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Blitz und Pam

Blitz und Pam

Titel: Blitz und Pam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Körper etwas Ruhiges, Entspanntes an sich, was Alec etwas tröstete.
    Er konnte sich vorstellen, daß es ihr so zumute war wie ihm jeweils, wenn die Wartezeit vorbei war und das Rennen unmittelbar bevorstand.
    »Mach’s gut, Pam«, sagte er.
    Sie erwiderte nichts, aber er konnte das leise Zucken um ihre Mundwinkel wahrnehmen, als sie zu lächeln versuchte.
    »Bring Nummer 5 dort nicht zu rasch hinein, John!« sagte der Starter von seiner Plattform links vor der Startmaschine herunter. »Immer mit der Ruhe! Wart auf die anderen!«
    Der Starter wollte jeglichen Fehler in diesem Rennen vermeiden. Ein schlechter Start konnte ihm den ganzen Tag verderben. Sein finsteres Gesicht mit dem herabgezogenen Mund stand in krassem Gegensatz zu seiner weichen Stimme und zu den geduldigen Anweisungen, die er seinen Bahnhelfern erteilte. Er war liebenswürdig und ausgeglichen, wie ein Mann eben sein mußte, damit er fünfzig Jahre lang Rennen starten konnte, wie er es getan hatte. Waren die Pferde einmal in der Startmaschine und abgelassen, so war er bis zum nächsten Rennen mit seiner Arbeit fertig. Aber das hier war kein alltägliches Rennen — das war das Em-pire-State-Handicap, das mit mehr als 100 000 Dollar dotiert war, und an die achtzigtausend Zuschauer waren hier, um sich das anzusehen. Er warf einen Blick auf das Mädchen, das Nummer 5 ritt. Er hätte nie gedacht, daß er jemals einen andern Reiter als Alec Ramsay auf Blitz sehen würde. Das würde ihm die Arbeit zweifellos erschweren.
    Er hatte acht tüchtige Männer als Rennbahnhelfer, einen für jedes Pferd des heutigen Rennens. Jeder war mit seiner Arbeit vertraut und kannte die Eigenheiten jedes einzelnen Pferdes. Er führte genau Buch über das charakteristische Benehmen jedes Pferdes in der Startmaschine, und gegenwärtig liefen auf der Aquädukt-Rennbahn über zweitausend Pferde! Er warf einen Blick auf sein Programm und überflog seine Aufzeichnungen über das Feld, das heute im Rennen stand. Es durfte in der Maschine nichts schiefgehen. Gleich neben der Bahn standen die Fernsehkameras; sie waren auf die Pferde gerichtet, die jetzt auf die Startmaschine zukamen. Millionen von Zuschauern konnten am Bildschirm sehen, was in der Maschine vor sich ging.
    »Es ist Zeit!« rief der Starter seinen Helfern zu. »Bring Nummer 1 herein, Woody! Schau, daß sein Kopf oben bleibt — er läßt ihn gern hängen. Gut. Jetzt bring ihn vorwärts. Sehr schön!« Dark Legend war wohlbehalten in seinem Abteil.
    Sun Dancer war der nächste. »George, Nummer 2 wird dir keine Schwierigkeiten machen, wenn du vor ihm gehst. Geh nur selbst vor ihm in sein Abteil. So, ja.« Da war ja auch einer der weiblichen Jockeys, und es kam dem Starter in den Sinn, was geschehen war, als sich diese beiden Mädchen das letzte Mal in einem Rennen gegenübergestanden hatten. Nun ja, daran durfte er nicht denken. Was nach dem Beginn des Rennens geschah, gehörte nicht zu seiner Arbeit. »Der nächste!« rief er. Mit diesem Pferd würde er Mühe haben, wenn er nicht achtgab. »Sid«, sagte er, »denk dran, daß du mit Nummer 3 rückwärts hineingehen mußt! Komm um die Maschine herum auf die Vorderseite und fang nochmals von vorn an.« Und geduldig wartete er, bis Artless vor die Maschine gebracht und trotz heftigen Widerstandes in sein Abteil manövriert worden war.
    »Halt ihm den Schweif hoch, Sid, damit er dir nicht steigt! Ja, so! Jetzt hast du’s geschafft. Bleib dort, bis er sich etwas beruhigt hat.«
    Der Starter wandte seinen Blick zu Pferd Nummer 4. Bei ihm würde es reibungslos gehen. Challenger ging völlig ruhig in sein Abteil.
    Nun war die Reihe an Nummer 5, dem großen Pferd. »Sachte mit ihm, John«, rief er, »ganz sachte! Nimm ihn nur leicht am Zaum und dräng ihn ja nicht! Geh neben ihm! Ramsay, helfen Sie etwas nach... ich wollte sagen...« Der Name des Mädchens war ihm entfallen, und er blickte rasch auf sein Programm. Als er wieder aufschaute, stand Blitz bereits ruhig und gerade in seinem Abteil, während das Mädchen nach vorn geneigt dasaß und ihm zuredete. Vielleicht, so dachte der Starter, ging doch alles gut mit ihr. Jedenfalls zeugte es von großem Mut, daß sie Blitz ritt — das mußte er zugeben. Er rief das nächste Pferd auf.
    Sword Master war träge; er sah aus, als ob er vor sich hindöste. »Rüttle mal Nummer 6 dort auf, Cliff! Er hat ein paar Püffe nötig. Gib ihm einen! — Na also.« Ganz still ging Sword Master in sein Abteil.
    Pferd Nummer 7 kam schnell nach.

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