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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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Vanadium-Zirconium war unzerstörbar. Der Wettkampfteilnehmer wurde niemals getötet, es sei denn, er war so unbedacht, sich nicht einzusiegeln; und wenn ein Kampf beendet war, schleppte ein Bergungsfahrzeug den Käfig aus der Staubwolke, die aus dem Kampfschiff geworden war, heraus. Ein Kinderspiel.
    Dod entschied, daß er bereit war, bei diesen Kindereien mitzumachen. Sie brachten Abwechslung. Wenn er seine Aggressionen abreagierte, würde er vielleicht wieder klar zu denken beginnen, und der Nebel des Unbehagens in ihm würde vergehen.
    Einmal machte er sich beinahe vor, daß er entkommen könnte. Die Psych-Leute waren nicht gerade unachtsam, aber sie waren sich seiner so vollkommen sicher – waren von seiner Harmlosigkeit so überzeugt, daß es schon an Verachtung grenzte –, daß sie die Sicherheitsmaßnahmen etwas lockerer handhabten. Sie ließen ihn Notizen lesen, die sie herumliegen ließen und unterhielten sich offen in seinem Beisein. Er war ein Haustier geworden.
    Dod stellte fest, daß die Plag-Wachen jeden Monat vollkommen ausgewechselt wurden; die Wachmannschaft ging zusammen weg. Wenn er die richtige Gelegenheit fände, so konnte er vielleicht den gleichen Trick, mit dem er aus dem Raum mit den nichtmanipulierten Comps herausgekommen war, nochmals anwenden. Doch die Plagmänner vernachlässigten ihre Aufsichtspflicht nie. Nicht ein einziges Mal überraschte er sie dabei, daß sie die Wache einen Augenblick lang lax handhabten. Es war für sie nicht nur die Bewachung eines wichtigen Gefangenen: alle Plagmänner wußten, daß Dod für den Tod zweier ihrer Kollegen verantwortlich war. Jedesmal wenn er an ihnen vorbeiging, hatte er das Gefühl, daß Plag ihn als Opfer vorgemerkt hatte. Eines Tages würden sie versuchen, ihren Anspruch auf ihn geltend zu machen.
    Aus der fantastisch sicheren Anlage in Serampur zu fliehen, war unmöglich. Es war, als ob man versuchte, eine Sternsonde gegen die Schirme der Fremden auszusenden. Er war von einer lebendigen Mauer von Plagmännern umgeben.
    Trotzdem mußte er etwas unternehmen. Scrimgouer war immer noch nicht erschienen; Dod hatte ihn abgeschrieben. Entweder hatte Psych ihn gefaßt, oder er hatte seine eigenen Gründe gehabt, um zu verschwinden. Dod konnte nicht erwarten, noch einmal an die Comps heranzukommen, und sie waren sowieso nutzlos. Er konnte nur hoffen, daß Rudge oder Eiserer oder gar beide in Ungnade fielen und man ihm schließlich gestattete, die Anlage zu verlassen. Doch sowohl Eiserer wie auch Rudge standen in hohem Ansehen. Der Vorstand hatte volles Vertrauen zu ihnen, und – ironischerweise – gefiel ihnen die Taubentheorie. Was als Witz begonnen hatte, hatte sich gegen Dod ausgewirkt, und die Psychmänner sonnten sich in ihrem Erfolg. Eiserer hatte es nicht einmal für nötig befunden, auf seine Bitte um Teilnahme an einer Serie von Spielen zu antworten.
    Dod war seit dreiundachtzig Tagen auf Terra, hatte ununterbrochen lange Tests über sich ergehen lassen und ständig auf einen plötzlichen Blitz der Erleuchtung gehofft, durch den seine tote Vergangenheit plötzlich wieder strahlend lebendig würde, als Gompertz ihn an den Empfänger rief. Es war neunundzwanzig Tage her, daß er die Hoffnung aufgegeben hatte, Scrimgouer wiederzusehen, zehn Tage, seit er zuletzt das Wort ›Wiedergeburt‹ in die Wortbank von Labor Vier eingegeben hatte – das Wort war jetzt blanker Hohn –, und ihn tröstete allein der Gedanke, Getier getötet zu haben, als er die Möglichkeit dazu hatte.
    »Ich habe Sie gerufen, um den Halo wiederzusehen«, sagte Gompertz. »Ich muß mich davon überzeugen, daß ich ihn mir nicht nur einbildete.«
    Dod kam sich vor wie ein zur Schau gestelltes Tier. Was wollte Gompertz? Material für seine nächste Sendung?
    »Er ist immer noch da«, sagte Dod. Das verwelkte Gesicht des alten Mannes blickte höhnisch aus dem Bildschirm.
    »Und wir wissen noch immer nicht, warum«, sagte er gackernd. »Es gibt Theorien«, sagte Dod.
    »Quot homines, tot sententiae«, antwortete der alte Mann prompt.
    »Wie?«
    »Was Sie eben sagten – Theorien. Ich finde die Taubentheorie ungeheuer interessant – kluger Mann, dieser Rudge.« Zwinkerte er ihm zu? Sein schweres Augenlid konnte sich ein klein wenig über das rote Auge gesenkt haben.
    »Das ist er«, sagte Dod vorsichtig. Der alte Mann war ihm vielleicht geneigt: auf der Mondbasis hatte er seine Hilfe angeboten.
    »Wie steht es mit Ihren eigenen Ideen? Ist bei der +ren, irgend etwas

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