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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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Geschichte unserer glorreichen Company inspirieren lassen«, sagte Dod zu ihm. Er hatte sich diesen Satz gründlich überlegt, aber würde Eiserer das schlucken? Die jüngeren Mitglieder waren belustigt.
    »Können Sie das etwas näher erläutern?« fragte Eiserer.
    »Vielleicht habe ich das Falsche getan«, sagte Dod zögernd, »aber ich wollte helfen. Dem großartigen Beispiel von Führer Rudge folgend glaubte ich, ich könnte vielleicht etwas beitragen.«
    Er hatte ihr Interesse geweckt. »Und?« ermunterte ihn Eiserer.
    »Na, ich nahm mir die besten Heldengeschichten aus den frühen Tagen der Company zum Vorbild für mein Programm.«
    Eiserer blickte ungläubig. Und verärgert. Wohl, weil er die Sache zu ernst genommen hatte. Er hatte geglaubt, Dod zeige Anzeichen von Intelligenz, doch in Wirklichkeit hatte jener nur wissenschaftliche Methoden nachgeäfft. Er hatte nun auch bei seinen Angestellten Ansehen eingebüßt.
    »Ich glaube, ich verstehe«, sagte der Psychiarch, doch Dod redete fröhlich weiter.
    »So setzte ich also das Programm auf und orientierte es an der Geschichte von Kapitän Frost und seinem Kampf um die Mars-Basen und an Kommandant Gows Expedition gegen die räuberischen Free Spacers auf der Venus und …«
    Dod hielt beleidigt inne. Sie lachten über ihn. Er fühlte, wie ihm der Schweiß aus allen Poren rann, und dachte erleichtert, daß es nun vorbei war. Er war für sie ein harmloser, hilfloser Schwachsinniger.
    »Danke, Kommandant!« sagte Eiserer glatt. »Ich glaube, wir haben genug gehört. Sie haben ein ausgezeichnetes Verständnis für moderne Methoden gezeigt.« Er vermochte die Ironie in seiner Stimme kaum zu unterdrücken. »Ich vertraue darauf, daß Sie uns auch weiterhin helfen werden?«
    »Selbstverständlich«, sagte Dod, jetzt wieder voller Eifer. »Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht!«
    Rudge sah erleichterter aus als alle anderen. Beim Hinausgehen rief er Dod zu sich und ging mit ihm zum Labor hinüber.
    »Nur zu meiner eigenen Information – sind Sie an die Comps herangekommen?« Dod sah, daß ihm das sehr wichtig war. Es wäre das erste Mal in seinem Leben gewesen, daß er einen IKRTUM begangen hätte.
    Als er das hörte, erkannte Dod, daß er mehr Glück gehabt hatte, als er zu hoffen wagte. Die Psych-Comps waren demnach nicht an die Gedächtnisbanken angeschlossen gewesen, und von seinen Fragen waren keine Belege vorhanden – Rudge mußte das inzwischen schon überprüft haben. Vielleicht war die Leitung zu den Banken unterbrochen gewesen, weil jemand gerade vertrauliche Arbeiten erledigt hatte, doch was immer der Grund sein mochte, es machte alles viel leichter.
    »Nein«, sagte er zu Rudge, der erleichtert aufatmete, »es war von Anfang an eine verrückte Idee. Ich glaube, das kommt davon, daß man Raumpilot ist – es macht einen zu unabhängig. Jetzt bin ich froh, daß ich es nicht zu Ende geführt habe.«
    Rudge fragte nicht einmal, was Dod eigentlich hatte testen wollen. Dod sah, daß der Psych-Leiter ihre Absprache mit keiner Silbe mehr berühren würde. Daß er ein einziges Mal fast in einen I RRTUM verfallen war, reichte ihm.
    Es war vorbei, dachte Dod, als er zuhörte, wie die cleveren, eifrigen Psychmänner die neuesten Tests erörterten, die man an ihm ausprobierte. Er war genau wieder dort, wo er angefangen hatte. Scrimgouer war jetzt seine einzige Hoffnung.
    Als der Dicke am nächsten Tag in einer fast menschenleeren Galerie an ihm vorbeiging, hätte er ihn, wie schon beim ersten Mal, beinahe übersehen. Aber der Psychmann blieb stehen.
    »Nur diese zwei in der Nähe«, sagte er schnell, indem er auf die Plagmänner zeigte, »keine Abhörgeräte hier. Nur auf ein paar Sekunden.« Laut sagte er, so daß es die Plagmänner hören konnten: »Meinen Glückwunsch zu Ihrer Beförderung, Kommandant! Ich hatte keine Gelegenheit, Sie auf der Mondbasis zu sehen.«
    »Danke. Beschaffen Sie Einzelheiten über Großmama«, fügte er hastig hinzu.
    »Ich würde gelegentlich gern mal bei Ihnen vorbeikommen«, sagte Scrimgouer. »Füttern Sie ein ›Wiedergeburt‹ – Wortbank Labor Vier.«
    »Tun Sie das«, sagte Dod leichthin. Er winkte ihm zu zum Zeichen, daß er verstanden hatte, wo Scrimgouer die Informationen hinterlegen würde. Das scheinbar zufällige Zusammentreffen des dicken Psychmannes mit ihm war zweifellos das Ergebnis tage-, ja vielleicht wochenlangen Planens. Vielleicht hatte er eine Reihe von Abhörgeräten auf diesem Korridor abschalten,

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