Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blockade

Blockade

Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
Vom Netzwerk:
können; an sein ruhiges erfolgreiches Leben; an den Dienst für die Company.
    Jemand blinkte an der Tür.
    »Schnell«, sagte Bucchi. »Runter, schnell – jemand könnte es sehen!« Wieder leuchtete das Türsignal auf. »Gehen Sie Plag aus dem Weg, Mann! Seien Sie vernünftig!«
    »Ich kann nicht«, sagte Dod glücklich. »Er klebt einfach da. Ich habe versucht, ihn loszuwerden.« Über seine verzweifelten Anstrengungen auf dem Flug von Pluto konnte er nichts sagen. »Er kam einfach.«
    Bucchis Augen verengten sich. »Ich hatte immer eine Schwäche für Sie, Dod. Übertreiben Sie es nicht. Lassen Sie ihn sofort verschwinden! Das ist ein Befehl!«
    Dod fühlte sich noch immer erleichtert, doch Bucchis Befehlston brachte ihn in die Wirklichkeit zurück und löste eine Reihe von automatischen Reaktionen aus, deren Vertrautheit ihn beruhigte. Er befand sich im IRRTUM ; es war falsch für ein Mitglied der Company, sich im IRRTUM zu befinden; deshalb mußte er sich von seinem IRRTUM befreien! Er beschloß, den Halo verschwinden zu lassen.
    Er wußte, daß er das nicht konnte.
    Er glaubte, er würde zu weinen beginnen.
    Dann kamen die Plagmänner herein. »Ärger, Kaufmann Bucchi?«
    Ihr arrogantes Auftreten war konditioniert. Dod konnte die Drohung aus ihrer Haltung lesen. Er wußte, wenn er sich bewegte, würden sie ihn in Sekunden zusammenschlagen. Ein friedlicher Mann trotz seiner Größe, in einem friedlichen Gewerbe, erschauerte er bei der versteckten Drohung. Er hatte Angst.
    Selbst als Bucchi sprach, kam jener Gedanke wie eine Wespe zu ihm zurück, um ihn zu plagen: wenn der Halo echt war, was war er dann?
    »Dod hier«, sagte Bucchi und erhob sich. »Tragen Sie ihm einen IRRTUM ein, und nehmen Sie ihm das Ding da ab!« Er blickte mitfühlend auf den großen Raumpiloten, » IRRTUM dritten Grades«, fügte er hinzu.
    Dod war ihm dankbar. Es war das Anklageminimum. Bucchi mußte ihn anklagen – er selbst würde sich im IRRTUM befinden, wenn er keine Anklage erhob –, doch der Kaufmann hatte sein Bestes für ihn getan. Obgleich es bedeutete, daß er seinen Rang, die ersparten Kredite, seine Teilnahmekarte an den Raumspielen und sein Recht, die Forschungen in den Mondruinen weiterzuführen, verlor, konnte er seine schöne Wohnung behalten. Dod versuchte ihm zu danken – Tränen standen ihm in den Augen –, doch Bucchi schaute ängstlich auf den Halo und wandte sich ab.
    Was war es, wenn es echt war? Dod fühlte sein Gehirn in ungewohnten Bahnen arbeiten. Was für Daten habe ich? Erstens, es ist eine objektive Manifestierung …
    »Vorwärts«, sagte der zweite Plagmann. Dod war für die Unterbrechung dankbar. Was ließ ihn auf diese Weise denken? Es war nicht die richtige Art für einen Raumpiloten zu denken.
    Die Plagmänner flankierten ihn wie zwei massige Hunde.
    »Hände an der Seite halten«, riet der erste.
    Dod ging zwischen ihnen, zum zweitenmal an diesem Tag in einer quälenden Gemütsverfassung, die zwischen Kummer und Verzweiflung und wilden Hoffnungen schwankte. Verzweiflung wegen des plötzlichen Verlusts seines Ranges. Er schauderte bei dem Gedanken, nie mehr Dienst für die Company tun zu können. Freude darüber, daß ihm das entsetzliche Schicksal erspart geblieben war, als raumsüchtiger Idiot eine Touristenattraktion in einer der Höhlen nahe der Mondbasis geworden zu sein.
    Dod bemerkte nicht, daß die Plagmänner ihn nicht den vertrauten Weg zu seiner Wohnung führten. Er machte sich über die Tatsache Gedanken, daß er bis jetzt kaum den wichtigsten Tatbestand geprüft hatte: Was genau bedeutete ein Halo, wenn er echt war? Seine Grübeleien über das Wesen des Halo hielten sich die Waage mit seinem Schrecken bei dem Gedanken, daß er sich im IRRTUM befand – war es sogar ein IRRTUM , daran zu denken?
    Seine Hand bewegte sich in einem Reflex, um ihn zu berühren, und in der gleichen Sekunde wußte er, daß er einen schweren Fehler begangen hatte.
    Der erste Plagmann handelte mit der Schnelligkeit eines Siedlers auf der Venus. Seine Hand erwischte Dod an der Kehle und schleuderte ihn durch den Korridor, wo der andere Mann wartete. Dieser schnellte einen sanft aussehenden Schlag gegen Dods Schulter, der seinen rechten Arm lähmte. Dann gingen sie grinsend gemeinsam auf ihn los.
    Dod hatte bereits früher davon gehört, doch er hatte es nicht geglaubt. Man führte noch immer Faustkämpfe auf der Venus durch, doch zivilisierte Menschen, besonders Beamte der Company …
    Als er in seiner Wohnung

Weitere Kostenlose Bücher