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Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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nicht. Es war verrückt. Aber sie hatte gestern Abend ihre Tür abgeschlossen gehabt, davon war sie überzeugt, und sie war offen gewesen, als Killian hereingekommen war.
    „Was sagst du da? Dass jemand mir etwas anhaben will? Ich kenne niemanden hier in Wolf River außer …” Mit großen Augen schaute sie ihn an und wich einen Schritt zurück.
    „Um Himmels willen, Cara!” Er warf einen Blick himmelwärts. „Ich war es nicht.”
    Sie atmete langsam aus und kam sich ein wenig albern vor, dass sie diese Möglichkeit überhaupt in Betracht gezogen hatte. „Nun, du musst zugeben, ich habe dich ganz schön zur Weißglut gebracht.”
    „Blondie, was mich betrifft, so hast du mich noch nicht erlebt, wenn ich richtig böse bin”, versetzte er trocken. „Aber jemand anders hast du wohl mächtig verärgert.”
    Sie dachte an den Abgrund, in den sie beinahe mit dem Wagen gestürzt wäre, und an den Einbrecher. Es sah alles sehr danach aus. Aber das konnte nicht wahr sein.
    „Ich glaube es nicht. Wir sind hier in Wolf River. Warum sollte jemand mir nach dem Leben trachten?”
    „Es muss nicht jemand von hier sein.” Er schaute ihr nachdenklich in die Augen. „Hast du mir nicht erzählt, deine Spezialität sei die Aufdeckung von Versicherungsbetrug? Ich nehme an, es gibt eine Reihe wütender Opfer, die sich gern rächen würden.”
    Das war nicht falsch, obwohl die Leute, deren Machenschaften sie aufgedeckt hatte, nichts von ihr wussten. Doch sollte jemand von ihnen darauf gestoßen sein, dass sie die Ermittlungen geführt hatte … Ihr Puls beschleunigte sich. Nun ja, der Betrüger würde sie bestimmt nicht zu Thanksgiving einladen.
    „Das gibt keinen Sinn.” Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Warum sollte sich jemand die Mühe machen und mir den ganzen Weg hierher folgen? Warum hat er nicht in Philadelphia zugeschlagen? Das wäre doch viel einfacher.”
    „Hier würde nicht so leicht eine Verbindung zu ihm hergestellt werden”, meinte Killian.
    „Besonders wenn du die Kontrolle über deinen Wagen verlierst und in einer tiefen Schlucht landest. Das würde ganz nach einem Unfall aussehen.”

    „Ein Einbruch in das Ferienhaus wäre aber kein Unfall”, widersprach sie ihm. „Die Behörden wüssten sofort, dass es Absicht war.”
    „Du reist in zwei Tagen ab. Möglicherweise ist der Täter in Verzweiflung geraten, und es kümmert ihn nicht mehr. Es gäbe keine Zeugen, und wenn es keine Hinweise gibt, lassen sich auch keine Spuren finden.”
    Cara konnte nicht begreifen, dass sie hier standen und sich darüber unterhielten, wieso und warum jemand sie umbringen wollte. Als hinter ihnen im Gebüsch ein Zweig knackte, flüchtete sie sich in Killians Arme. Ein Eichhörnchen kam aus dem Gebüsch, richtete sich auf und sah sich hastig um, bevor es wieder davonhuschte. Cara atmete langsam aus.
    Verlegen wegen ihrer Schreckhaftigkeit lachte Cara auf und wollte sich von Killian lösen.
    Doch er hielt sie fest. Sie spürte die Hitze seines Körpers durch den Stoff hindurch und wurde schwach. Heftiges Verlangen erwachte in ihr. Wie konnte ihr das passieren? Eben noch hatten sie davon gesprochen, dass jemand sie ermorden wollte, und gleich darauf schmiegte sie sich sehnsüc htig an ihn.
    „Cara”, flüsterte er.
    „Ja?” Sie blickte auf ihre Hände. Sein Flanellhemd war so schön weich.
    „Ich war unmöglich gestern Abend. Was ich gesagt habe, hätte ich nicht sagen sollen.” Er atmete tief durch. „Du hattest möglicherweise Recht, und mir passt die Vorstellung nicht, plötzlich eine Familie zu haben.”
    Nicht nur verwundert über seine Entschuldigung, sondern auch über sein Geständnis, schaute sie zu ihm auf. „Komm mit nach Philadelphia, Killian, und besuch Margaret. Du gehst keine Verpflichtung ein, und du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du sie nicht wieder sehen möchtest.”
    „Ich kann nicht mitkommen”, entgegnete er ruhig.
    „Kannst du nicht, oder willst du nicht?”
    „Beides.” Er zupfte ihr ein Blatt aus dem Haar und strich ihr sacht über die Wange. Sie ärgerte sich, dass sie bei seiner Berührung unwillkürlich erschauerte. „Und jetzt lass uns in die Stadt fahren und mit dem Sheriff reden.”
    „Worüber denn? Dass jemand die Bremsen meines Mietwagens manipuliert hat? Dass vermutlich jemand versucht hat, in mein Ferienhaus einzubrechen? Was können sie schon dagegen machen?” Cara dachte an den Papierkrieg und die verschwendete Zeit. „Ich bin nur noch zwei Tage

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