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Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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ein Stückchen den Weg hinauf.«
    Alec nickte und sah zu, wie Henry den Hengst über den jetzt sehr belebten Platz führte. Er hörte seine immer wiederholten Warnrufe herüberschallen: »Vorsicht! Hier kommt ein Pferd!«
    Die meisten anderen Hambletonian-Starter waren in ihre Decken gehüllt worden und standen angebunden in ihren Boxen. Alec sah, wie der Platzaufseher Henry anhielt, und wie beide erregte Worte tauschten. Dann ging Henry weiter.
    Als er zurückkam, berichtete er Alec: »Dieser Bursche wollte mir verbieten, das Pferd hin und her zu führen. Ich sagte, wir würden nicht mehr ins Rennen gehen, wenn wir das Pferd nicht bewegen dürften. Ich vermute, er läßt uns jetzt in Frieden.«
    Henry ging weiter mit Feuerteufel auf und ab. Alec dachte an Jimmy, Tom und Georg, die bisher nicht auf dem Anspannplatz erschienen waren. Vielleicht glaubten sie, es würde ein zu großes Gedränge für Tom sein. Wahrscheinlicher war, daß sie weder ihm noch Henry ins Gesicht sehen wollten, besonders Jimmy nicht. Es gab keinen andern Grund für sein Ausbleiben als seine große Enttäuschung. Alec biß sich auf die Lippe. Es war gut so, denn auch er würde Jimmy jetzt nicht gern in die Augen sehen.
    Von der Bahn her hörte man das Surren der Startmaschine und das Donnern von Pferdehufen, da inzwischen ein anderes Rennen gelaufen wurde.
    Henry ging während der nächsten halben Stunde noch oft an Alec vorüber, sagte aber nichts mehr. Schließlich erhob sich Alec von seinem Stuhl und ging neben Henry her. Seine Spannung stieg wieder, da die Zeit für den zweiten Lauf näher kam.
    »Henry...«
    »Ja, Alec?«
    »Wir werden beim nächsten Lauf aus einer schlechten Position starten müssen...«
    »So schlecht nun auch wieder nicht«, gab Henry tröstend zurück. »Du hättest ja auch allerletzter sein können und dann als achtzehnter an den Start gehen...«
    Alec lächelte. »Das wäre vielleicht sogar besser gewesen, denn dann hätte ich außen herum gehen können!«
    »Du kannst auch so außen entlang traben, wenn du willst.« Henry studierte Alecs Gesichtsausdruck. »Oder du kannst Zurückbleiben, Feuerteufel an den Innenzaun lenken und dort auf Lücken zum Durchschlüpfen warten. Es wäre der kürzere Weg.« Henry fügte nicht hinzu, was er dachte :..aber der gefährlichste. Alec wußte es ohnehin.
    Sie wanderten weiter nebeneinander her, ohne zu sprechen, nur Feuerteufels leichte Tritte klangen in ihren Ohren. Endlich hielt Henry an und griff mit der Hand unter Feuerteufels Decke. »Jetzt kann er in seine Box«, entschied er.
    Als sie dann mit dem Hengst beschäftigt waren, schielte Henry nach der roten Kappe, die am Pfosten hing. Gleichviel, welchen Weg Alec im nächsten Lauf nehmen würde, die Kappe nützte ihm nichts mehr. Henry überlegte, ob es gewagt wäre, die Schnur von der Scheuklappe zu lösen, aber ihm blieb keine Wahl. Er mußte auf seinen Glauben vertrauen, daß weder Feuerteufel noch Alec dieser Hilfe weiter bedurften. Und diesmal mußte er handeln, denn wenn Lively Man auch den zweiten Lauf gewann, war der Sieg verspielt.
    Alec sagte: »Ich glaube nicht, daß Lively Man den zweiten Lauf durchhält. Ringo wird wieder alles aus ihm herausholen, und er wird auf der Geraden zusammenbrechen.«
    »Kann sein, kann auch nicht sein«, gab Henry zurück. »Er steht diesmal als Erster am Start, läuft also ohne Kampf an der Spitze.«
    »Demnach glaubst du, daß er siegen wird?«
    Henry zuckte die Achseln. »Nein, das weiß ich nicht. Ich spreche nur von der Startposition. Was auf der Bahn geschieht, steht auf einem anderen Blatt.« Er kämmte Feuerteufels lange Stirnlocke sorgfältig aus. »Ich glaube jedoch nicht, daß wir Lively Man und Ringo besonders zu fürchten haben.«
    »Aber wenn er zum zweitenmal gewinnt, ist alles vorbei.«
    »Das weiß ich. Und wenn wir gewinnen, ist noch ein dritter Lauf zu bewältigen...«
    Alec rieb Feuerteufels Nase. »Hältst du ihn für fähig, noch einen dritten Lauf zu bestehen?«
    Henry lächelte ingrimmig. »Fahr zu und gewinne den zweiten; hernach werden wir uns über den dritten unterhalten!«
    Mehr wurde nicht gesprochen, bis die Aufforderung kam, die Pferde für den zweiten Lauf fertigzumachen. Henry half Alex beim Anlegen des Geschirrs und sagte: »Mein Rat ist, Bear Cat zu folgen, der von der siebten Position genau vor dir starten wird. Wahrscheinlich wird Bauder darauf aussein, Lücken für sein Pferd zu finden, und wenn du dich an seine Fersen heftest, kannst du ihm folgen.

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