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Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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hatte, lief er sofort in sein Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Er musste Cara suchen. Auf der Stelle.
    Cara saß auf dem weichen Waldboden und lehnte sich gegen einen Baumstumpf. In dem Ferienhaus war es ihr zu eng geworden, und ohne Auto konnte sie nur im Wald Zuflucht finden.
    Seufzend schloss sie die Augen. Es war warm, aber nicht drückend, und die Luft roch nach Erde und Tannennadeln.
    Sie hatte schon überlegt, ob sie aufgeben und vielleicht das frisch gebackene Ehepaar oder Vater und Sohn bitten sollte, sie mit in die Stadt zu nehmen. Dort könnte sie warten, bis der Wagen repariert war, zum Flughafen fahren und in das erste Flugzeug steigen.
    Doch es widerstrebte ihr, so schnell aufzugeben. Margaret bedeutete ihr zu viel, und sie hatte ihrer Freundin nun mal fest versprochen, sie würde ihren Enkel mitbringen. Es war nicht ihre Art, anderen etwas nachzutragen, aber in diesem Fall hätte Cara gern eine Ausnahme gemacht und Killian am liebsten in den nächsten Abgrund gestürzt. Andererseits wünschte sie sich trotz allem, was er gesagt hatte, von ihm geküsst und gestreichelt zu werden. Der Teufel sollte diesen verdammten Mann holen!
    „Da bist du ja.”
    Als sie die vertraute tiefe Stimme hörte, riss sie die Augen auf. Der Mann bewegte sich so leise wie eine Schlange. Wie hatte er sie überhaupt gefunden?
    Insgeheim freute sie sich, dass er ein wenig erschöpft aussah. Sein Haar war nicht gekämmt, seine Jeans und das rote Flanellhemd waren zerknittert, seine Augen waren blutunterlaufen, und er war unrasiert. Trotzdem sah er überwältigend attraktiv aus.
    „Wo warst du?” fragte er gereizt.
    Sie blinzelte. „Wie bitte?”
    „Das war eine einfache Frage.” Er stemmte die Hände auf die Hüften. „Wo warst du?”
    Was für ein seltsames Benehmen legte er an den Tag? „Ich verstehe nicht, was dich das angeht.”
    „Du warst stundenlang weg.” Stirnrunzelnd blieb er dicht vor ihr stehen. „Hier haben haben sich schon Leute verirrt, weil sie nicht auf den Wegen geblieben sind. Einen Mann namens Wallace Walker hat man sechs Monate lang gesucht. Mehr als ein paar Knochen und eine Sonnenbrille ist nicht von ihm übrig geblieben.”
    „Wie interessant.” Wenn Killian ihr damit Angst machen wollte, so funktionierte das.
    „Und woher willst du wissen, dass ich stundenlang weg war?”
    „Walt hat versucht, dich zu erreichen. Hör mal, Cara, wir müs sen unbedingt miteinander sprechen.” Er reichte ihr eine Hand, um ihr aufzuhelfen. „Lass uns zum Haus zurückkehren.”
    Sie ignorierte seine Hand. „Warum hat Walt versucht, mich zu erreichen? Ist mein Wagen fertig? Oh, nein.” Sie schloss die Augen und stöhnte auf. „Sag nicht, dass die Reparatur sich verzögert. Ich kann nicht…”
    „Cara …”
    „… ohne Wagen …”
    „Cara…”
    „… bis nächste Woche hier herumsitzen. Ich muss …”

    „Cara!” Er fasste sie bei den Schultern und zog sie hoch. Erschrocken schwieg sie und starrte ihn an.
    „Was ist?”
    „Jemand hat an deinem Wagen herumhantiert.”
    „Was soll das heißen? Du meinst, es war jemand in Walts Werkstatt und hat sich an meinem Wagen zu schaffen gemacht?”
    „Nein, vorher. Walt ha t entdeckt, dass jemand die hinteren Bremsen manipuliert hat.
    Deshalb haben sie auch versagt.”
    Es dauerte einen Moment, ehe sie seine Worte begriff, und dennoch verstand sie es nicht.
    Vielleicht hatte sie doch zu kräftig mit der Pfanne zugehauen. Sie runzelte die Stirn und lachte unsicher. „Das ist Unsinn.”
    „Nicht mehr Unsinn als der versuchte Einbruch gestern Abend.”
    „Das weißt du doch nicht.” Jetzt übertrieb er aber. „Das kann auch ein Tier gewesen sein.”
    Killian ließ Cara los, griff in seine Hemdstasche und holte eine Sicherheitsnadel heraus.
    „Die habe ich heute morgen auf deiner Veranda gefunden.”
    Sie musterte die Sicherheitsnadel und zog eine Braue hoch. „Und was soll das heißen?
    Dass alle Einbrecher auf zerrissene Kleidung vorbereitet sind?”
    „Die eine Seite ist glatt geschmirgelt, damit man mit ihr Schlösser aufmachen kann.”
    Killian ließ die Sicherheitsnadel in seine Tasche zurückgleiten. „Ich habe auch frische Stiefelspuren gefunden, die weder von dir noch von mir stammten.”
    Der Wind wirbelte welkes Laub zu ihren Füßen auf. Ein kalter Schauer rieselte Cara über den Rücken. „Das hast du dir ausge dacht, um mir Angst einzujagen.”
    „Du kannst Walt anrufen und ihn fragen, wenn du mir nicht glaubst.”
    Sie glaubte ihm

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