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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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dem vorgeschriebenen Verfahren …«
    »Richtig«, sagte Getier. Dod konnte sehen, daß er einen guten Eindruck gemacht hatte.
    »Und bei meiner Rückkehr von der Mondbasis habe ich Kaufmann Bucchi Bericht erstattet.«
    »Ich möchte Sie zu Ihrem Pflichtgefühl beglückwünschen«, sagte Getier. Dod glühte vor Stolz und schaute sich nach den Plagmännern um, so daß ihm das Kopfnicken des Chefs entging.
    Die zwei Plags stürzten sich gleichzeitig auf ihn. Dod riß die Arme hoch, um sich zu schützen, als der erste Mann ihn zu Fall brachte. Er flog jedoch nur gegen den Schreibtisch des Plagchefs, so daß Bänder und Papiere durch die Luft flogen. Als die zwei Plags ihn am Boden mit Fußtritten bearbeiteten, fühlte Dod nur den heftigen Wunsch, Getier beim Einsammeln der Bänder, die er heruntergerissen hatte, zu helfen. Als die beiden ihr Werk beendet hatten, trat Getier auf Dod zu und drehte ihn durch einen kräftigen Tritt auf den Rücken. Dod schloß ungläubig die Augen. So konnte doch die Company nicht handeln. Doch nicht so? Nicht die Dog-Company.
    Getier ließ blitzschnell einen Peitschenschlag auf Dods Gesicht niedersausen.
    »Die Wahrheit«, knurrte er. »Schnell, du Dreckskerl!« Er schob sein schweres Gesicht dicht an das Dods heran und sagte: »Sofort. Oder ich werde dich selbst in Stücke zerlegen.«
    Dod schaute voller Entsetzen auf. Er wollte schreien, daß er der Company immer treu gedient habe, doch kein Wort kam aus seiner geschwollenen Kehle heraus. Er bewegte protestierend die Hand.
    Getier stellte seinen Absatz auf die Hand und trat mit seinem vollen Gewicht darauf. Durch den Schmerz hindurch fühlte Dod schwach ein Gefühl in sich aufsteigen, das er nicht identifizieren konnte. Es ließ ihn handeln. Seine Hand umklammerte den Absatz, und sein Arm flog zurück. Eine Erinnerung kam zurück: er war gut in diesen Dingen.
    Getier hatte indessen kaum das Gleichgewicht verloren. Er lachte Dod aus und begann zuzuschlagen. Jetzt gelang es Dod, das Gefühl, das in ihm aufgestiegen war, zu identifizieren: es war Haß. Die anderen Plags sorgten dafür, daß er am Boden blieb, als er Amok zu laufen begann, doch ein Teil von Dod wiederholte immer wieder, daß er schon früher gehaßt hatte, doch niemals so stark wie jetzt. Nicht so stark, daß er gewünscht hatte, zu töten.
    Die geballte Faust des Plagchefs kam auf ihn zu, stand still, als Dod in Bewußtlosigkeit versank und dabei nur an Haß dachte und an den Impuls zu töten: Getier, die zwei Plagmänner, Bucchi, der ihn an sie ausgeliefert hatte, und jeden, der ihm im Wege stand. Er lachte, als der Stiefel ihn erneut traf.
    Als Dod zu sich kam, machte Getier Notizen. Er war nicht lange bewußtlos gewesen, nicht länger als eine Stunde, vielleicht auch zwei: Es war einfach so, daß die Zeiger der Uhr nicht genügend weit voneinander entfernt blieben, damit er es sicher feststellen konnte.
    »Ach, Raumpilot Dod, Sie sind wach?« fragte Getier besorgt.
    Dod lachte ihn aus, da er wußte, daß sie ihn auf die Weise, in der sie es versucht hatten, nicht kleinkriegen konnten. Er erhob sich schwankend, sah, daß die beiden Plagmänner verschwunden waren, und bewegte sich vorwärts. Sein Körper wollte nicht gehen, doch er zwang ihn vorwärts, wobei er auf dem Schreibtisch nach einer Waffe Ausschau hielt.
    »Kaffee?« fragte Getier. »Sie könnten ihn brauchen, Raumpilot.«
    Er lächelte entwaffnend, und Dod konnte sehen, daß er nett sein wollte.
    Er nahm die Tasse Kaffee und schleuderte sie Getier ins Gesicht. Dann bückte er sich nach der Sprengpistole im Halfter des Plagchefs, doch der stämmige Mann hielt seinen Arm geknebelt. In seiner Wut kam Dod zum Bewußtsein, daß er im Augenblick nicht mehr er selbst war – er hatte sich niemals weniger als der Dod gefühlt, der er zu sein gewohnt war.
    »Ein Fehler«, sagte Getier und stieß ihn zurück. »Wir haben beide einen begangen«, sagte er, als er den Kaffee von seiner Uniform wischte. »Seien Sie klug, und vergessen Sie es.«
    »Nur nach meinem Tode«, ächzte Dod zurück. Er hatte jetzt etwas, wofür er leben würde. Es war wenig, doch es genügte, bis er etwas anderes gefunden hatte oder bis er von Plag getötet worden war.
    »Es steht in den Vorschriften«, sagte Getier entschuldigend. Dod fühlte, daß die zwei Plagmänner wieder das Zimmer betreten hatten. Keine Chance mehr, an Getier heranzukommen. »Jede Anklage auf IRRTUM muß geprüft werden. Prüfung durch Schmerz ist die erste Stufe. Sie haben

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