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Blitz wird herausgefordert

Blitz wird herausgefordert

Titel: Blitz wird herausgefordert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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die Leistung, die Feuerstrahl dort vollbracht haben soll, trotzdem unsere Aufmerksamkeit in höchstem Grade. Und wir sind sicher, daß es allen anderen Rennbahnfans ebenso gehen wird. Damit verabschiede ich mich von allen unseren Zuschauern und wünschen ihnen eine recht gute Nacht!«
    Henry Dailey starrte Alec an; dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube noch immer nicht an dieses Geisterpferd«, sagte er. »Man müßte doch längst von ihm gehört haben. Es kann ja nicht vom Himmel gefallen sein.«
    »Erinnere dich an Blitz«, antwortete Alec nachdenklich. »Für uns ist er auch vom Himmel gefallen, nicht wahr?«
    Etwa eine Woche nach dieser Sendung erhielt Alec einen Telefonanruf und verließ danach in Eile die Hialeah-Park-Rennbahn. Er fuhr in einem Bus die kurze Strecke bis zum Flugplatz von Miami, wo ihn Steve Duncan erwartete. Steve hatte ihm am Telefon gesagt, daß er bereits seit drei Tagen mit Feuerstrahl in Miami sei. Feuerstrahl stand unter Quarantäne, bis er alle Gesundheitstests bestanden hatte, die für aus dem Ausland einreisende Rennpferde vorgeschrieben waren.
    Alec war davon überzeugt, daß Feuerstrahl die Erlaubnis erhalten würde, in Hialeah zu laufen. Die Dollars, die Feriengäste ins Land bringen, waren für Florida so wertvoll wie für Nassau, und die Leute würden in Massen herzuströmen, um Feuerstrahl laufen zu sehen, sobald die Rundfunksender und die Zeitungen die Nachricht brachten, daß der Champion der Bahamas in Hialeah war, um dort gegen Blitz zu starten.
    Alec lehnte sich auf seinen Sitz im Bus zurück. Gute Pferde konnten aus allen Teilen der Welt kommen, und in Kürze würde er Feuerstrahl sehen und mehr über ihn wissen. Aber es war ein Ding für ein Pferd, unschlagbar zu sein für auf den Inseln gezüchtete Pferde, und ein anderes , erfolgreich gegen Pferde der Klasse anzutreten, die auf der Hialeah-Park-Bahn Rennen liefen. Es war mehr als glänzender Speed nötig — vorausgesetzt, daß Feuerstrahl ihn wirklich hatte —, um auf einer berühmten Bahn zu siegen. Dieser Speed mußte zur richtigen Zeit »angedreht« und wieder »abgedreht« werden können, mußte einsatzbereit sein im Augenblick, in dem er nötig war, um eine gute Position zu gewinnen und sich von Schwierigkeiten fernzuhalten. Schwierigkeiten aller Art waren ein entscheidender Faktor in jedem großen Rennen. Alec blieb im Autobus bis zur Endstation, wo sich die Hangars und die Büros der Frachtfluglinien befanden. Er suchte den Hangar der Fluggesellschaft, die Steve Duncan mit seinem Pferd nach Miami gebracht hatte.
    Endlich fiel sein Blick auf das Schild »Air Caribbean«, und er ging auf den Hangar zu. Sein Schritt beschleunigte sich unwillkürlich bei dem Gedanken, Feuerstrahl gleich zu sehen. Er erinnerte sich eines anderen, jetzt viele Jahre zurückliegenden Abends, an dem er, Alec Ramsay, ebenfalls mit einem aus einem anderen Land stammenden »Phantompferd«, das unglaublichen Speed hatte, in den Vereinigten Staaten angekommen war.
    Er näherte sich dem Büro der Fluggesellschaft am äußersten Ende des riesigen Schuppens, doch ehe er es erreichte, hörte er seinen Namen rufen, und Steve Duncan trat aus einem Torweg. Überrascht fuhr Alec einen Schritt zurück. »Na, ich bin aber nervös heut abend!« sagte er scherzend.
    »Ich auch«, antwortete Steve. »Ich war zwar darauf aus, meinen Hengst hier zu starten, aber ich hatte keine Ahnung von den vielen Formalitäten, die zu erfüllen sind, bis es soweit ist. Schon der Gedanke daran macht mich nervös!«
    »Es ist ganz normal, daß jemand, der auf ein Rennen wartet, kribbelig ist! Das Warten vorher ist immer das schlimmste. Sie haben sich doch sicher schon in vielen Sportarten versucht, da müssen Sie ja wissen, wie es ist!«
    »Nein, ich weiß es nicht! Ich habe nie sonderlich viel Sport getrieben. Ich war immer zu leicht, da wollten sie mich in ihren Teams nicht haben; ich mußte immer den Handtuchhalter oder dergleichen machen!« Steve lachte und wurde dadurch etwas gelöster. »Ich bin häufiger mit Handtüchern umgegangen als mit Pferden, das kann ich Ihnen verraten!«
    »Vielleicht verstehen Sie besser mit Pferden umzugehen als mit Handtüchern! Aber wollen wir fortan nicht du zueinander sagen? Schließlich sind wir jetzt Kollegen.«
    »Gern, Alec! Dann weiß ich doch wenigstens, daß ich einen Freund hier habe.« Steves Gesicht zuckte nervös, und seine Augen blickten unsicher. »Mein alter Freund Pitch ist übrigens auch hier. Komm mit, ich möchte

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