Blond wie die Suende
bekleidet.
„Verdammt, Jordan, ich habe Ihnen gesagt, ich melde mich”, bellte er in die Muschel und dämpfte dann seine Stimme. „Das erkläre ich Ihnen später, jetzt kann ich nicht darüber reden.”
Cara sagte sich, es sei die Verblüffung über Killians plötzliches Auftauchen, dass sie ihren Blick nicht von ihm lösen konnte. Du lieber Himmel, wo sollte sie aber auch hinschauen, wenn ein Mann wie Killian nur wenige Zentimeter von ihr entfernt praktisch nackt dastand?
Bestimmt nicht auf den Boden.
Noch tropfte Wasser von seinem Haar auf seine breiten Schultern, rann ihm über die muskulöse Brust bis hinunter zu dem Rand des weißen Handtuchs, das er sich um die Hüften geschlungen hatte.
Ihr Herz machte einen Sprung, und obwohl der Anstand es erforderte, dass sie ihren Blick abwandte, vermochte sie sich nicht dazu durchzuringen. Der Anblick eines durchtrainierten Männerkörpers war für sie nicht neu. Schließlich hatte sie vier Brüder und war in der High School in einem Schwimmteam gewesen. Sie hatte schon viele athletischen junge Männer gesehen, doch Killian Shawnessy stellte sie alle in den Schatten.
Er sprach in knappem Ton, legte auf und wandte sich ihr zu. „Das war Jordan”, meinte er zögernd. „Eine meiner … Geschäftspartnerinnen. “
Jordan. Jetzt erinnerte Cara sich an den Namen. Als sie Killian vorgestern Abend angerufen hatte, hatte er sie zuerst für Kelly Jordan gehalten. Ihr wurde schwer ums Herz.
Kein Geschäftspartner rief um zwei Uhr nachts an.
„Es geht mich nichts an, wer sie ist.” Sie wagte es nicht, ihren Blick von seinem Gesicht zu nehmen. „Es tut mir Leid, wenn meine Anwesenheit dich in Schwierigkeiten bringt.”
„So ist das nicht. Kelly Jordan …” Er fuhr sich mit der Hand durch das nasse Haar und machte einen Schritt auf Cara zu. Als sie verwundert reagierte, schaute er an sich herab und blieb stehen. „Hör mal, es ist nicht so, wie du denkst.”
„Ich denke gar nichts.”
Das stimmte nicht. Ihr ging so einiges durch den Sinn. Sie nahm den herben Duft seines Rasierwassers wahr, musste unwillkürlich daran denken, dass das Handtuch nur locker um seine Hüften geschlungen war und jederzeit wegrutschen konnte …
„Also, wenn du im Bad fertig bist …”, ihre Stimme klang ein wenig atemlos, „… kann ich mich kurz frisch machen?” Cara rührte sich jedoch nicht.
„Klar.”
Er bewegte sich auch nicht. Die Verärgerung, die eben noch in seinem Blick gelegen hatte, war verschwunden und stattdessen lag etwas Aufregendes und Aufreizendes darin.
Sie schauten sich in die Augen, und mit jeder Sekunde wuchs die Spannung zwischen ihnen. Cara konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Als er nach ihrer Hand fasste, kam es Cara flüchtig in den Sinn, dass es besser wäre, davonzulaufen, doch das brachte sie nicht fertig. Er berührte ihr Gesicht, streifte ihre Wange und strich mit dem Daumen über ihre Lippen. Unwillkürlich schloss sie die Augen und lehnte sich an ihn.
„Brauchst du irgendetwas?”, fragte er leise. „Ich meine, fehlt dir vielleicht Duschgel oder Shampoo?”
Erneut läutete das Telefon.
Cara zuckte zusammen. Killian fluchte, ließ ihre Hand los und griff nach dem Hörer. Cara ging zum Bad.
„Nein, Nick”, hörte sie Killian antworten. „Du rufst nicht zu einer ungünstigen Zeit an.”
An der Badezimmertür blieb Cara stehen und schaute über die Schulter zu Killian hinüber.
Im selben Moment wandte er sich um. Ihre Blicke trafen sich und verschmolzen für einen atemberaubenden Moment miteinander.
Ehe Cara sich anders entscheiden konnte und ihren Stolz vergaß, betrat sie rasch das Bad und machte die Tür hinter sich zu.
Killian stand vorn in der kleinen Kirche neben Nick und schaute zu, wie Maggie am Arm ihres Vaters den Gang hinunterschwebte. Auf der Orgel ertönte der Hochzeitsmarsch und große Blumensträuße verbreiteten ihren Duft. Mehrere Damen tupften sich ge rührt die Augen, während Madge, ein Taschentuch an ihre Brust gepresst, laut schluchzte. Walt, der neben ihr stand, reckte den Hals und zupfte an seiner Krawatte.
Killian konnte sich gut vorstellen, wie Walt zu Mute war. Sein Kragen fühlte sich auch viel zu eng an. Doch Nick zuliebe hatte er sich in den Smoking gezwängt und würde es jederzeit wieder tun.
Maggie, ganz in Weiß, hatte bereits die Hälfte des Wegs zurückgelegt, als Killians Blick auf eine andere faszinierende Frau fiel.
Er hatte Cara bei Julianna abgesetzt, ehe er mit Nick und Lucas in
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