können und wie der Sieg zu erringen ist. Andere wieder sagen, man sollte sein Augenmerk auf die Pferde richten, die in diesem Jahr nur wenige Rennen bestritten haben und in der Hauptsache von kleinen ländlichen Veranstaltungen kommen. Sie behaupten, daß diese Pferde — es handelt sich um Cricket, King Midas, Big Venture, Feuerteufel, Star Queen, Lord Bobbie, Mismatch und The Saint — nicht in Goshen wären, wenn ihre Trainer nicht glaubten, daß sie den vollbeladenen diesjährigen Hambletonian-Goldwagen ganz überraschend in ihre Scheune lenken können ... Und die erstaunlichen Resultate, die diese Pferde beim Training erzielten (mit Ausnahme von Feuerteufel, der nur leicht herangenommen worden ist), geben ihren Behauptungen Gewicht.
    So können Sie Ihre Auswahl unter den Spitzendreijährigen dieses Jahres, den Abend- und den Tagessiegern, den Champions der großen ländlichen Veranstaltungen und den Gewinnern der bescheidenen Jahrmarktfeste treffen. Sie haben sich alle in Goshen versammelt, und die Hände, die diesmal die Zügel lenken, werden teils alt und erfahren, teils jung und von tödlichem Ehrgeiz besessen sein. Der Preis, der dem Sieger winkt, ist hoch: 105 000 Dollar, für immer verbunden mit einem großen Namen in der Geschichte des Trabrennsports.

    Der Dienstagabend war kühl und angenehm, aber schwerbeladen mit Spannung; jedermann wartete auf den kommenden Tag.
    »Laßt uns für ein Weilchen Weggehen«, schlug Henry vor, »wir werden im Gasthof ein gutes Essen zu uns nehmen!«
    »Können wir denn den Hengst allein lassen?«
    »Ich werde jemand beauftragen, ihn zu betreuen«, gab Henry zurück. »Ein alter Groom in einer Box ein kleines Stück weiter in unserer Gasse wird es gern tun. Und lange bleiben wir natürlich nicht weg.«
    »Sehr hungrig bin ich nicht...«
    »Trotzdem mußt du essen«, antwortete Henry. »Morgen brauchst du alle deine Kräfte.«
    Bald darauf betraten sie das Gasthaus, das nicht weit vom Markt entfernt war. Der Vorraum und die Eßstube waren überfüllt, aber es dauerte nicht lange, bis ein Tisch frei wurde. Henry musterte die anderen Gäste. »Ganz das, was wir brauchen, einmal andere Gesichter«, sagte er zu Alec, der interessiert die Pferdebilder an den Wänden betrachtete. »Hör auf, dir Pferde anzusehen!« kommandierte er. »Wir müssen einmal ein Weilchen von ihnen abkommen! Sieh dir die Menschen an oder die Speisekarte!«
    Alec nahm gehorsam die vor ihm liegende Karte, doch um sich herum hörte er die Leute ausschließlich von Pferden sprechen. »Wir kommen trotz allem nicht davon los hier in Goshen heute abend!« sagte er zu Henry.
    Der alte Trainer lächelte. »Mag sein, aber gib dir Mühe, nicht hinzuhören!«
    Nach dem Essen wanderten sie zurück zu den Ställen und gingen hinter ihnen entlang. Als sie dann auf die Stallgasse einschwenkten, trat gerade ein älterer Mann aus der ersten Box der Reihe heraus. Es hätte Jimmy Creech sein können, nur daß sein Gesicht glatt war, im Gegensatz zu Jimmys gefurchtem.
    »Guten Abend!« grüßte er. Als sie daraufhin stehenblieben, um ein Schwätzchen mit

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