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Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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aus Los Angeles und wird gefahren von Silas Bauder.«
    Der Beifallssturm, der jetzt aufbrauste, übertraf jeden Applaus, der vorangegangen war. Er dauerte eine volle Minute an; der Ansager mußte so lange warten, bevor er fortfahren konnte. Vielleicht galt der Applaus dem riesigen Sohn Phonographs, wahrscheinlicher aber seinem beliebten alten Fahrer.
    Die lange Reihe der startenden Pferde paradierte an den Tribünen vorüber; erst weit hinten auf der Bahn gaben die Marschälle sie frei. Dann sagte der Ansager: »Die Pferde absolvieren jetzt ihre üblichen beiden Aufwärmeläufe, ehe sie in die Startmaschine gehen, die sie an den Start des ersten Hambletonian-Laufes bringen wird.«
    Alec wendete Feuerteufel nicht wie die anderen hinter den Tribünen zu einem schnellen Trab; vielmehr ließ er ihn geradeaus und um den hinteren Bogen gehen. Er gab ihm nur genug Zügel, um leicht zu traben in dem Tempo, das Henry angeordnet hatte. Feuerteufel war feucht, aber nicht schweißig. Durch die langen Zügel fühlte Alec seine Begierde, losstürmen zu dürfen. Alec hielt den Hengst vorsichtig und weich zurück, ohne ihn gewaltsam zu winden. Er sagte ihm, daß er in ganz kurzer Zeit würde laufen dürfen vorerst aber müsse er langsam seine Muskeln lockern, die vielleicht ein wenig steif waren.
    Sie passierten die große Startmaschine mit den noch zusammengefalteten Schranken. Der Starter stand im Wagen und wartete, bis die Pferde ihre Auflockerungsrunden beendet hatten. Er sah Alec erstaunt an, als dieser Feuerteufel langsam vorbeitraben ließ, sagte aber nichts.
    Sie liefen die lange hintere Gerade entlang bis zum zweiten Bogen, umrundeten diesen, passierten den Halbmeilenpfosten und folgten der hinteren Geraden zum ersten Bogen. Alec sah hinüber zu den anderen Pferden, die vor dem Bogen angehalten wurden, umkehrten und wieder an den Tribünen vorbeiliefen. Er ließ Feuerteufel eine Spur schneller gehen, weil er wußte, daß jetzt die Bahnordner warteten, um sie in die Startmaschine zu dirigieren. »Jetzt geht’s gleich los!« sagte er zu seinem Pferd.
    Er hätte sich jetzt noch eher allein fühlen können als vorhin, weil alle anderen Pferde weit weg waren, während er der Bahn folgte, aber es war nicht der Fall. Irgendwie war es leichter für ihn geworden... und wohl auch für sein Pferd. Es hatte beim Traben die unangenehme nervöse Spannung verloren, es war voller Bereitschaft loszustürmen, seine Muskeln hatten sich wundervoll gelockert durch den leichten Trab. Was immer an Ausdauer in ihm steckte, stand nun bereit für die langen, schweren Läufe, die vor ihm lagen.
    Die anderen Pferde und die Bahnordner warteten auf sie, als sie in die Zielgerade einbogen. Die Ordner waren schon ärgerlich, weil er sie aufhielt, aber es kümmerte ihn nicht; er hatte nur Henrys Anweisungen befolgt. Er sah nach der langen Schnur, die er am kleinen Finger befestigt hatte; beinahe hätte er sie vergessen. Aber es war geraten, sie anzuwenden, wenn sie jetzt zu den anderen kamen. Es waren immerhin achtzehn sehr schnelle Pferde auf der Bahn. Alec lenkte Feuerteufel an die sechste Stelle der ersten Reihe.
    Dann wurden die Pferde noch einmal, angeführt von den Marschällen, an den Tribünen vorbeigeleitet. Am Kopf der Geraden wartete die Startmaschine auf sie.
    Nachdem sie die Startmaschine passiert hatten, entfalteten sich ihre Schranken über die ganze Breite der Bahn. Eine kurze Strecke dahinter entließen die Marschälle das Feld, und der Ansager berichtete den Zuschauern: »Die Pferde sind nun in der Hand des Starters.«
    Die in der ersten Reihe gehenden Pferde mußten sich als erste umwenden und in die Abteile gehen, Feuerteufel auch. Alec hatte geahnt, was er zu erwarten hatte, sobald sein Pferd merkte, daß es jetzt losging. Aber er mußte alle Kraft und Geschicklichkeit aufwenden, die er besaß, um den Hengst zurückzuhalten. Erst als Feuerteufel die geschlossenen Schranken der Startmaschine sah, mäßigte er sein Tempo.
    Der Starter rief durch sein Mikrofon, das er an einem Lederriemen um den Hals trug: »Lassen Sie Ihren Hengst die Schranke nicht übertreten, Ramsay! So weit sind wir noch nicht!«
    Der Wagen bewegte sich bereits, wenn auch langsam, aber im Gehen stieß Feuerteufel seinen Kopf dicht an die Schranke trotz aller Mühe Alecs, ihn zurückzuhalten. An beiden Seiten rückten die anderen Pferde der ersten Reihe auf; die Pferde der zweiten Reihe waren dicht hinter ihnen.
    Die Maschine wurde schneller, und die Befehle des

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