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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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als ob er ganz allein sei, so allein wie zu dem Zeitpunkt, als der Halo zuerst erschienen war.
     
    Während der folgenden drei Tage setzte sich Dod nur ein einziges Ziel: er mußte herausfinden, wo der Eingang zu den Comps lag, die Psych benutzte. Die Comps lagen in der unteren Galerie des nördlichen Bereichs des riesigen Kreises der Psych-Anlage von Serampur, aber das waren nur die verfälschten Maschinen. Irgendwo – irgendwo in der Nähe, schätzte Dod – lag der Eingang zu den wirklich nützlichen Maschinen. Rudge hatte nicht lange gebraucht, um Dods Taubentheorie einmal probeweise durchlaufen zu lassen; der Psych-Leiter war nach zehn Minuten zurückgewesen, und einige Minuten davon hatte er sicher gebraucht, um die Fragen einzufüttern und auf die Antworten zu warten. Wo immer sie sein mochten, es war in der Nähe der nutzlosen Comps.
    Dod beobachtete die Bewegungen der Psychmänner, stellte fest, wie lange sie abwesend waren, wenn sie weggingen, um Informationen miteinander zu korrelieren. Er merkte sich die Lage sämtlicher Türen und schied die Ein- und Ausgänge einen nach dem anderen aus, während er den Grundriß der Galerie studierte; doch es war alles nutzlos. Die Anlage war zu groß. Seine Mittel – der Scharfsinn eines einzelnen Menschen – waren unzulänglich. Er würde den Stier bei den Hörnern packen müssen. Statt darauf zu warten, daß sich eine passende Gelegenheit bieten würde, mußte er eine solche schaffen. Es war an der Zeit, die zweite Phase seines Plans zu verwirklichen und Rudges Ehrgeiz als Hebel zu benutzen.
    »Ich langweile mich«, sagte er zu Rudge. »Nicht, was Sie denken – nicht, daß ich das Leben, an das ich gewöhnt war, vermisse, obwohl ich manchmal an meine Flüge zum Pluto denke.« Er lächelte traurig. Rudge sah ihn mitfühlend an – und das sollte er wohl, dachte Dod –, der Psychmann wußte, daß sich Dod als treues Mitglied der Company unglücklich fühlen mußte, wenn er nicht den Job ausübte, für den er ausgerichtet worden war.
    »Sprechen Sie nur – nennen Sie mir das erste, was Ihnen einfällt«, sagte Rudge.
    »Ich habe schon daran gedacht, es bei den Spielen zu versuchen«, sagte Dod zu ihm. »Nur so zur Abwechslung, wissen Sie.«
    »Das ließe sich einrichten«, sagte Rudge. »Das könnten wir für Sie tun. Was noch?«
    »Es ist so, daß ich auf den Teil eines Gedankens gestoßen bin …«
    »Ja!« Rudges Interesse war unverkennbar. Mit einer urweltlich instinktiven Bewegung hatten sich seine Ohren gegen seinen Schädel gelegt.
    »Nun, diese Idee mit den Tauben hat mich nachdenklich gemacht.« Er ließ Rudge dies verdauen und fuhr dann fort: »Können Sie mir einen Wettkampf bei den Spielen beschaffen?«
    »Ohne weiteres! Eine Serie von Spielen wäre eine ausgezeichnete Sache für Sie – Ihre Aggressionswerte sind gestiegen. Aber was für einen Gedanken hatten Sie?«
    Dod simulierte tiefe, langsame Nachdenklichkeit. Rudges Augen blickten ärgerlich, doch er konnte es nicht riskieren, Dod zu beleidigen, wie dieser sehr wohl wußte. Zu vieles konnte von Dods Intuitionen abhängen.
    Nach einigen Augenblicken schüttelte Dod den Kopf. »Anscheinend kann ich nichts herausbringen – wenn ich nur ein bißchen Zeit haben könnte, um ein Programm zu planen. Es gibt ein Bündel von Gedanken, die ich aussondern möchte, aber diese Maschinen sind völlig nutzlos! Ich bin daran gewöhnt, meine Gedanken einem Comp einzugeben, wie man es uns in der Raumschule beigebracht hat, doch jedesmal, wenn ich etwas ausprobiere, sehen Sie ja, was dabei herauskommt!«
    Rudge sah sich schnell um. Er winkte Dod, mit ihm den Korridor entlangzugehen, wo die Psych-Techniker arbeiteten und wo ihr Gespräch wegen des ratternden Geräusches der Comps im Hintergrund nicht mitgehört werden konnte.
    »Was wollen Sie?« Er war zu einem Handel bereit.
    »Ich möchte der Company helfen«, beteuerte Dod.
    »Natürlich«, sagte Rudge zustimmend. Er hatte nichts anderes erwartet und zeigte das auch.
    »Aber ich kann es nicht, solange man mich wie einen Trottel behandelt.«
    Rudge blickte ihn geringschätzig an, und Dod fühlte sich erleichtert: es war ihm schändlich erschienen, ein Vertrauen zu mißbrauchen, doch nunmehr würde es leicht sein. Rudge verachtete ihn. Um so besser.
    »Es ist schwierig«, ließ Rudge sich vernehmen. »Sie möchten eine Serie durchlaufen lassen?«
    »Wenn ich das tun könnte und meine eigenen Vorstellungen und die Fremden miteinander in Verbindung bringen

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