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Blitz und Pam

Blitz und Pam

Titel: Blitz und Pam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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einfach, daß es so ist. Ich sage mir: >Jetzt bin ich lange genug hier gewesen. Ich habe getan was ich tun wollte. Und ich habe etwas verdient dabei. Was soll ich mit dem Geld? Auf die Seite legen? Wofür? Damit ich mir das leisten kann, was andere sich auch leisten, wenn sie es geschafft haben?< Also ziehe ich weiter, um Neues zu sehen.«
    »Vielleicht willst du nur weglaufen?« Alec meinte es als Frage — er hatte es nicht streng gesagt. Es nahm ihn wirklich wunder.
    »Weglaufen?« wiederholte sie erstaunt. »Wovor denn?«
    Er wollte »vor dem Leben« sagen, sah aber gleich ein, wie irrig das war. Wenn sie wirklich weglief, wie er angedeutet hatte, so lief sie nicht vor etwas weg, sondern zu etwas — dann lief sie weg, um Neues, anderes zu entdecken, neuen Träumen entgegen.
    Alec zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht«, meinte er schließlich. »Verpflichtungen, Verantwortungen...« Er wußte, daß dies nicht seine eigenen Worte , sondern Henrys und anderer Leute Worte waren; aber da er sie nun einmal gesagt hatte, konnte er sie nicht mehr zurücknehmen.
    Ein Ausdruck stolzen Zornes kam in Pams ebenmäßige Züge. »Bist du etwa so, zufrieden mit deinen?«
    »Ziemlich«, lautete seine oberflächliche Antwort. »Etwa so, wie man es erwarten kann.«
    Sie stützte sich auf einen Ellbogen und sagte: »Du redest darum herum. Das Wesentliche läßt du aus.«
    »Na schön«, sagte Alec mit steigendem Unmut. »Ich bin einer von denen, die du haßt, weil sie’s >geschafft< haben.«
    Sie sah ihn verständnislos an. »Du redest Unsinn«, sagte sie. »Ich denke gar nicht so von dir.«
    »Warum schaust du mich denn so an?«
    »Ich schaue dich überhaupt nicht besonders an«, entgegnete sie. »Du schaust dich nur selber an.«
    » Du redest Unsinn — nicht ich!« gab er zurück.
    Sie schüttelte den Kopf. »Du bist aufgebracht, weil du dir plötzlich bewußt wirst, daß für dich das Renngeschäft mehr zählt als die Pferde als Tiere.«
    »Du bist ungerecht«, sagte er, indem er sich erhob. »Sie gehören zusammen. Und wenn auch — was macht es?«
    »Nichts. Wenn du es so willst, dann bitte. Du tust, was du willst, und da kann man dich nur beneiden.«
    »Weshalb bist du denn böse?«
    »Ich bin gar nicht böse. Du hast ja damit angefangen, als du sagtest, ich laufe weg, wo das doch gar nicht stimmt. Ehrlich, Alec, ich lebe mein eigenes Leben, und ich will weder deines noch das eines andern kopieren. Und du solltest auch meines nicht kopieren. Ich bin nicht darauf aus, Probleme aus der Welt zu schaffen. Zu viele meiner Träume sind in Brüche gegangen, aber ich habe gesehen, daß das nicht nur mir so geht.«
    »Man wird dir weh tun, Pam«, sagte Alec ruhig. »Dir und deinesgleichen.«
    »Weh tun?« fragte sie verwirrt. »Wie?«
    »Ich werde dir sagen, wie das ist, wie ich es sehe, wohin ich auch immer gehe. Du gehörst zu einer neuen Minorität, einer Bewegung...«
    »Aber ich mag Bewegungen nicht«, fiel sie ihm ungehalten ins Wort. »Das, wovon ich gesprochen habe, kann nur von Menschen wie dir und mir, die sich verstehen, gehandhabt werden, und nicht von Bewegungen«.«
    »Andere sehen es aber trotzdem als die Sache einer Gruppe«, fuhr Alec fort. »Mag sein, daß es das ist, was du sagst, aber sie betrachten es als Revolution — eine, deren Sinn und Zweck sie nicht einsehen, aber so oder so als Revolution. Und sie stemmen sich dagegen. Ich will dir sagen, wie Henry und auch meine Eltern der Tatsache gegenüberstehen, daß du hier arbeitest. Das zeigt dir am besten, was ich meine.«
    Als er ihr geschildert hatte, wie sie dachten und fühlten, schloß er mit den Worten: »Ich möchte es dir überlassen zu entscheiden, ob du bleiben willst.«
    »Und du?« fragte sie. »Was sagst du dazu? Möchtest du, daß ich bleibe?« Sie schluckte, und ihre Stimme bebte. Alec spürte, daß sie den Tränen nahe war.
    »Du weißt, daß ich dich hier haben will.«
    »Und ich dachte, deine Mutter und dein Vater mochten mich gut leiden«, sagte sie nach einer Weile. »Sie waren so nett zu mir.«
    »Es sind auch nette Leute«, meinte er. »Sie verstehen nur einfach nicht, wie das ist mit dir. Es wird einige Zeit dauern, aber sie werden sich schon eines andern besinnen.«
    »Und Henry?« »Er ist ein Fall für sich«, räumte Alec ein, »aber er wird auf der Rennbahn sein, nicht hier.«
    »Im Fernsehen sieht er aus wie einer von diesen netten alten Herren«, besann sie sich. »Reif, verständnisvoll, ruhig und gütig — einer, der mit

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