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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wäre.« Ich spreizte die Hände. »Aber
niemand hat auch nur den Hauch eines Alibis vorweisen können! Jedermann war in
der Nacht des Mordes mutterseelenallein, einschließlich Sie drei.«
    »Ich kann Ihren Standpunkt
verstehen, Al.« Lane lächelte mir mitfühlend zu. »Aber Sie beschäftigen sich
doch sicher bei Ihren Ermittlungen nicht ausschließlich mit Alibis?«
    »Es gibt auch Motive«, sagte
ich. »Der Ärger ist bloß, daß es bei der Ermordung eines Erpressers eine Menge
Leute mit denselben Motiven gibt.«
    »Was winseln Sie da, Wheeler«,
sagte Lloyd verächtlich. »Ein Mord übersteigt Ihre Fähigkeiten, und das wissen
Sie auch genau!«
    »Immer sachte, Herman!« Lane
grinste mich verständnisvoll an. »Die Leiche ist schließlich erst vor noch
nicht achtundvierzig Stunden entdeckt worden. Du kannst keine Wunder von Al
erwarten.«
    »Alles, was ich erwarte, ist
ein tüchtiger Polizeibeamter«, brummte sein Partner.
    »Mir ist es völlig egal, was
Sie denken, Lloyd«, sagte ich freundlich. »Aber es hat Zeit und Mühe gekostet,
Ihre Frau zu finden. Das Einfachste wäre gewesen, ein Foto von ihrem Aktporträt
an die Zeitungen zu geben, damit es nach ein paar kleinen Retuschen an den
wesentlichen Stellen auf der ersten Seite veröffentlicht worden wäre.« Alle
Farbe wich aus seinem Gesicht. »Ich — äh — es tut mir leid, Lieutenant«,
murmelte er; »Ich glaube, daran habe ich im Augenblick nicht gedacht.«
    »Wie groß sind die Chancen, daß
das Ganze geheimgehalten werden kann, sobald Sie den Mörder
erwischt haben, Al?« fragte Lane eifrig.
    »Das hängt davon ab, ob wir ein
Geständnis aus ihm herausholen können«, sagte ich. »Dann sind die Chancen
vermutlich um einen Grad besser als jetzt.«
    Er nickte schnell. »Können wir
irgend etwas tun, um Ihnen zu helfen?« Seine Finger begannen zu trommeln. »Ich
meine, wenn Sie in irgendeinem Punkt steckengeblieben sind, könnten Sie sich
vielleicht an uns wenden? Möglicherweise kann einer von uns mit einem neuen
Gesichtspunkt herausrücken, der plötzlich etwas erklärt.«
    »Sherlock Lane!« sagte Liz
trocken. »Der Detektiv aus der Retorte; lassen Sie einfach eine verrückte Idee
in sein Gehirn tropfen — rühren Sie dreißig Sekunden — und heraus kommt die
Lösung, fertig zum Gebrauch.«
    »Wenn ihr, du und die anderen
dummen Kühe, nicht verdammt begierig darauf gewesen wäret, mit euren Hängebusen
und fetten Hintern zu protzen, dann befänden wir uns jetzt nicht in dieser
verzweifelten Situation«, fauchte er. »Vielleicht war meine Idee wirklich ein
bißchen absurd. Aber versuch nicht, zu tun, als hättest du die Weisheit mit
Löffeln gegessen, Liz. Im Augenblick bist du nichts weiter als ein Brocken
rohen Fleisches, nicht mehr wert, als dir auf dem Markt dafür geboten wird.«
    »Das war reizend von dir, Gil«,
flüsterte sie. »Damit ist alles ins rechte Licht gerückt. Und noch ein weiterer
Zweifel ist bei mir beseitigt: Jetzt bin ich sicher, daß du schwul bist!«
    Lane hielt die Arme steif an
den Körper gepreßt, während sich seine Finger krampfhaft schlossen und
streckten. Lloyd warf ihm einen schnellen unsicheren Blick zu und sah dann zu
mir herüber.
    »Wenn wir irgendwie helfen
können, Lieutenant...«, sagte er ernsthaft. »Irgendwie...«
    »Da ist eines«, sagte ich.
»Weiß jemand von Ihnen, was Hal Mercer in Detroit vorhatte?«
    »Ich wußte nicht mal, daß er
dort ist«, sagte Lloyd düster. »Der alte Hillbrand hat ihn auf
Verkaufskontrolltour geschickt, Al«, sagte Liz. »Eine reine
Routineangelegenheit. Judson kann nicht umhin, sich Sorgen darüber zu machen,
was im Osten geschieht, nun, da er sich auf Dauer an der Westküste
niedergelassen hat.«
    »Ist es wichtig, Al?« Lane
gelang es, seine Stimme gelassen klingen zu lassen, aber seine Finger zuckten
immer noch vor unterdrückter Wut.
    »Nein«, sagte ich. »Es ist nur
so, daß er in der Nacht, in der Thorpe ermordet wurde, die Maschine nach
Detroit genommen hat. Ein leidlicher Zufall.« Ich blickte Liz an. »Wollen Sie
mit mir zu Mittag essen?«
    »Nein, aber trotzdem vielen
Dank, Al.« Sie lächelte freundlich. »Aber aus irgendeinem idiotischen Grund
käme ich mir wie eine Verräterin vor, wenn ich die Bastille jetzt gerade
verließe.«
    Ich nickte. »Gut! Wir sehen uns
dann noch.«
    »Sie bleiben doch mit uns in
Verbindung, Al?« fragte Lane schnell. »Wir werden hier herumsitzen und immer
aufs neue denselben quälenden Tod sterben, bis wir von Ihnen

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