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Blonde Engel sind gefährlich

Blonde Engel sind gefährlich

Titel: Blonde Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die
Nase. »Nur? Ach, Danny, du hast ja keine Ahnung... Wenn’s dich interessiert:
Vor einiger Zeit hat er mich schon mal zu sich bestellt. Ich bin nicht
hingegangen. Deshalb hat mir Gus die Zufuhr gesperrt .«
    »Wenn man schon so weit ist wie
du, gehört Mut dazu, wieder aus dem Teufelskreis herauszukommen«, sagte ich.
»Aber ich hatte eigentlich gedacht, du gehörtest zu den Menschen, die diesen
Mut besitzen .«
    »Dann hast du eben falsch
gedacht .« Ihre Stimme klirrte vor Kälte. »Bitte
verlassen Sie jetzt mein Zimmer, Mr. Boyd. Sie stören nämlich — falls Sie das
noch nicht gemerkt haben sollten .«
    Ich ging zu ihr hinüber und
blieb dicht hinter ihr stehen. »Du schaffst es, Mädchen«, sagte ich
eindringlich. »Wenn du nur willst. Du könntest wieder lachen lernen !«
    »Wie eine Hyäne, was ?« meinte sie spöttisch. »Mach, daß du rauskommst. Mir wird
ganz schlecht, wenn ich dich quatschen höre !«
    Ich zuckte hilflos die Achseln.
»Tja, da kann man nichts machen .«
    Ich tat ein paar Schritte zur
Tür, wirbelte auf dem Absatz herum und versetzte ihr einen Handkantenschlag.
Sie kippte vornüber. Ich konnte sie gerade noch packen, bevor sie sich den
Schädel an der Kante des Frisiertisches einschlug. Ich brauchte einen
Vorsprung, um mir Gus Terry zu schnappen, bevor sie ihn warnen konnte. Fünf
Minuten..., das würde schon reichen.
    Ich schloß das Zimmer von außen
ab und ließ den Schlüssel stecken. Dieser Gang mußte doch auch in die anderen
Gemächer dieser Prunkvilla führen, dachte ich. Ich ging weiter — um vier oder
fünf Ecken, durch mehrere Türen —, und schließlich landete ich in einem Winkel
des Kuppelsaals. Der Lärm, der aus dem Garten herübertönte, machte meine
Schritte unhörbar.
    Ich sah den Raum zum erstenmal
bei Nacht. Die Glaskuppel war jetzt pechschwarz. Der Raum wirkte nicht mehr
hoch, es schien, als seien die Wände näher gerückt. Ich hatte das
atembeklemmende Gefühl, als könnte mir jeden Augenblick die Decke auf den Kopf
fallen. So hatte ich mir die Weltuntergangsstimmung immer vorgestellt!
    In der Düsternis brannten nur
zwei Stehlampen auf der Marmorbar. Mein Blick wanderte automatisch ans äußerste
Ende der Bar. Dort saß unbeweglich ein Mann auf einem Barhocker. Er hatte den
Kopf auf die Marmorplatte gelegt. Ich zog den .38er und ging lautlos auf ihn
zu. Zehn Sekunden später setzte ich mich auf den Barhocker neben ihn und legte
den Revolver vor mich hin.
    »Die Bedienung hier ist einfach
schauderhaft«, sagte ich im Plauderton.
    Terrys Kopf ruckte hoch. Er
blinzelte mich verständnislos an, ohne mich wahrzunehmen. Seine Augen waren
verschleiert. Er schüttelte ein paarmal heftig den Kopf, stützte sich mit den
Händen ab und setzte sich aufrecht hin. Jetzt sah ich, daß der
berühmt-berüchtigte Mixbecher und ein halbvolles Glas vor ihm standen. Er fuhr
sich mit der Hand durch das schüttere Haar, knurrte ein paar unverständliche
Worte vor sich hin und schob mir den Mixbecher hin.
    Ich nahm mir ein sauberes Glas.
    » Stinger «,
sagte Gus beiläufig. »Abends esse ich nie mehr etwas. Aber eine kleine Freude
muß ja der Mensch haben. Bis halb zehn gibt’s Martinis — danach Whisky pur .«
    »Wenn du mal auf dem elektrischen
Stuhl landest, Gus«, meinte ich freundlich, »werden sie dich nicht braten
können. Du wirst einfach einschmoren, bis der ganze Alkohol verdampft und
nichts mehr von dir übrig ist .«
    »Ein reizvoller Gedanke«,
knurrte er. »Gib mir mal den Mixer !«
    Ich sah zu, wie er mit
unsicherer Hand sein Glas auffüllte. »Ich bin schlecht auf dich zu sprechen,
Gus«, sagte ich.
    Sein Blick streifte den
Revolver auf der Marmorplatte. »Hab’ ich mir beinahe gedacht !«
    »Daß du mir diesen lächerlichen
kleinen Wicht geschickt hast, um mich kaltzumachen — das hab’ ich dir wirklich
übelgenommen, Gus. Nicht mal einen richtigen, handfesten Profi wie Johnny
Devraux hast du mir gegönnt .« Ich kostete den Whisky,
der milde und harmlos die Kehle hinunterrann und im Magen wahre Höllenfeuer
entfachte. »Wirklich, Gus — das hätte ich nicht von dir gedacht !« erklärte ich gekränkt.
    »Es hat also nicht geklappt«,
stellte Gus sachlich fest.
    »Wie hieß er eigentlich — wenn
ein solches Nichts überhaupt einen Namen hat ?« erkundigte ich mich.
    »Henry Könich «,
antwortete Gus bereitwillig. »Und zum Trost kann ich dir versichern, Danny, daß
er einer der besten Profis war, die es in den Staaten gab. Du mußt einen
Mordsdusel gehabt

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