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Blockade

Blockade

Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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könnte, so würden wir beide der Company dienen. Aber wie die Dinge jetzt liegen, werden die Comps nur explodieren, wenn ich es hier probiere.«
    »Stimmt.« Er schaute sich furchtsam um. »Ich werde es tun. Geben Sie mir das Programm.«
    »Unmöglich! Ich weiß ja bisher noch gar nicht, welches Programm es sein wird!«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, daß Sie gewisse Vorstellungen haben?«
    »Ich müßte das selbst tun«, sagte Dod mit fester Stimme. »So bin ich nun einmal.«
    Rudge sah ihn scharf an. Er dachte wahrscheinlich an die Blockierung, an das Risiko, das er einging, und an das, was für ihn dabei herausspringen würde.
    »Ich werde Ihnen meine Entscheidung mitteilen. Behalten Sie das für sich.«
    Am nächsten Tag kam er wieder, um seine Antwort zu geben. Er würde Dod nicht direkt helfen – Dod müsse Verständnis haben für seine Stellung als Leiter der Untersuchungen –, aber er würde ihm auch keine Hindernisse in den Weg legen. Und ohne sich zu irgendeiner direkten Hilfeleistung zu verpflichten, würde Rudge, wenn Dod pünktlich um 15 Uhr zufällig am Eingang zu den unteren Galerien vorbeigehen würde, durch diesen Eingang zu den Psychcomps gehen. Dann war da auch noch etwas anderes.
    Eiserer hatte eine Konferenz einberufen, um sich Rudges Taubentheorie anzuhören. Die meisten höheren Angestellten von Psych würden daran teilnehmen, und Dod würde mehrere Stunden lang nicht hinzugezogen werden. Wenn Dod seine Zeit sinnvoll nutzte …
    Ganz so leicht war es allerdings nicht. Nachdem Rudge angedeutet hatte, welcher Eingang zu den Comps führte, erkundete Dod den nördlichen Teil der Psych-Anlage und stellte fest, daß es mehrere Haken gab. Wenn er in den Compraum gelangen würde, würde er drei bis fünf Minuten brauchen, um die Fragen einzufüttern, und noch eine halbe Minute, um die Antworten einzusammeln. Am schwierigsten war es jedoch, unbemerkt in den Raum zu gelangen.
    Erstens waren da die beiden Plagmänner, die am Ende des langen Korridors, in dem der Eingang zu den Comps lag, Wache standen. Das waren zwar nur zwei von den vielen, die über die ganze Anlage verteilt waren, doch sie stellten das größte Hindernis dar. Es war ihre Aufgabe, ihn zu bewachen, und das taten sie gründlich – stierten mit ihren kalten Augen umher, überprüften jeden, der passierte, anhand einer ihrem Hirn eingeimpften Liste von Personen, die die Erlaubnis hatten, sich in diesem Teil des Gebäudes aufzuhalten.
    Dann waren da die Psychmänner. Jedesmal, wenn Dod im Psych-Block umherging, beobachteten ihn die jüngeren Angestellten. Teils bestaunten sie den Halo, teils hofften sie auf eine plötzliche Eingebung, wie sie der glückliche Rudge gehabt hatte. Eine Konferenz, die eigens einberufen wurde, um eine Idee anzuhören, die man gehabt hatte, würde jeden Junior-Psychmann schnell mehrere Sprossen auf der Leiter eines überbesetzten und außerordentlich privilegierten Berufes überspringen lassen und nach oben tragen. Es waren eben junge Männer, dachte Dod. Junge Männer, die sich beeindrucken ließen.
    Er brauchte zwei verschiedene Ablenkungsmanöver, eins für die Plagmänner und das andere für die Psych-Angestellten. Sie mußten ihn übersehen. Und die Planung mußte fertig sein, damit zwei Tage später der günstige Augenblick genutzt werden konnte.
    Die Fünf-Sekunden-Ablenkung der Plagmänner war weitaus schwerer zu bewerkstelligen als die Ablenkung von vier Minuten, die er brauchte, um die Psychmänner aus der Zone der nicht-manipulierten Comps zu entfernen. Für beide mußte er sich einen Überraschungseffekt ausdenken, aber während die Psychmänner auf eine neue Situation mit Intelligenz reagieren, sie analysieren und beurteilen würden, würden die Plagmänner mit ihren kalten Augen handeln, wie sie immer handelten, auf einer Ebene von Normalität, die der eines Bandwurms gleichkam. Instinktiv. Doch es konnte gelingen – wenn er weiter Glück hatte. Wenn die Plagmänner zur gleichen Zeit wie gewöhnlich abgelöst würden. Wenn – alles hing letzten Endes davon ab, daß er Glück hatte.
    Der Tag der Konferenz war gekommen, und Dod war bereit. Rudge hatte sich nervöser gebärdet als je zuvor, und auf Momente ungewöhnlicher Heiterkeit, wenn die Mitarbeiter seiner Teams seine Fähigkeiten lobten, waren bei ihm Anfälle von Niedergeschlagenheit gefolgt, sobald er Dod in der Anlage erblickte. Dod sah, daß er seine Nägel völlig abgekaut hatte. Konnte er ihm überhaupt zutrauen, daß er ihre

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