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Blitze des Bösen

Blitze des Bösen

Titel: Blitze des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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immer tat, wenn ihre
Schüssel gefüllt wurde.
»Jetzt red doch schon!« Rayette ließ nicht locker. »Wenn er dich gesehen hat…« Doch ihre Freundin hörte ihr schon gar
nicht mehr zu.
»Kumquat!« rief Heather. »Komm, Futter, Miez, Miez,
Miez.«
Als die Katze nicht kam, lief Heather wieder in den Flur.
»Dad? Ist Kumquat bei dir?«
»Ich hab’ die Katze schon seit heute morgen nicht mehr
gesehen«, rief Glen aus dem Wohnzimmer.
Stirnrunzelnd ging Heather nach oben und schaute in ihrem
Zimmer nach. Als sie die Katze auch dort nicht fand,
durchsuchte sie das übrige Haus nach ihr und ging dann wieder
in die Küche. »Sie ist weg«, sagte sie zu Rayette.
»Vielleicht hat sie ein Auge auf einen großen Kater geworfen und vergnügt sich jetzt mit ihm.« Rayette grinste anzüglich.
»Sie ist sterilisiert«, gab Heather zurück.
»Eine Tante von mir auch. Aber das soll nicht heißen, daß es
ihr keinen Spaß mehr macht.«
»Rayette!« Heather warf ihr einen tadelnden Blick zu. Sie
öffnete die Hintertür und rief wieder nach der Katze. »Kumquat! Komm, es gibt Futter!«
Kevin und Boots kamen jetzt in die Küche. Der Hund sah
sofort die offene Tür und wollte hinausstürmen; Heather
versuchte, sie ihm noch vor der Nase zuzuschlagen, wurde aber
von Kevin gebremst.
»Schon okay. Daddy hat mir gesagt, ich soll mit ihm rausgehen.«
»Dann schau gleich nach Kumquat.«
»Sie ist deine Katze, also schau du nach ihr.« Kevin gab aber
sofort nach, als er das Funkeln in den Augen seiner Schwester
sah. »Na schön, ich schau mal.«
»Vielleicht sollten wir uns alle zusammen auf die Suche
machen«, sagte Heather.
»Trinken wir erst mal unser Cola, und wenn sie dann immer
noch nicht aufgetaucht ist, suchen wir nach ihr«, schlug
Rayette vor.
Heather hatte keine Lust, mit Rayette herumzustreiten und
setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. Wo konnte die Katze
sein? Sie ließ Kumquat zwar jeden Morgen und Abend hinaus,
doch die Katze blieb nie lange draußen. Den größten Teil des
Tages verschlief sie ohnehin auf ihrem Bett. Dann fiel Heather
auf, daß die Tür zum Keller ein wenig angelehnt war. Sie ließ
ihr Cola stehen, öffnete die Tür und blickte die Stufen hinunter.
Sie bemerkte sofort, daß Licht im Keller brannte. Ihr Vater
mußte heute also schon irgendwann einmal dort unten gewesen
sein, und falls Kumquat die offene Tür entdeckt hatte, hätte
allein schon ihre Neugier sie nach unten getrieben. »Kumquat?« rief Heather wieder. »Komm jetzt, komm hierher!« Von
der untersten Stufe aus suchte Heather den Raum nach der
Katze ab. Sie sah und hörte nichts, ging zu der Werkbank, um
an dem Strang zu ziehen, mit dem man das Licht ausschalten
konnte. Als sie danach griff, fiel ihr Blick auf etwas, das auf
der Werkbank lag.
Ein großes, haariges Insekt mit grünen Flügeln.
Erschrocken wich Heather zurück, doch dann bemerkte sie,
daß es gar kein Insekt war. Aber was sonst? Behutsam hob sie
das Ding hoch. Sie drehte es um und entdeckte einen
nadelspitzen Angelhaken, der aus den Haaren ragte. Sie schalt
sich selbst einen Dummkopf, weil sie sich vor einer
künstlichen Fliege erschrocken hatte. Dann kam ihr ein
Gedanke: Wenn sie schon so zusammengezuckt war, wie
würde dann erst Rayette reagieren, die doch vor Insekten so
große Angst hatte? Sie nahm die Fliege mit, schaltete das Licht
aus und ging die Treppe hinauf. Mit gespielter Lässigkeit ging
sie zum Tisch und grinste Rayette an. »Willst du sehen, was
ich gefunden habe?« Ohne eine Antwort abzuwarten, warf sie
das künstliche Insekt auf den Tisch, und ihre Freundin
kreischte sofort lauthals. Es dauerte einen Moment, bis sie den
Scherz kapierte, und sie wollte schon ihrer Wut über Heather
Luft machen, als Kevin von draußen rief.
»Heather! Komm her! Schnell!«
Kevins Ruf klang so dringlich, daß beide Mädchen sofort die
Treppe zum Hof hinunterrannten. Als sie um die Ecke der
Garage kamen, sahen sie Kevin. Er hockte auf dem Boden und
hielt den knurrenden Boots im Arm. Als er sie ankommen
hörte, drehte er sich um und sah seine Schwester mit kalkweißem Gesicht an.
»Boots hat sie gefunden.« Er atmete schwer, kämpfte mit
den Tränen. »So wie Mrs. Cottrell heute morgen.«
Mit klopfendem Herzen näherte sich Heather ihrem Bruder
und betete darum, nicht das sehen zu müssen, was sie schon
ahnte.
Halb verborgen unter den Holzplanken, auf denen die
Mülltonnen standen, lag Kumquat.
Ihr Fell war blutverschmiert, und ihre

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