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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Die drei Verkäufe für
insgesamt neuntausend Dollar — warten Sie mal — dreißig Prozent davon wären
also zweitausendsiebenhundert Dollar. Stimmt’s?«
    Um seinen Mund lag ein
verkniffener Ausdruck, der kurz zuvor noch nicht dort gewesen war. »Das trifft
wohl zu, Lieutenant«, flüsterte er.
    Ich grinste ihn kalt an.
»Wissen Sie was? Sie gefallen mir, Leroy! Das Leben ist hart, und wo blieben
wir, wenn wir einander nicht helfen würden?«
    »Entschuldigung, Lieutenant.«
Er verkrampfte die Hände ineinander und hielt sie gegen die Brust gepreßt.
»Aber ich glaube nicht, daß ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Ich werde mich deutlich
ausdrücken, Leroy«, sagte ich großmütig. »Glenn Thorpe hatte sich da ein
hübsches kleines Racket ausgedacht, solange es klappte. Er verführte eine Frau,
überredete sie, für ihn Aktmodell zu stehen, und malte dann ein recht
lebensnahes Bild von ihr, das buchstäblich nichts mehr der Phantasie überließ.
Danach drohte er ihr, es an ihren Ehemann zu verkaufen oder an sonst jemanden,
der beim Anblick des Gemäldes mit Sicherheit mit Zerstörung ihrer Karriere
reagieren würde. Es war nicht gerade eine einfallsreiche Form der Erpressung,
abgesehen von einem kleinen Haken. Die Frauen bezahlten dafür, daß sie ein
harmloses Stück Kitsch kauften, das er irgendwann zwischen zwei
Zigarettenpausen gemalt hatte, und zwar zu einem exorbitanten Preis. Und sie
mußten es hier kaufen, in Ihrer Galerie — von Ihnen.« Ich ließ mir Zeit, eine
Zigarette anzuzünden, und stellte fest, daß sein Gesicht nun von krankhafter
Pergamentfarbe war. »Wie gesagt, ich finde, man sollte sich untereinander
helfen, Leroy. Ich möchte nicht glauben, was behauptet wird — nämlich, daß Sie
aktiver Partner bei Thorpes finsteren kleinen Erpressertricks gewesen seien!
Was mich weit mehr interessiert, ist, herauszufinden, wer den Maler ermordet
hat! Das ist bei mir eine Frage professionellen Ehrgeizes!«
    »Ich — verstehe«, flüsterte er.
    »Wenn Sie mir nun also helfen,
diesen Mörder zu erwischen, dann würde das sicherlich beweisen, daß Sie nur
ganz unschuldig in Thorpes Erpressungsmanöver hineingezogen worden sind!«
    »Ich wußte nichts von
irgendwelchen Erpressungen, nichts!« Seine graugrünen Augen glitzerten vor
Angst. »Natürlich nicht«, sagte ich gleichmütig. »Aber Thorpe hat Ihnen doch
sicher die Aktbilder gezeigt, selbst wenn er sie nicht zum Verkauf angeboten
hat?«
    »Nun — ja.« Seine Zunge fuhr
fieberhaft über die dünnen Lippen. »Er war ungewöhnlich eitel, selbst für einen
Künstler. Ich muß zugeben, daß ich diese Bilder abstoßend vulgär fand.«
    »Wer nicht?« sagte ich
selbstgerecht.
    In Windeseile breitete ich die
vier Fotos auf seinem Schreibtisch aus, wobei ich das unbehagliche Gefühl
hatte, mich wie ein erstklassiger Straßenhändler zu gebärden, der
pornografische Bilder verhökert.
    »Liz Niall«, sagte ich. »Sie
hat zweitausend Dollar bezahlt. Das hier ist Natalie Lloyd, und sie hat die
Sache einen Tausender mehr gekostet. Iris Mercer war das derzeitige Opfer, das
auszunehmen Thorpe noch keine Gelegenheit gehabt hatte.« Ich wies mit dem
Zeigefinger auf das letzte Foto und schob es langsam über den Schreibtisch weg
zu ihm hin. »Wer ist das?« knurrrte ich.
    Er fuhr krampfhaft zusammen und
starrte dann ungefähr fünf Sekunden lang auf das Foto der langhaarigen Blonden.
»Ich weiß nicht«, sagte er mit verzweifelter Stimme. »Ich habe das Original
einmal gesehen, als es beinahe fertig war, aber Glenn hat mir nichts von ihr
erzählt.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe,
Leroy«, sagte ich ruhig. »Genauso wie Sie die meine.«
    »Ich weiß«, wimmerte er. »Aber
ich sage Ihnen die Wahrheit. Glauben Sie vielleicht, ich würde in einer solchen
Situation lügen?«
    »Hoffentlich kommt bei meiner
nächsten Frage mehr heraus. Die für dieses Bild verlangte Bezahlung betrug
viertausend Dollar. Wer war der großzügige Spender, der sich John Smith
nannte?«
    »Ich habe ihn nie gesehen.« Er
preßte sich den Handrücken gegen den Mund, als ob sein Magen demnächst
revoltierte. »Das Geld wurde in einem verschlossenen Umschlag durch einen Boten
gebracht. Die Kopf- und Schulterstudie von Glenn Thorpe, die angeblich dafür
gekauft wurde, hängt nach wie vor in der Galerie.«
    »Ganz plötzlich, Leroy«, sagte
ich sorgenvoll, »habe ich dieses Gefühl, als ob Sie sich nicht von mir helfen
lassen wollten.«
    »Wenn ich mir nur eine
angemessene Lüge ausdenken könnte, um

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