Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
kann. Wenn Sie nicht bald zur Sache kommen, können Sie das zu spüren bekommen.”
    Bei dem geduldigen Blick, den sie ihm zuwarf, hätte er sie am liebsten gepackt und gerüttelt. „Zwei Jahre nach Ihrem High-School-Abschluss sind Sie zur Marine gegangen, haben dort vier Jahre gedient und dann Ihre Mobiltelefonfirma in Washington, D.C.
    gegründet. Sie waren nie verheiratet, haben bislang keine Kinder und wohnen in einem Einzimmerapartment in Maryland.”
    „Sie haben eine Menge Nachforschungen angestellt, Blondie”, versetzte er trocken. „Wenn ich nicht so verärgert wäre, dass Sie Ihre Nase in mein Privatleben gesteckt haben, wäre ich beeindruckt.”
    „Wie gesagt, das Zusammentragen solcher Kle inigkeiten ist meine Spezialität. Auf so etwas richte ich automatisch mein Augenmerk.”
    Er hätte ihr gestehen sollen, dass er sein Augenmerk auch auf ein paar Kleinigkeiten bei ihr gerichtet hatte, und zwar auf die feuchten Stellen, die ihre Bluse fast durchsichtig machten, oder auf die wohlgeformten langen Beine, die sich deutlich in der engen Jeans abzeichneten.
    Aber im Augenblick wollte er sich ablenken lassen. Er zwang sich, ihr in die Augen zu schauen, und bemerkte die Genugtuung in ihrem Blick. Vermutlich würde sie nicht so selbstzufrieden dreinschauen, wenn er ihr sagte, dass sie nicht mehr über ihn he rausgefunden hatte, als jeder andere mit Hilfe von PC und Tele fon hätte in Erfahrung bringen können. Für mehr hätte sie nämlich einen Sicherheitspass für Stufe vier haben müssen, und den hatte Miss Cara Sinclair bestimmt nicht.
    „Wie wäre es, wenn Sie mir etwas erzählen, was ich nicht schon weiß?” Fast bereitete ihm dieses Spielchen Vergnügen.
    „Na gut.” Sie reckte ihr Kinn. „Ihr Vater, Margarets einziger Sohn, hieß Richard Muldoon.
    Ihre Mutter, Richards Freundin, hieß Fiona Francisco DeCarlo. Sie waren verliebt, aber Ihr Großvater, Daniel Muldoon, war gegen eine Heirat. Als Fiona dann in Umständen war, wollte das Paar durchbrennen, aber Ihr Vater wurde praktisch vor der Haustür von einem Auto überfahren. Das war vor dreiunddreißig Jahren. Sechs Monate vor Ihrer Geburt.”
    Killian glaubte ihr kein Wort. In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Es konnte sein, dass die „Firma” - sprich der Geheimdienst, für den er arbeitete - ihn auf die Probe stellen und heraus finden wollte, ob die Frau sein Vertrauen zu gewinnen vermochte, um ihm geheime Informationen zu entlocken. Oder schlimmer noch, vielleicht war sie eine feindliche Agentin?
    Der Gedanke ge fiel ihm am allerwenigsten.
    Er lehnte sich betont lässig zurück und entgegnete in gleichmütigem Ton: „Also haben meine Großeltern Fiona eine Abfindung angeboten, damit sie mich im Stich lässt, und dreiunddreißig Jahre später haben sie ein schlechtes Gewissen und wollen mich als Enkel anerkennen.”
    „Nein”, erwiderte Cara. „Fiona ist nach dem Tod Ihres Vaters verschwunden. Margaret hat sie gesucht, obwohl Ihr Großvater dagegen war. Leider blieb die Suche ohne Erfolg. Vier Monate später hat Ihre Mutter den beiden einen Brief geschrieben und ihnen mitgeteilt, dass Sie nach der Geburt gestorben seien. Margaret hat ihr nicht geglaubt, aber Fiona kehrte nicht nach Philadelphia zurück und war auch nirgends aufzufinden. Margaret hat jahrelang nach Ihnen gesucht, auch noch nach dem Tod ihres Mannes, hat aber nie die kleinste Spur entdeckt.”
    „Bis Sie auftauchten.” Killian begegnete ihrem Blick. Sollte es gelogen sein, was sie da erzählte, machte sie ihre Sache wirklich gut.
    Cara seufzte schwer und stieß sich von der Spüle ab. „Ich habe sämtliche Mitglieder von Fionas Familie überprüft, sogar ent fernte Verwandte und Freunde. Dann habe ich bei jedem sämtliche Krankenhäuser in einem Umkreis von hundertsechzig Kilometern überprüft. In den fünfundzwanzig infrage kommenden Hospitälern hatte es im dem Zeitraum, der mich interessierte, dreihundert Lebendgeburten und vier Totgeburten gegeben. Ich habe jede einzelne Angabe verfolgt, bis ich vier Geburten in die engere Auswahl genommen habe.
    Keine der Totgeburten zählte dazu. Von diesen vier Kindern blieb mir schließlich nur eines übrig, ein Junge, geboren in Ridgeville, einer kleinen Stadt fünfundsiebzig Kilometer östlich von Wolf River. Die Familie ließ sich nicht auffinden, und die Mutter hatte auf der Geburtsurkunde offenbar falsche Angaben gemacht.”
    Killian hob spöttisch seine Hand. „Dann bedeutet das natür lich, dass ich Fionas Kind

Weitere Kostenlose Bücher