Blond wie die Suende
eine Überwachung, innere Sicherheit oder den Einbau einer Alarmanlage handelte, immer wurde ein Mann genommen. “
„Kommen Sie irgendwann auch mal zur Sache?” fragte Killian und schob den leeren Teller von sich.
Cara presste die Lippen aufeinander, wollte sich aber nicht von Killians Ungeduld aus der Fassung bringen lassen. „Vor vierzehn Monaten hat eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Philadelphia, Muldoon and Associates, uns beauftragt, einer Geldunterschlagung innerhalb des Unternehmens nachzugehen. Verständlicherweise musste diese Untersuchung mit äußerster Diskretion durchgeführt werden. Die Besitzerin der Firma, Margaret Muldoon, hat die Firmenleitung vor drei Jahren an ihren Neffen, Peter Muldoon, abgegeben, und der wurde immer unge
haltener, als die Untersuchung keinen
Fortschritt zeigte.”
Killian warf einen gereizten Blick zur Decke. „Das kann ich nachempfinden.”
Cara ignorierte seine Worte und aß genüsslich einen Löffel voll Chili. „Ohne dazu beauftragt worden zu sein, habe ich mir die finanziellen Gepflogenheiten der als unverdächtig geltenden Mitarbeiter näher angesehen. Diese Kleinarbeit ist meine Spezialität. Ich bin alles durchgegangen und jedem möglichen Hinweis gefolgt.”
„Und Sie haben Ihren Mann gefunden”, versetzte Killian. „Oder Ihre Frau, um die Chancengleichheit in Ihrer Geschichte zu wahren.”
„Es war ein Mann, und zwar Peter Muldoons Sekretär. Er war seit über zwanzig Jahren bei der Firma, ein stiller, hart arbeitender Mensch, den niemand verdächtigt hätte. Ich auch nicht, aber die Beweise waren überwältigend.” Sie seufzte. „Leider hat der Mann sich das Leben genommen, als die Sache aufzufliegen drohte. Das Geld konnte nicht aufgefunden werden.”
„Sie haben also die Firma gerettet und sind gerecht belohnt worden”, bemerkte Killian trocken.
„Ich bin entlassen worden, weil ich mich nicht an die Anweisungen gehalten habe.”
Er hob eine Braue. „Tatsächlich?”
„Ich war dabei, meine Sachen zusammenzupacken”, erzählte Cara gelassen, „als eine sehr elegante ältere Dame an meinen Schreibtisch trat.”
„Was Sie nicht sagen”, spottete Killian. „Das war sicherlich Ihre gute Fee, die Sie vor einem Leben als Aschenputtel bewahren wollte.”
Obwohl Cara ein wenig empört war, konnte sie sich doch eines Lächelns nicht erwehren.
„So ungefähr. Es war Margaret Muldoon persönlich. Sie war vorbeigekommen, um sich bei mir zu bedanken. Sie wusste nicht, dass ich entlassen worden war, und wurde wütend, als sie es erfuhr. Sie hat darauf bestanden, dass man mir meinen Job auf der Stelle wiedergäbe.”
„Was für eine energische Dame!” Killian griff nach einem weiteren Brötchen.
Cara lachte leise. „Haben Sie eine Ahnung! Jedenfalls habe ich mich bei ihr bedankt und ihr Angebot abgelehnt. Ich habe ihr gesagt, sie hätte mir eigentlich einen Gefallen getan.
Daraufhin hat sie mich .zum Essen eingeladen und mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte.”
„Die gute Fee verwandelt sich in eine Patin. Gibt es auch einen Pferdefuß?” Killian klopfte ein paar Krümel von den Händen und musterte Cara. „Wichtiger noch, hat die ganze Sache einen Sinn, oder wollen Sie mich einfach zu Tode langweilen?”
„Die Sache hat einen Sinn, Mr. Shawnessy”, entgegnete Cara gepresst. „Ich wäre bereits dazu gekommen, wenn Sie mich nicht ständig mit Ihren bissigen Bemerkungen unterbrechen würden.”
Er beugte sich vor, so dass ihr seine Nähe noch bewusster und sie unwillkürlich daran erinnert wurde, wie er ihr vor ein paar Stunden den Mund mit einem heißen Kuss verschlossen hatte.
Sie nahm die leeren Teller und trug sie zur Spüle. „Margaret hat mir das Startkapital für eine eigene Detektei angeboten, ohne Bedingungen”, berichtete sie, während sie die Teller abwusch. „Ich habe abgelehnt, doch weil sie nicht nachgab, habe ich ihr gesagt, dass ich einen Kredit annähme, wenn sie als Partnerin einsteigt. Zuerst wollte sie das nicht, aber ich bin nicht minder hartnäckig als sie. So ist die Detektei Sinclair und Muldoon entstanden. Zwei Tage in der Woche führt Margaret das Büro und kümmert sich um die Buchführung.”
Killian schnaubte verächtlich. „Sie wollen doch nicht behaup ten, dass diese Frau, die Eigentümerin eines millionenschweren Unternehmens ist, Ihr Geschäftstelefon bedie nt?”
„Unser Geschäftstelefon”, erklärte Cara über die Schulter. „Es ist genau so, wie ich
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