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Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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ich da? Es geht das Gerücht, ihr wollt Blitz im Internationalen nicht starten?“
    „Er hat uns große Schwierigkeiten gemacht. Wir wissen noch nicht genau, was wird“, erwiderte Henry und ging weiter.
    „Wollen Sie damit sagen, daß es stimmt, was sie munkeln, daß er nämlich nicht laufen, sondern kämpfen will?“ Da der Trainer stumm blieb, wandte sich Jim an Alec: „Was glaubst denn du? Was wollt ihr tun?“
    „Ich weiß es auch noch nicht. Wenn er auf der Bahn Angriffslust zeigt, ziehen wir ihn zurück, Jim. Dann gäbe es nur Unheil, wenn wir ihn im Rennen ließen.“
    „Wann werdet ihr euch denn entschließen?“ fragte Jim.
    „In wenigen Minuten“, antwortete Henry. „Bleiben Sie hier. Dann werden Sie selbst sehen, wie die Dinge stehen.“
    Als sie sich Blitz’ Stall näherten, sahen sie, daß sich vor El Dorados Stall viele Menschen angesammelt hatten. Im Stall war der Rennbahntierarzt dabei, den Goldfuchs zu untersuchen. Alec hörte, wie ein Mann Henry berichtete: „Der Hengst hat in der Nacht erneut hohes Fieber bekommen; da haben sie den Tierarzt gerufen.“ Alec sah zur Stalltür hinein. Der Veterinär stand neben dem Pferd, das mit tief zur Erde hängendem Kopf dauernd unruhig hin und her trat.
    Wenig später verließ der Arzt den Stall und ging eilig davon. Die Männer verweilten noch etwas; Jim blieb bei ihnen stehen. Henry und Alec gingen hinüber zu Blitz.
    „Was könnte denn El Dorado fehlen, Henry?“ fragte Alec.
    Das Gesicht des Trainers zeigte tiefe Besorgnis. Er sah Alec weder an, noch beantwortete er seine Frage. Statt dessen sagte er: „Mach die obere Hälfte seiner Tür schon auf; ich hole inzwischen Sattel und Zaumzeug.“ Alec stieß die Türhälfte auf; Blitz steckte den Kopf heraus. Gleich darauf erblickte er Avenger und Cavaliere, die eben von der Bahn hereingeführt wurden. Sofort stieß er seine schrillen Schreie aus. Alec ging zu ihm hinein und fuhr streichelnd an seinem Hals entlang. „Wir gehen jetzt zusammen hinaus“, kündigte er an, „und du mußt dich ruhig und anständig benehmen, Blitz. Du mußt! Sonst bringen wir dich nach Hause.“ Henry erschien und reichte Alec den Sattel, den er Blitz auflegte. Der Hengst bewegte sich ungeduldig, als er den Gurt festzog. Dann nahm Alec den Zaum und streifte ihn ihm über den Kopf. „Er weiß genau, was kommt“, sagte Alec zu Henry. Blitz schlug heftig gegen die Tür — Kashmir kam den Weg entlang in Richtung auf die Bahn. Blitz’ Augen folgten dem Rotfuchs, wobei er wieder sein herausforderndes Wiehern ausstieß.
    „Alles in Ordnung, Henry!“ rief Alec. „Wir sind fertig!“ Henry sah mit Unbehagen, daß alle, die sich in der Nähe befanden, neugierig zu ihnen herüberstarrten. Er nahm Blitz am Zügel und öffnete die Tür.
    Von Alec an der einen, von Henry an der anderen Seite gehalten, kam der Rapphengst schnell aus dem Stall heraus. Er schnaubte mehrmals, machte aber keine Anstalten zu steigen oder auszubrechen. „Ich glaube, er wird sich ruhig benehmen, Henry“, sagte Alec hoffnungsvoll.
    „Wir sind ja erst am Anfang — freu dich nicht zu früh.“ Blitz ging schnell den Weg entlang, als wäre er begierig, die Bahn zu erreichen. In der Nähe des Tores half Henry Alec in den Sattel. „Was hab ich dir gesagt?“ rief Alec. „Nicht eine drohende Gebärde!“
    Henry schüttelte den Kopf: „Tatsächlich, es scheint, als ob du recht hättest. Kaum zu glauben. Laß ihn nun laufen, aber vorsichtig, halte ihn möglichst in Schach.“ Erst als sich Blitz und Alec bereits auf der Bahn befanden, schrie Henry — er hatte Kashmir erblickt, der eben um den oberen Bogen herumkam. Plötzlich wußte er, warum Blitz weder nach rechts noch nach links geschaut hatte, als er den Weg entlangging..., warum er so begierig gewesen war, auf die Bahn zu kommen — er wußte, daß Kashmir vor ihm war! Er wollte hinter dem Rotfuchs her! Henry schrie Alec zu, zurückzukommen, aber er war bereits außer Hörweite. Angstvoll beobachtete Henry, daß Blitz seine Gangart schnell zu vollem Galopp steigerte. Alec machte alle Anstrengungen, ihn zurückzuhalten, aber es war vergeblich; die Sprünge des Hengstes wurden weiter und weiter. Ohne Zweifel beabsichtigte Blitz, Kashmir niederzurennen. Henry drehte um und rannte zu den Ställen.
    Alec hielt die Zügel eisern fest, eingedenk der Warnung Henrys, den Hengst nach Möglichkeit zurückzuhalten. Aber Blitz kämpfte gewaltig, seinen Kopf frei zu bekommen — er wollte laufen. Alec empfand

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