Blond wie die Suende
hier. Ich kann auf mich aufpassen. Sobald ich zu Hause bin, werde ich zur Polizei gehen.”
„Wenn du dann noch lebst.” Killian seufzte. „Also gut, dann pack deine Sachen.”
„Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Ich gehe nirgendwohin. Ich lasse mich nicht ins Bockshorn jagen, und ich gebe auch bei dir nicht auf.”
Er zögerte kurz. „Aber du musst woandershin, Blondie. Du wirst zu mir kommen.”
Cara hatte ihm widersprochen, sicher, aber er hatte sich durchge setzt. Sie mochte starrsinnig sein, dachte Killian, aber sie war nicht dumm. Wenn es tatsächlich jemand auf sie abgesehen hatte, dann saß sie hier in den Bergen praktisch auf dem Präsentierteller. Widerstrebend hatte sie schließlich nachgegeben und ihre Sachen zu ihm herübergebracht.
Killian konnte selbst nicht glauben, dass er überhaupt auf den Gedanken gekommen war, sie bei sich aufzunehmen, geschweige denn, darauf zu bestehen, dass sie zu ihm zog. Er hätte sie lieber auf dem schnellsten Weg nach Philadelphia zurückschicken sollen.
Trotzdem hatte er darauf bestanden, dass sie zu ihm zog und ihn sogar zu dem Essen bei Lucas und Julianna begleitete. Auch darüber hatten sie sich heftig gestritten. Sie wollte nicht aufdringlich erscheinen, aber schließlich hatte er sich auch in dem Punkt durchgesetzt, und jetzt war sie in eine Unterhaltung mit Maggie vertieft.
Cara sah hübsch aus heute Abend in der pinkfarbenen Seidenbluse und der engen weißen Hose. Sie hatte ihr Haar aus dem Gesicht gebürstet und hinten im Nacken zusammengenommen. Die Frisur betonte ihre hohen Wangenknochen, und die Schminke, die sie aufgetragen hatte, ließ ihre Augen größer erscheinen.
Ein Mann, der sich nicht in Acht nahm, konnte sich leicht in der Tiefe ihres Blicks verlieren. Er war natürlich besonders vorsichtig. Andererseits fühlte er sich ihr in gewisser Weise verpflichtet. Schließlich war sie seinetwegen nach Wolf River ge kommen, und er wollte dafür sorgen, dass sie heil zurückkehrte.
Er hatte bereits Erkundigungen über die anderen Bewohner der Feriensiedlung eingezogen, aber bislang gab es keinen Verdächtigen. Das frisch vermählte Ehepaar war bereits in seiner Hütte gewesen, bevor Cara eingetroffen war, und die Angler schienen tatsächlich Vater und Sohn zu sein. Die anderen beiden Ferienhäuser hatten Einheimische gemietet.
Doch wer immer auch hinter ihr her war, er würde ihr mit Sicherheit nach Philadelphia folgen, und wenn sie Wolf River verlassen hatte, konnte Killian sie nicht mehr beschützen.
Aber jemand anders würde sich um sie kümmern. Er hatte bereits einen Anruf gemacht und sichergestellt, dass auch in Philadelphia für ihren Schutz gesorgt war. Aber das brauchte sie im Augenblick nicht zu wissen.
Sie würde es noch früh genug erfahren. Gefallen würde es ihr bestimmt nicht. Bis dahin würde er sie nicht aus den Augen lassen. Beinahe hätte er über die Ironie des Ganzen gelacht.
„Hallo, kehr wieder auf die Erde zurück, Killian. Möchtest du noch ein paar Möhren?”
„Was?” Er blinzelte und merkte dann, dass Julianna ihn ange sprochen hatte. „Oh, ja.
Danke.”
„Du siehst so aus, als hättest du einen Frosch verschluckt, Shawnessy. Hör mal, Cara, du solltest ihm zur Vorsicht mal kräftig auf die Wange hauen”, schlug Lucas vor.
„Ich glaube, man soll ihn kräftig in den Magen boxen, dann schießt der Frosch wie eine Rakete aus dem Mund”, warf Nick ein.
„Wirklich?” hakte Drew, Nicks fünfjähriger Sohn, interessiert nach. „Darf ich zugucken?”
Killian schüttelte den Kopf über diesen Blödsinn, während Maggie und Julianna die Augen verdrehten. Cara lachte, und Killian fand, es klang wie Musik. Entsetzt, dass ihm überhaupt solch ein Gedanke kam, rief er sich zur Ordnung. Lieber Himmel, offenbar hatte ihn das Geturtel der anderen angesteckt. Er stach mit der Gabel in die Möhren und konzentrierte sich auf das Essen anstatt auf den aufregenden Himbeerduft, der von Cara zu ihm herüberwehte.
„Vielen Dank, dass ich heute Abend dabei sein durfte”, meinte Cara und schaute von Lucas und Julianna zu Nick und Maggie. „Ich weiß, das war eine besondere Feier, und ich hoffe, ich habe nicht gestört.”
„Wir haben Uns gefreut, dass Sie gekommen sind.” Maggie sah Nick an, und der zärtliche Blick, den die beiden wechselten, erstaunte Killian. Dass Lucas sich verliebt hatte, war schon schlimm genug, aber Nick … du meine Güte!
„Wir würden uns freuen, wenn Sie morgen zur Hochzeit
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